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Akualisierungen des Buches Atom und Politik drohender Atomkrieg Hintergründe Störfalle

Doomsday … und ein Kommentar dazu

Am 03.01.2018 um 16:00 schrieb IPPNW-Newsletter:
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PRÄSIDENT TRUMP SPIELT MIT DEM ATOMAREN FEUER
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US-Präsident Donald Trump deutet in der neuen US-Militärstrategie eine neue Nukleardoktrin an. Die unter Barack Obama reduzierte Rolle von Atomwaffen in der Gesamt-Militärstrategie soll rückgängig gemacht werden. ICAN und IPPNW Deutschland kritisieren dieses Rollback scharf. Xanthe Hall, IPPNW-Abrüstungsreferentin und Vorstandsmitglied von ICAN, kommentiert: “Der US-Präsident verkennt die Gefahr eines Atomkrieges durch eine weitere Eskalation und spielt dabei mit dem Feuer. Jeder Atomwaffeneinsatz hätte katastrophale humanitäre Folgen.

Kommentar M. Daxner:

Dr. Michael Daxner. Professor of Sociology and University President emeritus (Oldenburg).

+49 (0)174 180 5837
Mail: Michaeldaxner@yahoo.com.
Blog: Michaeldaxner@com
Daylight Consultants
daxner@protonmail.ch

Diese Meldung schreckt auf – oder sie wird mit anderen Information vom Tage abgelegt. Wie ist das bei mir, der ich alt bin und nicht zur Hysterie neige, was MEINE Lebenszeit betrifft:

Es gab eine Zeit, da fürchteten sich die Menschen vor dem Atom. Genauer: vor der Atombombe. Und sie fürchteten sich vor der Radioaktivität. Damals, in den 50er Jahren, las man noch à Reader’s Digest, vorgekaute Mittelschichtbanalitäten, und da wurde beschrieben, wie ein Kind zu viel Strontium 90 beim Doktor bekam, und folgerichtig starb. Das nächste Mal machen wirs besser. Ich hatte da schon Angst, und frühreif las ich dann Rudolf Brunngrabers „Radium“, und hatte noch mehr Angst. Die Bombe, das war etwas anderes, unheimlich fern. Ungefähr um diese Zeit las man im „hobby“, dem Magazin der Technik, die Erfahrungen des Piloten Tibbet mit seiner Enola Gay, und wie es ist, wenn man eine Bombe ausklinkt. So ungefähr war das. Später las das Kind Robert Jungk, mit dem ich danach auch befreundet war, und begann mich gegen die Atomrüstung auszusprechen bzw. zu orientieren.

Aber da war auch unser, der 68er, fortschrittlichster Philosoph der Hoffnung, Ernst Bloch, über den habe ich dissertiert…und bei dem war es klar: Nukleartechnik war friedlich und diente dem Fortschritt. Im Westen hieß das „Atome für den Frieden“, und schlecht waren die atombewaffneten Systeme der NATO, und die Deppen aus dem Ostblock meinten, ihre Atomwaffen seien ein Deut besser und würden wirklich dem Frieden dienen. Der Kalte Krieg war transparent geworden, wenns ums Atom ging, und die Angst vor der Verstrahlung sank in den Subtext unserer Diskurse, um die Zeit, als die Ökobewegung schon erwacht war.

An einem Tag im April 1986 spielte ich mit Kollegen an der Uni Osnabrück Fußball. Tag 1 nach dem Unfall von Chernobyl. Bald wussten wir, die Wolke würde kommen. Warnungen vor dem Sammeln von Pilzen wurden ausgegeben. Diffuse Angst, bei der üblichen kleinen Minderheit auch Hysterie, wenig konkrete Information. Kein Atomkrieg, menschliches Versagen. Die Radioaktivitätsmeßstelle der Universität Oldenburg sollte für meine Wahl und Amtszeit als Unipräsident eine Rolle spielen, für unsere Partnerschaft mit der damaligen spätsowjetischen Spitzenuniversität Novosibirsk, und eine wissenschaftliche Debatte, in der Atom nicht in Ost und West gespalten wurde. Der Kalte Krieg ging zu Ende WARUM ERZÄHLE ICH DAS? Hirsohima und Nagasaki, der sowjetische H-Bombentest, das Mururoa-Atoll….sind alles Ferne der dritten Generation eher ins Vergessen und Nichtwissen als in die politioserbare Erinnerung eingeschrieben. Deshalb ist die Reaktion auf Atomrüstung, Nachrüstung, Verletzung von diesbezüglichen Verträgen auch etwas unterschwellig, man könnte sagen: lasch und unaufgeregt. Der Atomkrieg taugt nicht einmal mehr zum Film- und SF Stoff.  Nun, wir Ü70 Menschen haben das nicht ganz so vergessen, und so wichtig die künstlerische und moralische Verarbeitung der Atombomben auch war, die jetzige Gefahr taugt zu den alten Mustern nicht.  Und was für uns ältere, friedenspolitisch und ökologisch angeschärfte Politiker*innen gilt, trifft ja auf eine ganze Generation von herrschenden politischen Akteuren, von Trump bis Putin, und ihre von der Leine gelassenen Unterlinge nicht zu: die denken nicht in den Gefahren, sondern in der Risikoregulierung für IHRE Machtbasis. Eine bestimmte Form von Atomkrieg ist eine potenzielle GEFAHR; das RISIKO, sie zu verhindern, ist etwas irrational, wenn die Dinger einmal in Gang gesetzt sind.  Ein langjähriger Kollege in diesem Revier, KW Koch, arbeitet unermüdlich an der Aufklärung zu diesem Thema. Man kann sich auf die Seriosität seiner Quellen verlassen. In vieler Hinsicht unterscheiden sich unsere politischen Ansichten. Aber was nukleare Vernichtungspotenzial der Menschen betrifft, bin ich sehr überzeugt von seiner unbeugsamen Mahnung: die Gefahr ist nahe.  Ich lege Texte hier an, am besten ihr versorgt euch über ihn mit mehr davon: Die Gefahr eines Atomkrieges wächst

