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Atom und Politik Hintergründe

ZEIT FÜR KLARE WORTE

heute vor 70 Jahren fand eines der größten, wenn nicht das größte Verbrechen der Menschheit statt: der Atombombenabwurf auf Nagasaki! „Die (beiden) Atombombenexplosionen töteten insgesamt etwa 92.000 Menschen sofort – fast ausschließlich Zivilisten und von der japanischen Armee verschleppte Zwangsarbeiter. An Folgeschäden starben bis Jahresende 1945 weitere 130.000 Menschen. In den weiteren Jahren kamen etliche hinzu.“ (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Atombombenabw%C3%BCrfe_auf_Hiroshima_und_Nagasaki). Und es wurde niemand dafür zur Verantwortung gezogen, kein Eingeständnis des Unrechtes, schon gar nicht eine Entschuldigung für dieses Kriegsverbrechen. Waren bisher fast alle – außer den verantwortlichen US-amerikanischen Kriegsverbrecher und ihren Vasallen – einhellig der Meinung, zumindest die 2. Atombombe sei für die – als Grund genannte – Kapitulation Japans unerheblich gewesen, so wird jetzt – endlich! – auch bereits der erste Bombenabwurf auf Hiroshima als für den Kriegsausgang nicht entscheidend eingestuft.

„Unmittelbar nach Kriegsende hätten hohe US-Militärs darüber geklagt, dass die Atombomben strategisch nicht notwendig und moralisch nicht gerechtfertigt gewesen seien, sagte der ARD-Reporter Klaus Scherer im Deutschlandradio Kultur. In der Wochenschau hieß es 1945, dass Japan ‚am Boden‘ gewesen sei, und zwar ‚lange bevor die Atombomben fielen‘.“ (Quelle: https://www.deutschlandradiokultur.de/hiroshima-und-nagasaki-als-die-atombomben-fielen-lag-japan.1008.de.html?dram:article_id=326508

Die Bomben waren da und mussten im „echten“ Einsatz getestet werden, und zwar BEIDE Varianten!

Hätte es eine ehrliche, faire Aufarbeitung des 2. Weltkrieges durch die internationale Gemeinschaft gegeben (wie es dies in den Nürnberger Prozessen gegen die Deutschen ansatzweise gegeben hatte), so hätten die für die Abwürfe Verantwortlichen ebenfalls auf die Anklagebank (und danach lebenslang hinter Gitter) gehört.

Und heute? Die Atomkriegsuhr (englisch doomsday clock, eigentlich „Uhr des Jüngsten Gerichts“) (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Atomkriegsuhr) steht mit „3 vor 12“ auf dem schlechtesten Stand seit 1987 (nur 1x stand sie noch tiefer auf „2 vor 12“, auf dem Höhepunkt der Kubakrise. Es wird über „militärische Lösungen“ (auch durch die NATO) der Ukrainekrise nachgedacht, in den USA wird gegen das Atomabkommen mit dem Iran mobilisiert, die im Atomwaffensperrvertrag unterzeichnete Abrüstung der Supermächte findet seit etlichen Jahren nicht mehr statt, statt dessen wird modernisiert (auch bei den „deutschen“ rechtswidrig in Büchel gelagerten Atombomben).

Die „zivile“ Nutzung geht trotz Tschernobyl und Fukushima fast ungebremst weiter, URENCO produziert europaweit. Jeder Staat, der Zugriff auf die „zivile“ Nutzung hat kann in wenigen Jahren (Japan und Deutschland könnte dies in wenigen Monaten) Atombomben bauen. DAS ist gerade das Problem der Iran-Atom-Krise. Aber „Aussteigen“ aus diesem Teufelskreislauf? NEIN, nichtdoch, wir haben doch eine FREIE Wirtschaft, die muss das dürfen, wenn sie will.

