9 Milliarden Euro Mehrkosten für den Bundeshaushalt weren bei der Sanierung von Mismut anfallen. Das Sanierungsende war geplant für 2013, angefangen wurde 1993. Jetzt wird das Ende für 2023 erhofft. Den Artikel aus der Freien Presse Sachsen finden Sie hier!
Schlagwort: radioaktive Abfälle
Massive Belege gegen Gorleben
Der Untersuchungsausschuss hörte am 16. Dezember 2010 zwei Geologen als Zeugen: Siegfried Keller, geladen von CDU/CSU und FDP sowie Ulrich Schneider, geladen von der Opposition. Siegfried Keller ist seit 1981 bei der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) angestellt und beschäftigt sich dort theoretisch mit den Ergebnissen von Bohrergebnissen. Ulrich Schneider war von 1979 bis1983 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Uni Kiel bei Prof. Duphorn und betreute zwei Jahre die rund 1.200 Bohrungen in Gorleben. 1982 war er mit der Auswertung der hydrogeologischen Oberflächenkartierung befasst, er ist vereidigter Sachverständiger nach §18 Bundes-Bodenschutzgesetz.
Gesamtbilanz: Geologische Ausschlusskriterien, Manipulationen und Vertuschungen bestätigt
Die Befragung des ersten Zeugen Siegfried Keller brachte wenig inhaltlich verwertbare Ergebnisse. Seine Befragung ist Teil der Koalitionsstrategie, ihre Behauptungen durch Zeugen aus der „zweiten Reihe“ bestätigen zu lassen. Sylvia Kotting-Uhl, atompolitische Sprecherin der grünen Bundestagsfraktion, konnte überzeugend die Hauptthese Kellers widerlegen, nach der das Vorhandensein eines intakten Deckgebirge kein relevantes Kriterium für die Eignung eines Salzstocks als Endlager ist.
Die Befragung Ulrich Schneiders hingegen erwies sich als überaus ergebnisreich – und als Fiasko für die Koalition. Schneider bewies an Hand von Karten der BGR eindrucksvoll, dass die BGR inzwischen selbst die sogenannten Scheitelstörungen im Salzstock Gorleben als existent ansieht – was vor 30 Jahren von Duphorn und Schneider festgestellt, von dieser Behörde jedoch vehement bestritten wurde. Als er belegen konnte, dass Gas im Erkundungsbereich 1, und damit dem potenziellen Einlagerungsbereich nachgewiesen worden war, wurde die Koalition mucksmäuschenstil. Schließlich konnten durch seine Aussagen auch noch mehrere eindeutige Manipulationen und Vertuschungen durch die Behörden aufgedeckt werden, da die Hinweise auf Gas im Salzstock Gorleben bereits 1983 vorlagen, aber systematisch verschwiegen wurden. Die Ergebnisse der Gasexplosion von Lenzen lagen der BGR spätestens 1991 vor, ohne dass dies Niederschlag in Publikationen dieser Behörde fand.
Im Folgenden lesen Sie:
Zeugenbefragung Siegfried Keller | S. 2 |
Zeugenbefragung Ulrich Schneider sowie nächste Sitzungstermine und Zeugen |
S. 3 |
(Quelle: B90/Grüne: https://www.gruene-bundestag.de/cms/gorleben/dok/365/365549.fiasko_fuer_csucdu_und_fdp.html
Russland 2009, 31 min, russisch mit dt. oder engl. UT, 5.00 € OEK013
Majak war die erste Anlage zur industriellen Herstellung spaltbaren Materials in der Sowjetunion. Im dem geheimen kerntechnischen Kombinat Mayak wurde waffenfähiges Plutonium produziert und nukleare Brennstäbe wiederaufbereitet. Während der über 60 Betriebsjahre gab es in Majak mehrere Unfälle, viele tausend Quadratkilometer Land wurden durch radioaktiven Abfall verseucht und in eine Ödnis verwandelt. Hunderttausende Menschen wurden und werden Opfer der radioaktiven Kontamination.