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Der Artikel auf Gruene-Linke.de:

Was wir in Europa dagegen tun können und müssen.

Die Doomsday-Uhr (englisch, Atomkriegsuhr) steht auf 2,5 Minuten vor 12, so dicht vor der Stunde Null wie seit 1953 nicht mehr. Selbst 1984 bis 1989 war es 3 Minuten vor 12! Jeder dritte Deutsche hält einen Atomkrieg in den nächsten zehn Jahren für wahrscheinlich. In einer Umfrage vertraten 32 % diese Auffassung. Nur 13 % halten ein solches Szenario für ausgeschlossen. 41 % meinen, ein Atomkrieg sei nicht wahrscheinlich. Die nukleare Bewaffnung hat im Zuge des Nordkorea-Konflikts und der Ukraine-Krise wieder an Bedeutung gewonnen.

Ein Atomkrieg zwischen den USA und Nordkorea scheint mittlerweile unausweichlich. Die Süddeutsche zitiert: „… ein europäischer Beobachter kam unlängst verstört aus der US-Hauptstadt zurück und schrieb auf Twitter: „Krieg zwischen US und N Korea ist wahrscheinlicher, als viele Leute es glauben. Die Offiziellen glauben, dass Abschreckung gegen einen Verrückten nicht funktioniert.“ Die Frage bleibt, wer von beiden (Trump oder Kim) verrückter ist. Weiterhin laufen in den USA Planungen, das Atomabkommen mit dem Iran zu kündigen. Davon abgesehen, dass damit der nächste Atomare Krisenherd (wieder) eröffnet würde, ist vor allem die Signalwirkung auf Nordkorea und andere potentielle Möchtegern-Atommächte verheerend: „du kannst machen was du willst, WIR werden uns nicht an die Verträge halten, wenn es uns gerade mal so passt …“: Gaddafi lässt grüßen!

Die Vorbereitungen des Krieges gegen Nordkoreas laufen, lediglich die letzte Stufe – die Evakuierung der mehreren Hunderttausend US-Bürger aus Südkorea – fehlt noch, aber auch über diesen Schritt wird bereits diskutiert. Aktuell läuft das größte Manöver der USA gemeinsam mit der südkoreanischen Armee, das Ziel ist es: „die ‚Bereitschaft‘ der beiden verbündeten Länder stärken“.

Die Lage in Nordkorea ist so verfahren, dass jede weitere Entwicklung die Lage verschärfen und die Gefahr eines Atomkrieges weiter erhöhen wird. Selbst ein weiteres „Aussitzen“ wird die Lage nicht bessern: Da die Bedrohung durch Nordkorea latent weiter anhalten, wenn nicht gar weiter eskalieren wird, werden in der Folge in absehbarer Zeit Tokio und Südkorea (und in der Folge weitere Südostasiatische Staaten, die sich wiederum dann von diesen bedroht fühlen) zur Atomaren Bewaffnung greifen. Dasselbe wird sich um den Iran wiederholen, sowie das Atomabkommen aufgekündigt würde. Saudi Arabien, die Emirate, Ägypten und die Türkei würden schnellstmöglich atomar aufrüsten. (Wer dazu mehr nachlesen will, u.a. zur deutschen Haltung: s. HIER)

Aber Nordkorea und Iran/Mittlerer Osten sind nicht die einzigen Krisenherde, Indien/Pakistan, der Ukrainekonflikt und Putins Unberechenbarkeit machen die Sachlage nicht eben entspannter. Die Welt bewegt sich also mit Riesenschritten auf einen Atomkrieg zu als hätte es die Abrüstungen und Erkenntnisse der 1980 Jahre und die Friedens-Nobelpreis-belohnte Abrüstungsinitiative Obamas nie gegeben. Es wird wieder – erstmalig seit den frühen 1980er – darüber spekuliert, dass ein Atomkrieg gewinnbar sein könnte … entgegen allen physikalischen und naturwissenschaftlichen Erkenntnissen. Es sei erinnert, dass bereits ein begrenzter Atomkrieg mit einigen Dutzend eingesetzten Atomwaffen eine weltweite Klimakatastrophe auslösen wird.