Und URENCO wird demnächst verkauft (mit welchen Auflagen eigentlich? Und wie sollen die kontrolliert werden?). Und wir haben doch Vertragsschutz und Bestandsgarantien. Enteignen? Stilllegen? DAFÜR müssten es doch schwerwiegende Gründe geben …

Der Iran wird trotz Abkommen weiter an seiner Bombe bauen können, wenn er das will, bestenfalls mit einiger Verzögerung … Saudi-Arabien und andere werden dem Beispiel folgen, der 3. Einsatz einer Atombombe gegen Menschen ist nur noch eine Frage weniger Jahrzehnte (wenn wir soviel Glück haben … ).

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"Störfall Atomkraft" in Presse und Öffentlichkeit Akualisierungen des Buches Hintergründe

„Plusminus“: Nur halber Atomausstieg – Deutschland exportiert weiter Brennelemente

Weitere Infos zum Thema finden Sie bei Astrid Schneider HIER

Thema „Uran“ bei Plusminus am Mittwoch, 11. September, um 21.30 Uhr in der ARD:

———————–

Zitat: Wenn Uran zur Weiterverarbeitung verschifft wird, ist häufig nicht bekannt, aus welchem Abbaugebiet es stammt oder wofür es bestimmt ist“, kritisiert die Uranexpertin und Autorin von „Störfall Atomkraft„, Astrid Schneider.

Stand: 10.09.2013 15:16 Uhr
In Deutschland werden auch nach Abschaltung des letzten Atomkraftwerks weiterhin Brennelemente für den Export hergestellt. Das deckt eine Recherche des Wirtschaftsmagazins „Plusminus“ vom NDR im Ersten auf. Die Urananreicherungsanlage im westfälischen Gronau und die Brennelementefabrik im niedersächsischen Lingen erhielten unbefristete Betriebsgenehmigungen. Ein aktueller Antrag des Landes Nordrhein-Westfalens im Bundesrat, das Atomgesetz zu ändern, um die Urananreicherung in Deutschland zu beenden, wurde auf unbestimmte Zeit vertagt.

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Unterschriftskampagnen gegen Atomenergie

Einsprüche gegen die (vorläufige) Genehmigung zum Ausbau der UAA Almelo

Bislang gibt fast noch keine Einsprüche gegen die (vorläufige) Genehmigung zum Ausbau der UAA Almelo. https://www.bild.de/regional/duesseldorf/duesseldorf-regional/gronau-keine-einwaende-gegen-ausbau-von-uranfabrik-18988160.bild.html

Das muss sich schnellstens ändern!

Im Anhang findet ihr einen Sammeleinspruch des BBU, unten eine aktuelle Pressemitteilung.

Bitte verbreitet / verlinkt die Infos + den Sammeleinspruch. Und sammelt bei möglichst vielen Gelegenheiten möglichst viele Einsprüche!

Und / oder verfasst eigene Einsprüche.

Hier geht’s zum niederländischen online-Protest: https://www.enschedevoorvrede.nl/

Falls Ihr Fragen zum Verfahren habt, einfach melden!

Gerne schreibe ich Euch auch kurze / lange Artikel über die UAA Almelo für Vereins- und Verbandszeitungen, Internetseiten etc.

Schöne Grüße

Udo Buchholz

BBU-Vorstandsmitglied

02562-23125

 

Pressemitteilung

 

Bundesweiter Protest gegen grenznahe Uranfabrik in den Niederlanden

Eine von vielen Demonstration gegen die Urananreicherungsanlage in Almelo (April 2005)

 

(Bonn, Almelo, Gronau, Nordhorn, 22.07.2011) Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) protestiert gegen den drohenden Ausbau der niederländischen Urananreicherungsanlage (UAA) im grenznahen Almelo und wird den Widerstand der niederländischen Anti-Atomkraft-Bewegung mit einer eigenen Einspruchskampagne unterstützen. Im Genehmigungsverfahren sind auch Einsprüche aus der Bundesrepublik zulässig. Bereits in früheren Verfahren hatten der BBU und andere Initiativen und Verbände, besonders aus Nordrhein-Westfalen, zahlreiche Einsprüche aus der Bundesrepublik in Den Haag eingereicht. Der BBU fordert auch von den Landesregierungen in Düsseldorf und Hannover Aktivitäten gegen den Ausbau und Betrieb der niederländischen Urananreicherungsanlage.

