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Update Japans GAU und Folgen

Am späten Samstag Abend MEZ meldet der Betreiber TEPCO den Ausfall eines weiteren Kühlsystems in einem zweiten Reaktorblock.[1] Wie ein Sprecher der Betreiberfirma Tokyo Electric Power (Tepco) am Sonntag mitteilte, versagten im Reaktor 3 alle technischen Vorkehrungen, um den nötigen Kühlwasserstand aufrecht zu erhalten.[2] Fünf der zehn Reaktoren in den beiden Kraftwerken seien ohne Kühlung, sagte ein Greenpeace-Sprecher unter Verweis auf Informationen aus der Krisenregion.[3], [4] Drei weitere der insgesamt zehn Blöcke waren zum Zeitpunkt des Bebens längerfristig abgeschaltet. Die Reaktorkerne sollen jetzt mit Meerwasser geflutet werden. Dies birgt weitere Probleme, weil Wasser eher die radioaktive Reaktion fördert als bremst, dazu müsste Bor o.ä, beigemischt werden, um die Neutronen zu binden, die die radioaktive Reaktion auslösen. Andernfalls kann weitere Hitzeentwicklung die Folge sein. Zudem sollen in mindestens einem Reaktoren die Brennstäbe weitgehend frei liegen und somit nicht mehr gekühlt werden. Dies führt zu Überhitzung und Schmelze.

Laut der aktuellen Nachrichtenlage findet eine Kernschmelze statt und Radioaktivität wird in großem Umfang bereits freigesetzt. Indizien dafür sind trotz der verwirrenden Nachrichtenlage die Evakuierung von 200.000 Menschen aus der Region, was aufgrund der Erdbebenschäden anders nicht zu verantworten wäre (Transportwege sind weitgehendst zerstört, Unterkunftsmöglichkeit wohl kaum zu finden), die Ausgabe von Iodtabletten an die Bevölkerung und die Meldungen, dass es bei der Evakuierung zu schweren Strahlenschäden „in einzelnen Fällen“[5] gekommen sei.

 

Folgen für Japan

Es gibt derzeit nur zwei Möglichkeiten:

1. Das Reaktorcontainment ist noch weitgehend intakt. Rissen oder eine teilweise Zerstörung, durch die Radioaktivität entweicht muss als sicher angesehen werden. Dann kann der Schaden noch begrenzt werden, er wird dennoch im mindest zweistelligen Milliarden Euro-Bereich liegen.

2. Es ist bereits zu einer großflächigen Zerstörung des Reaktorcontainment gekommen oder es kommt in den nächsten Stunden/Tagen dazu: Dann wird je nach Windrichtung zumindest auf jeden Fall ein großer Bereich des dicht besiedelten Küstenstreifens auf Dauer unbewohnbar. Im unglücklichen Fall könnte weitaus größere Fläche betroffen werden. Selbst der Großraum Tokio mit 35 Mio. Einwohnern, 200 km entfernt, kann betroffen sein. Die Schätzungen aus der Schweiz und von Greenpeace für vergleichbare Fälle in Europa von ca. 6 Bio. Euro dürften für den letzten Fall bei weitem NICHT ausreichen.

Geht man im Moment vom 2. Fall aus, wird die japanische Volkswirtschaft, die ohnehin seit etlichen Jahren dahin vegetiert, um Jahrzehnte zurückgeworfen. Die japanische Börse wird kollabieren, die Währung einbrechen. Der Geldbedarf für den nötigen Wiederaufbau wird fast nicht zu beschaffen sein. In der Folge werden die „üblichen“ Kartenhäuser der Börsenzocker zusammenbrechen und wir haben die nächste Wirtschaftskrise.


[1] https://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/23/0,3672,8220567,00.html?dr=1

[2] https://www.focus.de/panorama/welt/tsunami-in-japan/greanpeace-die-lage-geraet-ausser-kontrolle_aid_607971.html

[3] u.a. https://www.wallstreet-online.de/nachricht/3116290-gesamt-roundup-2-lage-im-akw-fukushima-unklar-kernschmelze-befuerchtet

[4] https://www.welt.de/newsticker/dpa_nt/infoline_nt/thema_nt/article12786141/Problemreaktor-wird-mit-Meerwasser-geflutet.html

[5] u.a. https://www.wallstreet-online.de/nachricht/3116290-gesamt-roundup-2-lage-im-akw-fukushima-unklar-kernschmelze-befuerchtet

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