Ein Krieg in Nordkorea wird von beiden Seiten vermutlich mit Atomwaffen ausgetragen werden: Die USA werden in Anbetracht genauer Infos kein Risiko eingehen und daher mit dem Vorschlaghammer statt mit dem Skalpell arbeiten, Nordkorea wird im Fall der drohenden Vernichtung zumindest Seoul, wahrscheinlich auch Japan atomar angreifen.. Eine Enthauptung Nordkoreas wird vermutlich nicht gelingen, erinnert sei hierbei an „ruhmreiche“ Aktionen des US-Militär wie die „Befreiung“ der Geiseln in der US-Botschaft in Teheran.

So makaber es auch klingt, die einzige (?) Hoffnung scheint zu sein, dass der kommende Konflikt sich in wenigen eingesetzten Atomwaffen „erschöpft“ – seien es die Reste von Vernunft der Beteiligten oder die Reaktion der restlichen Welt – und der weltweite Schrecken darüber so groß sein wird, dass der UN-Atomwaffen-Abrüstungsvertrag UMGEHEND WELTWEIT umgesetzt wird. OHNE eine Eskalation sehe ich dafür aktuell nicht den Hauch einer Chance … SOWEIT haben wir die Erde also schon „an die Wand gefahren“. (KOMMENTAR MICHAEL DAXNER: das ist nicht zynisch, sondern eine Art negativer Zuversicht, dass auch ein begrenzetrr, „kleiner“ Nuklearkonflikt noch Überleben ermöglicht. In dieser Form nicht neu, aber fast nostalgisch an die Rationalität politischer Akteure erinnernd, derer wir ja heute etwas entraten müssen….)

Lasst uns alle dafür kämpfen, dass der Bremsvorgang auf den letzten Millimetern noch gelingt.

Karl-W. Koch

(Geschrieben am Tag der Verleihung des Friedensnobelpreises an ICAN)

Weitere Links:

https://www.stoerfall-atomkraft.de/site/steht-die-welt-am-rande-eines-atomkrieges/#more-3111

https://www.stoerfall-atomkraft.de/site/droht-ein-atomkrieg-im-fernen-osten-und-was-waeren-die-folgen/

https://www.stoerfall-atomkraft.de/site/iran-der-mittlere-osten-viele-konflikte-und-die-bombe/

https://www.stoerfall-atomkraft.de/site/pakistan_und_indien/

„Atomkraftwerke für Indiens militärische Supermacht-Ambitionen
Da einerseits der Ausbau der Atomenergie auch in Indien immer absurder erscheint und anderseits die indische Regierung nicht blöd ist, stellt sich die Frage nach den wirklichen Zielen des  indischen Atomenergieprogramms. Der Beitrag stellt folgende These zur Diskussion:
Mit dem Bau von Atomkraftwerken soll eine einheimischen Atomindustrie aufgebaut werden, die in der Lage ist, die indische Kriegsmarine mit Atomantrieben auszurüsten.“
Rest unter
https://indien.antiatom.net/atomkraftwerke-fur-indiens-militarische-supermacht-ambitionen/

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Demonstration Gesetzestexte Hintergründe Unterschriftskampagnen gegen Atomenergie

Ächtung von Uranwaffen

Die deutsche IPPNW-Sektion appelliert in einem Brief an das Auswärtige Amt, morgen in der UN-Generalversammlung für die Resolution zu den Folgen von Uranmunition zu stimmen. Nach Informationen der Internationalen Koalition zur Ächtung von Uranwaffen (ICBUW) plant Deutschland, im Bündnis mit Staaten wie Rumänien, Russland und der Ukraine, gegen die UN-Resolution zu stimmen.

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Akualisierungen des Buches Atom und Politik Hintergründe Störfälle Vorträge

Folgen von Atomkatastrophen für Mensch und Natur

[Video der Verbreitung der Radioaktivität (Cs-137) über den Pazifik, entnommen dem Beitrag von Ian Fairly]

Internationale Tagung

Folgen von Atomkatastrophen für Mensch und Natur

Schmitten/Arnoldshain, 4. bis 7. März 2014

Die Atomkatastrophen von Tschernobyl, Fukushima und anderen Orten haben gravierende Auswirkungen auf die Menschen, die Natur und die Gesellschaft. Über das jeweilige Ausmaß der Schäden gehen die Meinungen auseinander. VertreterInnen von UN-Organisationen wie die Internationale Atomenergie Behörde (IAEO), die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und das Wissenschaftliche Komitee der UN für die Folgen von Strahlen (UNSCEAR) behaupten, es bestünde keine Gefahr für die Gesundheit der betroffenen Bevölkerung. Dem gegenüber kommen die Untersuchungen von ÄrztInnen und anderen WissenschaftlerInnen, die von der Atom-Lobby unabhängig sind, zum Ergebnis, dass atomare Verstrahlung schwere gesundheitliche Beeinträchtigungen zur Folge hat.

Auf dieser Tagung haben sich ÄrztInnen und WissenschaftlerInnen aus Japan, Belarus, Deutschland, den USA, Frankreich und Großbritannien mit den Folgen der atomaren Niedrigstrahlung befasst. Hierbei wurden vor allem Probleme wie der Anstieg von Krebserkrankungen, Veränderungen im Erbgut, Erkrankungen in der 2. und 3. Generation nach Tschernobyl sowie Nichtkrebserkrankungen behandelt. Ebenso wurden Untersuchungen für die Umwelt vorgestellt.