Die Urananreicherungsanlage in Almelo soll zur Ver­sorgung von weltweit ca. 50 Atomkraftwerken auf eine Kapazität von 6200t Urantrennarbeit pro Jahr ausgebaut werden. Zudem sind u. a. die Lage­rung von zukünftig insgesamt rund 70.000t Uranhexafluorid (bisher ca. 55.000t) und der Bau einer Verladestation für Urancontanier vorgesehen.

In einem Sammeleinspruch gegen den Ausbau der UAA, den der BBU bundesweit verbreiten wird, heißt es u. a.:

  • Urananreicherung erfordert Uranabbau, der ist jedoch auch lebensfeindlich und umweltschädlich!
  • Die UAA Almelo und die Urancontainer in den dortigen Uranlagern sind nicht gegen Flugzeugabstürze gesichert.
  • Es gibt keine sichere Entsorgung für den Uranmüll, der in Almelo anfällt (u. a. abgereichertes Uranhexafluorid, verstrahltes Werkzeug).
  • Der Betrieb der UAA in Almelo ist mit hochgefährlichen Urantransporten verbunden! Sabotage kann nicht verhindert werden.
  • Auch in der UAA Almelo kann es technisches und menschliches Versagen geben. 2010 wurde in der UAA Gronau ein Arbeiter verstrahlt!
  • Urananreicherungsanlagen können militärisch genutzt werden!
  • Zur Verhinderung der Weiterverbreitung von Atomwaffen ist das Verbot der Urananreicherung dringend erforderlich.

Der BBU weist darauf hin, dass bis zum 10. August Einsprüche beim Wirtschaftsministerium in Den Haag eingereicht werden können.

Die Planungsunterlagen können auch in der Bundesrepublik eingesehen werden. Die Auslegung erfolgt im Rathaus der Stadt Gronau (NRW) und beim Landkreis Grafschaft Bentheim Nordhorn (Niedersachsen) zu den üblichen Bürozeiten. Im Internet findet man die Unterlagen unter

https://www.rijksoverheid.nl/documenten-en-publicaties/vergunningen/2011/07/01/kennisgeving-ontwerpbeschikking-urenco-nederland-duits.html.

Den Sammeleinspruch des BBU (Unterschriftenliste) kann man telefonisch in der Geschäftsstelle des BBU unter 0228-214032 oder per E-Mail unter Buchholz@bbu-bonn.de bestellen.

Eigenständige und persönlich erstellte Einsprüche können direkt an das niederländische Wirtschaftsministerium geschickt werden:

Ministerie van Economische Zaken, Landbouw en Innovatie

Directoraat-Generaal voor Energie, Telecom en Markten

Directie Energie en Duurzaamheid

Aanleverpunt A/621

»Ontwerpbeschikking URENCO«

Postbus 20101

2500 EC Den Haag

Niederlande

 

Stellungnahmen per E-Mail sind unter Angabe des Betreffs »Ontwerpbeschikking URENCO« an Postbus.AanvraagUrenco@mineleni.nl zu senden. Mündliche Stellungnahmen können bei der Beteiligungsstelle »Inspraakpunt Kernenergiewetvergunningen« (Genehmigungen

nach dem Kernenergiegesetz), Tel. +31 (0)70 3798980, abgegeben werden.

Wer bei der Erstellung von Einsprüchen Hilfe benötigt oder konkrete Fragen zum Genehmigungsverfahren hat, kann sich an den Arbeitskreis Energie des BBU wenden, Tel. 02562-23125

Weitere Informationen über die Gefahren der Urananreicherung gibt es im Internet unter www.aku-gronau.de. Informationen über den niederländischen Widerstand gegen die Urananreicherungsanlage in Almelo gibt es unter www.enschedevoorvrede.nl.