Im Zentrum des Leidens liegt das Dorf Musljumowo, 30 Kilometer vom Atomkomplex entfernt. Kaum einer hier ist gesund. Die Menschen leiden an chronischen Krankheiten wie Bluthochdruck, Herzproblemen, Arthritis und Asthma. Jeder zweite Frau ist unfruchtbar, jedes dritte Neugeborene kommt mit Missbildungen zur Welt, jedes zehnte Kind wird zu früh geboren. Die Zahl der Krebserkrankungen ist drastisch erhöht.
Den Link gibt es HIER
Deutsche Bearbeitung:
autofocus Videowerkstatt e.V. in Zusammenarbeit mit der Heinrich Böll Stiftung
Produktion: Greenworld Russia
Bonn (dpa) – Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) hat die Genehmigung für den umstrittenen Atomtransport aus dem westfälischen Zwischenlager Ahaus nach Russland verweigert. Das teilte Röttgen am Montag in Bonn mit. Insgesamt sollten per Castor-Transport 951 Brennelemente, die ursprünglich aus einem DDR-Forschungsreaktor stammen, in das russische Atomkombinat Majak gebracht werden.
Montag, 6. Dezember 2010 10:46:00
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Mehr dazu mit weiteren guten Links findet sich hier. Einen Campact-Aufruf gegen den Transport können Sie hier unterzeichnen.
Voruasgegangen war eine Initiative der Grünen im Bundestag:
Auf Initiative von Bündnis 90/DIE GRÜNEN hin unterrichtete die Regierung am Mittwoch den Umweltausschuss über den geplanten Atommüllexport nach Russland.
Die wichtigsten Ergebnisse der Unterrichtung waren, dass die Regierung selbst erste Zweifel an der Verantwortbarkeit dieser Billiglösung hegt und eine für den 1.12. geplante Unterzeichnung des betreffenden Staatsabkommens mit Russland vorerst ausgesetzt hat. Zweitens wurde dem Ausschuss ein Gutachten der GRS vorgelegt, das Ihr im Anhang erhaltet. Das Wichtigste daraus in Kürze hier, weitere Stellen sind im Gutachten markiert:
1. Die GRS zählt ausführlich die gravierenden Probleme in und um Majak auf, zieht ganz am Ende (S.31) aber unverständlicherweise das Fazit, eine „schadlose Verwertung“ des Atommülls sei in Majak trotzdem gegeben. Dabei räumt sie auf Seite 29 ein, dies gelte nur, wenn man die Tatsache außer Acht lässt, dass Majak die am stärksten kontaminierte Gegend der Welt ist.
2. Die GRS stellt fest, dass ein innerdeutscher Entsorgungsweg ebenfalls weiter gangbar ist (S.30) und widerspricht damit der bisherigen Regierungslinie.
Wir werden den geplanten Atommüllexport weiter konsequent bearbeiten, um ihn zu verhindern – unter anderem mit unserem ebenfalls beigefügten Antrag.
Sylvia Kotting-Uhl MdB, Atompolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen
Das Gutachten finden Sie hier, den Antrag hier
Ahaus Demo gegen Russen-Castor
am 12. Dezember wird es eine größere Demo gegen die unverantwortbare Atommüll-Verschieberei von Ahaus ins radioaktiv verseuchte, russische Majak geben, zu der wir NRW-GRÜNEN gemeinsam mit den Anti-Atom-Initiativen aufrufen. Den GRÜNEN Aufruf findet ihr unten angefügt. Wir GRÜNEN wollen am 12. Dezember in Ahaus in einem breiten gesellschaftlichen Bündnis für den Ausstieg aus der Atomkraft, für einen konsequenten Ausbau der erneuerbaren Energien und gegen internationalen Atommülltourismus demonstrieren. Die Demo wird um 14 Uhr am Ahauser Atommüll-Zwischenlager beginnen. Es ist geplant, das Zwischenlager mit einer Menschenkette in die Zange zu nehmen.
Bitte kommt zahlreich zur Demo nach Ahaus. Aus einigen Orten NRWs sind bereits Busse unter GRÜNER Beteiligung in Planung (u.a. Düsseldorf, Duisburg, Münster, Schwerte). Einen Überblick gibt es (in kürze) unter www.gruene-nrw.de. Weitere Einzelheiten zur Demo werden nach und nach auf www.kein-castor-nach-ahaus.de zu finden sein.
Auf zum Anti-Atom-Advent nach Ahaus!