Nachfolgend finden Sie Kurzbeschreibung der Vorträge und Beträge sowie – soweit bereits vorhanden – Links zu den Materialien. Letztere werden in den nächsten Wochen nachgereicht und ergänzt, sofern sie derzeit noch nicht vorliegen…

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Ian Thomas Ash

Dokumentarfilm A2-B-C

18 Monate nach den Kernschmelzen leiden die Kinder in Fukushima unter schwerem Nasenbluten, bekommen Hautschläge und entwickeln Knötchen und Zysten in der Schilddrüse. Die Mütter nehmen mittlerweile – bedingt durch den unleugenbaren Mangel an Transparenz bei den offiziellen medizinischen Tests ihrer Kinder und durch die Unwirksamkeit der Dekontamination ihrer Häuser und Schulen – die Strahlungsüberwachung in die eigenen Hände.

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Prof. Dr. Wolfgang Hoffmann, Uni Greifswald

Die Gefahren ionisierender Strahlung – ein systematischer Überblick

Durch Radon werden 5 – 10 % der Krebsfälle bei Nichtraucher ausgelöst, bei Rauchern erfolgt eine starke Verstärkung der Wahrscheinlichkeit des Krankheitseintrittes. Der Anteil an Kinderleukämie durch die natürliche Hintergrundstrahlung beträgt 15 – 20%. Die KiKK-Studie belegt: Das Risiko für Kinderleukämie ist in allen untersuchten Ländern gleichgroß!

Die Hiroshima-Studien ist als Grundlage für Langzeitforschung bezüglich der Niedrigstrahlung ungeeignet (Grund: die meisten Einwohner sind verstorben, der Beginn der Erfassung lag 5 – 7 Jahre nach Abwurf der Bombe, die „Kontrollgruppe“ stammte aus Fallout-Gebiet, die Belastung dort lag bei ca. 10 mSv, daher sind alle Interpretationen unterhalb dieses Wertes wertlos.)

Eine neue Studie hat ergeben, dass das Risiko an Krebs zu erkranken, dreimal höher ist als bei Nicht-Exposition.

Bei CT[1]-Untersuchungen ist die Gefahr von  Chromosomenschäden um den Faktor 2,5x höher, das ist ein Indikator für ein höheres Krebsrisiko (Leukämie, Hirntumore), Die Folge ist, dass nicht mehr wie bisher CTs bei vermuteten Hirntrauma bei Kinder vorgesehen sind laut einer Änderung der Anweisungen des Bundesgesundheits­amtes! In den USA sind 29.000 Krebserkrankungen pro Jahr durch Röntgen belegt.

Die Strahlung verursacht auch andere Erkrankungen wie Herzinfarkt, das Risiko wird damit etwa verdoppelt. Belegt wird dies durch eine Studie mit Untersuchungen des Herzinfarktrisikos nach vorausgegangenem Röntgen. Fazit: Selbstverständlich gibt es auch unter 100 mSv Risiken!

Hier der Link zu dem Vortrag: liegt noch nicht vor!

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Prof. Inge Schmitz-Feuerhaken

Genetische Folgen ionisierender Strahlung

Bisher werden nur die dominanten Erbkrankheiten einer Bevölkerung in der 1. Generation betrachtet. Der Wert für das absolute Strahlenrisiko für genetische Schäden bei Bestrahlung wurde durch ICRP[2] von 0,2% auf 1,3% pro Sv hoch gesetzt. Es ist zwischen Krebsrisiko und genetischem Risiko zu unterscheiden, letzteres „soll“ jedoch „sehr viel kleiner sein“ (so die ursprüngliche Annahme).

Die normalen Erbkrankheiten beim Menschen sind: Mendelsche Erbkrankheiten (Fehlbildungen, mehr männliche Nachkommen …), strukturelle Veränderungen der Chromosomen (Down-Syndrom), polegenische Erkrankungen (organische Fehler wie Herzfehler, Schizophrenie, Krebs bei Kinder exponierter Eltern).

Der Anstieg der Fehlbildungen bei Kindern im ersten Jahr nach Tschernobyl war auch in den Nachbarländern bis nach Bayern erkennbar, es gab aber auch spätere Fehlbildungen. Ein Register in Weißrussland belegt Anstiege zwischen 39 und 900% (zusätzliche Gliedmaßen) in 1987 bis 1994 in die 17 höchstbelasteten Gebiete.

Chromosomstudien an Fehlgeburten belegen dies.

Geschlechterverhältnisse bei Geburten von Sellafield-Mitarbeiter mit Belastung > 10 mSv ergab 1.396 statt 1.055 Jungen auf 1.000 Mädchen. Ein ähnliches Verhältnis gibt es bei Kardiologen aufgrund der häufigeren Strahlenbelastungen. Ebenso gibt es einem deutlich erkennbaren, wenn auch deutlich geringer Anstieg nach Tschernobyl.

