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Update „Virenangriff auf iranische Atomanlagen!“

Die «New York Times» berichtet von neuen Hinweisen, dass Israelis und Amerikaner den Virus gemeinsam entworfen hätten. Er sei sogar in der israelischen Atomanlage Dimona getestet worden. Hier sind praktisch die gleichen Zentrifugen zur Urananreicherung wie in Natans aufgebaut. «Um den Wurm zu testen, muss man die Maschinen kennen», zitiert die «New York Times» einen amerikanischen Atomexperten. «Die Israelis testeten ihn aus, das ist der Grund, weshalb der Wurm so effektiv war.» Die Iraner hatten im Oktober zugegeben, dass Tausende Rechner in den Atomanlagen infiziert wurden. Nach Angaben der «New York Times» wurde durch Stuxnet ein Fünftel der iranischen Uranzentrifugen lahmgelegt und das gesamte Programm zurückgeworfen (s.a. Virenangriff auf iranische Atomanlagen!)

Laut «New York Times» hat ein US-Labor in Idaho die Vorarbeit geleistet . Es habe Anfang 2008 mit Siemens zusammengearbeitet, um Schwächen der Programme zu identifizieren. Das Labor in Idaho, das dem für die US-Atomwaffen zuständigen Energieministerium unterstehe, habe gut versteckte «Löcher» in dem Siemens-System gefunden. Diese seien von Stuxnet zum Angriff genutzt worden.

(Quelle: u.a. Bericht in der FAZ und Yahoo-Nachrichten)

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Tarnen und Täuschen im Iran geht weiter

Zu diesem Wochenende (15., 16. Januar 2011) wurden Vertreter der verschiedener Staaten eingeladen, die Atomanlagen im Iran zu besichtigen. Nicht eingeladen wurden die USA, während China  und Russland Einladungen erhielten. Weitere Mitgliedsstaaten der IAEO  sind ebenfalls in der Runde, nicht von ungefähr: Ende Januar steht die nächste Verhandlungsrunde der „6“ (5 offizielle Atommächte + Deutschland) in Istanbul an.

Besichtigt werden sollen dabei das AKW Buschehr, die Anreicherungsanlage in Natans und ein in Bau befindlicher Schwerwasser-Reaktor  in Arak. Nicht vorgesehen ist der Forschungsreaktor in Teheran und die 2. Anreicherungsanlage in Ghom. Der in Bau befindliche Schwerwasser-Reaktor kann zum Atomwaffenbau verwendet werden, eine Fabrik für schwere Wasser hat der Iran bereits 2005 in Betrieb genommen, die bisher hergestellte Menge sollte zu einer Erstbefüllung reichen. Angeblich sollen dort radioaktive Präparate für die medizinische Diagnostik hergestellt werden. Der große Vorteil eines Schwerwasser-Reaktors: Er kann mit Natur-Uran (also mit NICHT(!!)-angereichertem Uran) betrieben werden und liefert – wie die „normalen“ Leichtwasser-Reaktoren dabei Plutonium, das dann abgetrennt und für den Bombenbau verwendet werden kann.

Eine Bewertung:

Der Iran darf eigentlich laut dem NVV (dem sog. „Atomwaffensperrvertrag“) fast alles, was sie tun. Der iranische Staat ist bei der friedlichen Nutzung der Atomenergie sogar „zu unterstützen“ (ART. IV. 2 und V)!!! Sanktionen sind eigentlich erst möglich und berechtigt, wenn er mit einem „Rauchenden Colt“, sprich mit waffenfähigem Material oder fertigen Bomben „erwischt“ würde. Das einzige Fehlverhalten bisher waren die Erschwernisse bei der Kontrolle durch die IAEO und das jahrelange (dümmliche, weil – auch das hätten sie gedurft!) Verheimlichen der Anreicherungsanlage in Natans.

Vergleichbare Fälle in der Geschichte haben die USA und die westlichen Staaten anders behandelt. Über Israels Atombombenprogramm wurde jahrzehntelang hinweg gesehen, die einzige Auflage der USA war, es dürfte nicht „offiziell“ werden durch Atombombenversuche oder politische Eingeständnisse. Bei Indien und Pakistan wurde halbherzig bis gar nicht versucht, sie von ihrem, zumindest den USA frühzeitig bekannten – Bestreben zur Atombombe abzubringen, Indien wurde im Nachherein sogar mit einer offiziellen – gegen den NVV verstoßenden Zusammenarbeit im zivilen Nutzungsbereich „geadelt“! Lediglich Nordkorea sah sich einem vergleichbaren Druck ausgesetzt. Ein Schuft, wer Böses denkt, etwa dass handels-, wirtschafts- und außenpolitische Kriterien hierbei eine Rolle spielen und dem NVV einen Spielraum eingestehen, der aber in den Zeilen des Vertrages definitiv ausgeschlossen ist.

Um mich richtig zu verstehen: ich bin sicher, dass der Iran an der „Bombe“ baut, der Irre an der Spitze des Terror-Regimes vorneweg! Das macht den Umgang mit dem NVV und die Schwächen dieses Vertrages aber keinen Deut besser. Im Gegenteil, es verschärft das Problem.

(Quellen: FR 5.1.2011: „Tag der offenen Tür im Iran“, NTV zum Thema „Schwerwasserfabrik von 2005, Wirtschaftswoche zum gleichen Thema)