12. Dezember um 14 Uhr am Atommüll-Zwischenlager
Rückholbarkeit über 500 Jahre ist die Grundforderung laut Umweltminister Röttgen für das gesuchte Endlager. Im gleichen, von Thomas Walde sehr scharf geführten, Interview mit ZDF-Berlin Direkt betonte er mehrfach ausdrücklich die „ergebnis-offene“ Endlagersuche, konnte allerdings nicht die Frage nach der Alternative für den Fall beantworten, dass die „ergebnis-offene“ Endlagersuche erbringt, Gorleben sei nicht geeignet. Auch die mehrfach wiederholte Frage nach dem „Durchpeitschen des Gesetzes durch das Parlament“ konnte Röttgen nicht befriedigend beantworten.
Südblockade erfolgreich!!!
Info für alle, die bei der Castor-Südblockade nicht dabei sein konnten oder Erinnerungen wach halten wollen.
Eine kurze Filmsequenz zur erfolgreichen Castorblockade im südpfälzischen Berg könnt Ihr über graswurzel-tv sehen. So etwas sollte als Beispiel für gelebte Demokratie von unten Beispiel machen.
Leider gab es jedoch nicht nur eitel Sonnenschein. In Karlsruhe gab es einige Festnahmen und auch Schlagstockeinsätze an sich nicht wehrenden DemonstrantInnen. Pfälzische Polizeieinheiten haben sich allerdings sehr kooperativ und deeskalierend verhalten.
Im ersten Halbjahr nächsten Jahres sollen Glaskokillen mit radioaktivem Material aus der kleinen Wiederaufarbeitungsanlage in Karlsruhe nach Lubmin an der Ostsee in Castorbehältern verpackt transportiert und dort in einer oberirdischen Betonhalle gelagert werden. Der Protest geht weiter!
Mit atomstromfreien Grüßen
Peter Kallusek
hier geht es zu einem kurzen Film zur „Südblockade“ (ca. 4 Min.)
Wärmebild des aktuellen Castors
finden Sie hier mit weiteren Infos.
Im Vergleich zu den letzten Jahren zeigen die thermografischen Aufnahmen von Greenpeace, dass die Temperatur der Castorbehälter gestiegen ist. Der Temperaturanstieg erklärt sich aus der zunehmenden Anreicherung der Brennelemente mit Uran-235 und den damit verbundenen Abbränden mit höherer Radioaktivität.
„Jeder einzelne dieser Castoren enthält so viel radioaktives Material, wie bei der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl freigesetzt wurde, sagt Thomas Breuer, Bereichsleiter für Klima- und Energiepolitik von Greenpeace Deutschland vor Ort. Es ist unverantwortlich, diese tödliche Fracht nach Gorleben zu bringen.
Ohnehin sei bei dieser Gelegenheit mal wieder auf die immer hochaktuelle HP „Sonnenseite“ unseres Mitautoren und Vorwortschreibers Franz Alt hingewiesen.
Castorfahrplan
Der veröffentlichte (???) Fahrplan des Castors befindet sich hier: Castorfahrplan
Liebe Freunde,
Der mit hochaktiven Atommüll geladenen CASTOR-Zug ist anderthalb Stunden nach seinem Abfahrt 3 Stunden lang in Caen gestoppt worden. 4 AktivistInnen von der GANVA (Gewaltfreie Anti-Atom-Aktionsgruppe) haben sich an den Gleis angekettet. 7 Polizeiwagen waren dabei, ein Polizeihubschrauber auch da.
7 AktivistInnen sind festgenommen worden (diejenige, die sich angekettet haben + zwei „Peace Keeper“ + 1 Pressekontakt) und sind jetzt im Gewahrsam. Zu den Angeketteten gehörte auch ein junger Deutsche.
Die Polizei hat eine grosse Decke ausgedehnt, so dass man nicht sehen kann, was sie gerade machte.
1 Aktivist ist jetzt im Krankenhaus, leicht verletzt.
Die AktivistInnen haben auch einen grossen Transparent entrollt, auf dem man lesen konnte (wörtlich) : „Unser Widerstand kennt keine Staatsgrenzen ! Castor 2010 : Die Erste……to be continued !“.
Jetzt fährt der Zug wieder…
Mit Atomfeindlichen Grüssen,
Charlotte