In Berlin wie in Weißrussland ist 9 Monate nach Tschernobyl ein deutlicher Anstieg des Downsyndroms erkennbar. In Berlin war der Effekt einmalig, in Weißrussland gab es Folgeeffekte.

Hier der Link zu dem Vortrag

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Dr. Hisako SAKIYAMA, Japan

Mechanism of radiation induced aging

Alterung und strahlungsindizierte nicht-onkologische Krankheiten

Strahlung verursacht Alterung. Bei Hiroshima-/Nagasaki-Opfer sind neben Strahlungsschäden auch Herz- Atemweg und Verdauungstrakt-Erkrankungen festzustellen. Arteriosklerose[3] ist ein Vorzeichen für Herzinfarkte und kann durch Alterung, aber auch durch Strahlung ausgelöst werden. Strahlung löst verschiedene Krankheiten gleichzeitig aus und beschleunigt so das Altern. Auch wenn das Wachstum beendet ist, teilen sich die Zellen, auch die Stammzellen weiter. Bestrahlung beschädigt durch Radikalenbildung die Zellen.

Hier der Link zu dem Vortrag: liegt noch nicht vor!

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Ian Fairlie, u.a. Berater des EP für radiologische Fragen

Fukushima and Chernobyl: Comparison of Source Terms and Health Effects

Fukushima – die Krise geht weiter

Die Explosion im Reaktor III war laut Fachleuten aus den USA eine Nukleare Explosion! Bei den Todesfällen in Fukushima wurde bisher die Langzeitfreisetzung von Strahlung nicht beachtet. Es gab zahlreiche Tote, vor allem ältere Menschen, z.B. bei der Evakuierung durch Stress.

Sieben „Zivile Soldaten“ starben bei den Explosionen, 140.000 Menschen wurden evakuiert. 20% des Stadtgebietes von Tokyo waren von Niederschlägen betroffen. Verteilung der Strahlung war eine „weltweites Ereignis“, u.a. die Westküste der USA war betroffen (s. Video, Link a Ende). Aktuell werden die zulässigen Grenzwerte beim Wasser um den Faktor 600 überschritten. Viele der 12.000 Arbeiter wurden mit deutlich über 250 mSv verstrahlt. Die Reaktorkerne schmelzen vermutlich in den Boden und setzen über andauernde Mini-Explosionen weiter Radioaktivität frei. Die Belastung wird für mindestens 60 bis 70 Jahre anhalten. 300 t an hochkontaminiertem Wasser strömen täglich ins Meer. Die Katastrophe läuft immer noch, nach drei Jahren weiter. Tschernobyl war nach zwölf Tagen beendet. Die freigesetzte Menge in Tschernobyl war ca. 3 – 5 x (Cs) höher, die größte Menge an Radionukliden in Fukushima wird über dem Meer freigesetzt. 60% der Niederschläge  bei Tschernobyl kamen außerhalb der UdSSR herunter. Der Fischfang in Japan war im Januar 2013 bis zum 5.000-fachen der Grenzwerte belastet.

Laut der WHO gibt es bei Schilddrüsenkrebses ein um 70% höheres Risiko, bei Brustkrebs +6%, bei Leukämie +7%. Anhand von Tschernobyl hochgerechnet wird es im 1. Jahr mehr Kindersterblichkeit, mehr Leukämie und einen Rückgang der Geburtenzahlen geben, nach wenigen Jahren einen Anstieg der Leukämiefälle, nach zehn Jahren werden die Krebserkrankungen und Herzerkrankungen deutlich steigen. In Japan finden aktuell keine Untersuchungen auf Häufung der Leukämiefälle statt. Der Anstieg der Schilddrüsenkrebserkrankungen wird in Fukushima in 2015 erwartet. Nach Schätzung aus den USA (Frank von Hippel) wird es ca. 1.500 Tote nach Fukushima geben, eine eigne Studie geht von 3.000 Toten aus, mit ebenso vielen rechnet UNSCEAR. Die Zahlen zu Tschernobyl: Fairlie and Summer, 2006: 60.000 Tote, Anspaugh (1998): 48.000 Tote.

Die Bergung der Brennstäbe in Reaktor IV ist angelaufen. Aktuell werden fünf Brennelementen pro Tag geborgen, es wird mit einer Dauer bis zum Jahresende gerechnet. Die größte Gefahr ist, dass Elemente in Brand geraten, das Risiko ist extrem hoch und es bleibt ein extrem hohes Risiko.

Hier der Link zu dem Vortrag

Hier der Link zu dem Video der Strahlungsausbreitung

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Dr. Irie Norio

Statement and Opinions of Japanese Scientific association to Fukushima

Erklärung und Meinungen der japanischen Wissenschaftliche Vereinigung nach Fukushima

Die Ergebnisse einer Studie zeigten, dass die Schäden durch Rauchen etc. viel höher sind als die Schäden durch Strahlung. Auch der psychologische Faktor ist wesentlich höher. Der Pedriatischer Verband Japan hat veröffentlicht: bis 100 mSv gibt es keine Beweise für ein erhöhtes Krebsrisiko. Die Veröffentlichungen der zuständigen Stellen wurden allerdings den unbestreitbaren Erkenntnissen angepasst, so z.B. die Aussage „unter 100 mSv gibt es kein Risiko“ in „über 100 mSv besteht ein Risiko“ geändert werden.

