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Hintergründe Terrorgefahr

Westerwelle für weltweiten Atomausstieg?

Innerhalb weniger Stunden gab es am 30.4. ein zweites Negativbeispiel von „ungeprüftem Abschreiben“ und „unreflektiertem Veröffentlichen“:

Nur falsch zu interpretieren ist die Meldung von AFP (die auch sinngemäß am Samstag abend im Heute-Journal gebracht wurde)

Außenminister dringen in Berlin auf atomare Abrüstung

(AFP) – Vor 6 Stunden

Berlin — Vertreter von zehn Staaten haben bei einem Treffen in Berlin ihre Forderung nach weltweiter atomarer Abrüstung unterstrichen. Die „Freunde des Nichtverbreitungsvertrags“ verabschiedeten auf ihrem zweiten Treffen eine Erklärung, in der sie ihren Willen bekräftigen, sich im Rahmen des Nichtverbreitungsvertrags für die vollständige Beseitigung von Atomwaffen einzusetzen. An der Zusammenkunft in Berlin-Tegel nahmen auf Einladung von Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) Vertreter aus Australien, Chile, Japan, Kanada, Mexiko, den Niederlanden, Polen, der Türkei und den Vereinigten Arabischen Emiraten teil.

Westerwelle begrüßte die Ratifizierung des neuen START-Vertrags zur nuklearen Abrüstung zwischen Washington und Moskau und das Bekenntnis des US-Präsidenten Barack Obama zu einer atomwaffenfreien Welt. Zugleich betonte er, „obwohl in den letzten zwei Jahren ein Jahrzehnt des Stillstands bei der Abrüstung endlich überwunden wurde, erleben wir eine Zeit neuer Unsicherheit und neuer Unberechenbarkeit“. Da Terroristen „ohne Zögern ihren abstrusen Ideologien ganze Völker opfern“ würden, müsse verhindert werden, dass spaltbares Material zum Bau schmutziger Bomben in ihre Hände gerate.

Zudem erneuerte Westerwelle seine Forderung nach dem Abzug taktischer Atomwaffen aus Europa. Diese nannte er „ein Relikt des Kalten Krieges“, das keinen militärischen Zweck erfülle. Als Hauptziele der Gruppe nannte er die Ratifizierung des Atomwaffenteststoppvertrags durch Indonesien und die USA, das vollständige Verbot der Produktion spaltbaren Materials, die weitere Verbesserung der Transparenz von Atomarsenalen und die weltweite Anerkennung der Aufsicht durch die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA).

Wenn also Westerwelle kein neues Verfahren zum Betrieb der  AKWs erfunden hat  🙂   oder noch bisher unbekannte Lager vorhanden sind, wäre dies das Ende der Atomenergie.

Auch hier wieder eine falsche, d.h. verkürzte Wiedergabe, gemeint ist ein „vollständiges Verbot der Produktion von waffenfähigem Material“ …

Quelle: https://www.google.com/hostednews/afp/article/ALeqM5jejvs9d60rpP432Q7zTT8mVcT4bw?docId=CNG.2e701d0c3c38a9b4632ba8b13d264869.701

siehe auch:
https://www.freiepresse.de/NACHRICHTEN/WELT/Auszenminister-dringen-in-Berlin-auf-atomare-Abruestung-artikel7647668.php
https://www.n24.de/news/newsitem_6856093.html

Richtig wird im Tagesspiegel wiedergegeben:
Zentrales Anliegen ist nach Angaben des Außenamts die Aufnahme von Verhandlungen für ein Produktionsverbot von kernwaffentauglichem Material wie Plutonium und hoch angereichertes Uran. Staaten, die Atomwaffen besitzen, sollen ihre Arsenale lückenlos offenlegen und auf Atomtests verzichten. Ein entsprechender Teststoppvertrag ist noch nicht umgesetzt. Die Atomenergiebehörde IAEO soll uneingeschränkt als Überwachungsinstanz anerkannt werden.
https://www.tagesspiegel.de/politik/zehn-staaten-fordern-in-berlin-atomare-abruestung/4118226.html

und bei europeonline-magazine:
Er stellte klar, dass sich die Teilnehmer aus fünf Kontinenten als Vorreiter für eine neue weltweite Abrüstungsdynamik verstehen. … Zu diesen zählte Westerwelle auch ein Produktionsverbot von Spaltmaterial wie angereichertes Uran oder Plutonium zum Bau von Kernwaffen. Dazu sei eine Wiederbelebung der Genfer Abrüstungskonferenz nötig. Gelinge dies nicht, müsse sich die UN-Generalversammlung damit befassen.
https://www.europeonline-magazine.eu/aussenminister-wollen-nukleare-abruestung-beschleunigen_126012.html

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