Hier der Link zu dem Vortrag: liegt noch nicht vor!

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Dr. Winfried Eisenberg

Leukämie bei Kindern

Die KiKK-Studie, 2003 bis 2007 erstellt, wurde kurz dargestellt: 1.592 erkrankten Kindern wurden 4.735 gesunde Kinder gegenübergestellt. Untersuchungszeitraum lief über 24 Jahre (1980 bis 2003). Ab 1980 wurden alle Kinderkrebserkrankungen in Mainz registriert. Es wurden alle damaligen AKW-Standorte untersucht inkl. der Nachbarkreise, vor allem in Nordöstlicher Windrichtung. Ergebnisse: Im 5-km-Radius erhöhten sich bei Kleinkinder (< 5 Jahre) die Erkrankungskrebsraten um 60%, bei Leukämie sogar um 120% (absolute Zahlen: 77 statt 48 und 37 statt 17). Zudem gab es eine Verschiebung von Jungen- zu Mädchengeburten bei der Asse 100: 142 (1971 – 2009).

Hier der Link zu dem Vortrag

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Dr. Alfred Körblein

Säuglingssterblichkeit nach Fukushima

Untersucht wurden die Gebiete, die deutlich erhöhte Strahlungsmengen abbekommen haben. Hier wurden die Kindersterblichkeitsraten dieser Gebiete mit Gebieten im restlichen Japan verglichen. Saisonale Einflüsse spielen eine Rolle. Die Untersuchung lief von Februar 2002 bis März 2011 an 2 x 132 Datenpunkten. Referenzmonat war jeweils der Januar. Insgesamt wurden 15 Parameter verwenden, auch z.B. andere Industriebelastungen. Es zeigte sich eine deutliche Steigerung nach dem März 2011 in der Region Fukushima. Nachweislich gibt es 55 zusätzliche Sterbefälle in Fukushima.

Es gab einen weiteren scheinbar unerklärlichen Peak bei 2009. (Anm. des Verfassers: Dieser könnte erklärt werden dadurch, dass am 25. Mai 2008 versagten bei einem Test in Reaktorblock 6 mehrere Notkühlsysteme. Die NISA (= japanische Atomaufsichtsbehörde) stufte den Vorfall als „Störung“ (Stufe 1) auf der internationalen Bewertungsskala für nukleare Ereignisse ein.[4])

Die Sterblichkeitsrate von Neugeborenen in Deutschland zeigt eine deutliche Steigerung zehn Monate nach Tschernobyl, ähnliches ist bei polnischen Daten zu sehen, dort existiert in bestimmten Regionen im April 1987 ein extrem starker Anstieg.

Im Dezember 2011 gab es 10% weniger Lebendgeburten, in den anderen Monaten gab es keine Abweichungen. In den sieben Präfekturen gab es Abweichungen zwischen – 5% und – 18%, im Rest Japans dagegen nur – 3%. Auch in Tschernobyl gab es im Januar 1987 – 17% Abweichung, davor und danach auch wieder nur geringe Abweichungen. Die von japanischer Regierung verbreitete Erklärung „psychische Belastung“ greift offenkundig nicht, da die Werte genau und nur in dem einen Monat extrem schwankten.

Hier der Link zu dem Vortrag

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Keith Baverstock

IAEO – WHO Connection and the information policy following Fukushima

Die Rolle von WHO und IAEA

Beide Organisationen haben in den ersten Tagen völlig versagt. Am Tag 2 um 6:50 Uhr schmilzt der Reaktorkern 1, am 3. Tag explodiert Reaktor 3, am 4. Tag Reaktor 2. Ab Tag 2 21:50 Uhr wurde ein 20-km-Umkreis evakuiert, Iodtabletten wurden von staatlicher Seite oder TEPCO zu keiner Zeit ausgegeben.

Die ersten Meldungen der WHO bezogen sich auf den Tsunami, die Radioaktivität war kein Thema. Darüber wurde erst ab dem Tag 4 berichtet, allerdings als Warnung an Hawaii, weniger an Japan. Bisher war nichts auf der Website der WHO veröffentlicht. Dasselbe lief bei der IAEA bis Tag 3, danach wurden die Abläufe geschildert, aber nichts über die Freisetzung von Radioaktivität.

Eigentlich hätte Folgendes passieren sollen: 1994 war ein europäisches Büro in Rom der WHO mit dem Aufbau eines Warnsystems für die Folgen eines Atomunfalls beauftragt worden als Schlussfolgerung aus dem Unfall in Tschernobyl.

Einzig die finnische Atomüberwachungs-Organisation STUK reagierte, aber nur auf Finnisch und teilweise auf Schwedisch, die Website brach wegen Überlastung mehrfach zusammen. Nach Tschernobyl hatte das europäische Büro am 2. Tag reagiert …

Der Ort Itate war auch nach einem Monat nicht evakuiert, obwohl die radioaktiven Belastungen genauso hoch waren wie in der 30-km-Evakuierungszone in Tschernobyl. UNSCEAR hat vorliegenden Informationen über die Belastungen in Fukushima bis heute nicht dort veröffentlicht.

2012 veröffentlichte die WHO Zahlen über die Dosen und 2013 über die gesundheitlichen Folgen. Es gibt jedoch keinerlei Informationen über die Belastungen vor Ort in den ersten Wochen.

Die Heraufsetzung der Belastungsgrenze auf 20 mSv bringt nach Schätzung des Referenten eine Erhöhung des Krebsrisikos um 7% in den nächsten 10 Jahren.

(Anmerkung Dr. Claußen: Die WHO wird heute im Gegensatz zur früher nur noch zu etwa 25 – 30% von den Staaten finanziert, den Rest tragen internationale Unternehmen wie z.B. die Gates-Stiftung.)

Hier der Link zu dem Vortrag

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Katsumi Furitsu

Critiques on the radiation standards of ICRP, UNSCEAR and

WHO in relation to Tschernobyl and Fukushima

Kritik an den ICRP Empfehlungen und an den Gesundheitsratschlägen der WHO und UNSCEAR zu Tschernobyl und Fukushima

Die japanischen Behörden haben es versäumt, die Menschen ihren Aufgaben gemäß über die tatsächliche Gefährdung zu informieren. Hätten sie das getan, dann hätten die Menschen angemessen reagieren können. So wurde nicht genügend evakuiert, die Grenzwerte von 1 mSv auf 20 mSv erhöht (auch für Kinder) und behauptet, „die Strahlung sei unter Kontrolle“. Zudem wurde immer wieder verbreitet, unter 100 mSv bestünde keinerlei gesundheitliche Gefahr für Menschen. Die Dosis für Arbeiter wurde auf 250 mSv heraufgesetzt. Die Arbeiter vor Ort sind bis heute nicht gewerkschaftlich organisiert.

Die Prinzipien der ICRP:
1. Nur bei Nettogewinn werden Schutzmaßnahmen umgesetzt,
2. Der Nutzen für die Industrie soll größtmöglich sein
3. Auch die Festsetzung der Grenzwerte ist gewinnorientiert zu betrachten.

Es gibt eine Rechenformel, um das zu ermitteln, dabei wird der Wert eines Menschen mit 10.000 $/Sv eingesetzt. Zwischen Entwicklungs- und Industrieländern wird ebenfalls unterschieden.

ICRP definiert 70% Risikoerhöhung als „nicht relevant“. Ein Gesundheitsrisiko für die Arbeiter sei nicht erkennbar. Andere Erkrankungen außer Krebs als Folge werden völlig verleugnet. WHO und UNSCEAR werden als „internationale Autoritäten“ zum Thema dargestellt.

(Anmerkung: In Deutschland gelten 50 mSv/a als Evakuierungsgrenzwert)

Die Frage, ob es stimmt, dass die japanische Mafia Arbeiter zwingt unter extrem Bedingungen inkl. schlechter Bezahlungen in Fukushima zu arbeiten, wird bestätigt. Die meisten Arbeiter heute sind von Subunternehmen. Die Angaben zu den radioaktiven Belastungen der Arbeiter stammen von TEPCO (Gelächter im Auditorium).

Hier der Link zu dem Vortrag: liegt noch nicht vor!

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Dr. Kaoru KONTA

Gesundheitssituation in Fukushima

Nach den Katastrophen wurden Dosimeter an 360.000 Kinder verteilt. Diese addieren nur die Strahlung für ein Jahr auf und werden dann ausgewertet. Die Kinder glauben, die Dosimeter hätten eine Warnfunktion.

74 Kinder in der Region sind an Schilddrüsenkrebs erkrankt. Vor dem Unfall gab es in der Klinik ca. 100 Patienten pro Tag, danach das Doppelte. Die Menschen vor Ort waren häufig dehydriert, weil sie in den Notunterkünften nicht auf die Toiletten gehen wollten. In den Supermärkten gab es keine Nahrungsmittel. Ärzte aus Weißrussland kamen angeblich zur Beratung der Menschen, hatten aber offenkundig einen Maulkorb verordnet bekommen.

Die Berge in Japan haben offenbar eine stärkere Ausbreitung der Radioaktivität in Richtung Westen verhindert. Es gibt grundsätzlich eine Zunahme der Todesfälle nach dem Unfall. Die Steigerung von Adipositas (Fettsucht) wird auf den Mangel an Bewegung zurückgeführt. Ärzte wurden angewiesen, den Patienten nicht die Untersuchungsergebnisse mitzuteilen.

Die finanzielle Unterstützung der freiwillige Evakuierten in der Präfektur Fukushima endete 2013. Neue Unterkünfte für Evakuierte werden teilweise in radioaktiv belastete Gebiete untergebracht.

Hier der Link zu dem Vortrag

Hier der Link zu einem Comic, der das Leben eines Fischer bei der Katastrophe darstellt

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Yussayuki Tane’ichi

Bericht Fukushima

Prof. Dr. Jun’ichi Yamashita, Vizepräsident der Fukushima Medical University und oberster Gesundheitsberater der Präfektur Fukushima, eine ärztliche Autorität aus Nagasaki, vertrat in vielen öffentlichen Veranstaltungen die These, dass unter 100 mSv keinerlei Gefahr bestünde. Ohne Widerspruch der Regierungsstellen wurde daraus schnell „100 mSv/p.a.“! Das ist eine völlig andere Aussage, war aber offenkundig bewusst missverständlich formuliert. Es gab in der Folge 400.000 Abwanderungen aus Japan in 2011, insgesamt 600.000.

Behandlungskosten für Betroffene wurden erlassen. Das gilt nur in der Region Fukushima, nicht für Evakuierte in anderen Regionen. Das Ziel ist offenkundig, die Menschen zurück nach Fukushima zu holen.

Ab 2014 wird es ein privat initiiertes Projekt geben, um Kinder nach Matsomoto zu evakuieren.

Hier der Link zu dem Vortrag: liegt noch nicht vor!

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Larisa Danilowa, Yuri Demidchik

Endocrine diseases in the post-Chernobyl time in Belarus

Erkrankungen der Hormondrüsen nach Tschernobyl in Weißrussland

Es gab nach der Katastrophe keine Infos zur Prophylaxe. Die Bevölkerung informierte und versorgte sich selbst. In Weißrussland gab es in den 1970er Jahren einen leichten Iodmangel. Die Liquidatoren wurde mit Iod versorgt. in Polen lief dagegen die Versorgung auch für die Bevölkerung. Mehr als 10 Mio. Kinder wurden dort ordnungsgemäß versorgt.

Es gab in Weißrussland auch praktisch keine Ultraschallgeräte. Erste Untersuchungen (Prof. Mettler, 1992) ergaben keine Probleme mit Schilddrüsenkrebserkrankungen. Ein Projekt des Roten Kreuzes (1998 – 2008) ergab dagegen 23.700 Knoten und 500 Krebserkrankungen. Die höchste Belastung an Iod betrug in Pinsk 1.000.000 Bq/m2. Bis heute sind Häufungen von Schilddrüsenerkrankungen zu beobachten, die auf das radioaktive Iod 1986 zurückzuführen sind. Insgesamt gab es 21.000 Schilddrüsenkrebserkrankungen. Die Erkrankungen stiegen dabei vom 1 Fall auf 100.000 bis zu 20 auf 100.000.

Eine Untersuchung zwischen Weißrussland und den USA ergab einen Zusammenhang zwischen radioaktivem Iod und einer Schilddrüsenunterfunktion.

Hier der Link zu dem Vortrag

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Olga Zubets

Cancer epidemiology in the Republic of Belarus

Krebs Epidemiologie in Weißrussland

Es gibt Daten über 25 Jahre. Vorhanden sind über 1 Mio. Aufzeichnungen über Patienten. Die Anzahl Erkrankungen wächst jedoch schon von Anfang der Untersuchungen an, also auch vor 1986, 1986 selbst gab es keine signifikanten Anstieg. Anders sieht es bei Schilddrüsenkrebserkrankungen, vor allem bei Frauen aus.

Lagen die Werte an Schilddrüsenkrebsneuerkrankungen bis 1986 noch nahezu bei „0“ und bis 1990 unter „20“, so werden seit 1999 die „200“ regelmäßig überschritten.

Die Sterblichkeitsrate bei Frauen ist deutlich höher als bei Männern.

Hier der Link zu dem Vortrag

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Prof. Dr. Mikhail MALKO

The Chernobyl accident and its consequences

Der Tschernobylunfall und seine Folgen

Es gab in Tschernobyl, anders als in Fukushima, keine Wasserstoffexplosion. dagegen war Uran an der Explosion beteiligt. 10 Tage lang wurden Radionuklide freigesetzt. Der mittlere aufgenommen Strahlungswert im Durchschnitt betrug 1,2 mSv. In Chudziany wurden 300 mSv aufgenommen. Die Region Gomel ist die höchst belastete, 10% der Krebsfälle in dieser Region wurden durch die Strahlung verursacht. Es scheint einen direkten Zusammenhang zwischen Strahlungsmenge und Krebserkrankungen zu gegeben, dies ist für viele Krebsarten belegbar.

(Anmerkung des Verf.: Die Zahlen und Fakten erschienen häufig unschlüssig und nicht belegbar, so die Auskunft zu den Liquidatoren: sie seien weniger radioaktiv belastet gewesen als die Normalbevölkerung …)

Hier der Link zu dem Vortrag: liegt noch nicht vor!

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Prof. Dr. Timothy Mousseau

Biologische Folgen von Tschernobyl und Fukushima

Der Zusammenhang zwischen nuklearen Unfällen und den Auswirkungen auf Organismen ist nach wie vor ungeklärt. Es gab zu Beginn unserer Arbeit die Behauptung, der „Natur ginge es besser als vorher“ in der Region. Dies zeigte sich als völlig falsch.

Wie lässt sich die Dosis bestimmen, die ein Tier aufgenommen hat? Die Tiere werden mit Dosimeter für die externe Dosis ausgestattet. Die Interne Dosis wird in einem Gammadosimeter oder über Blutbestimmung gemessen. Erste Untersuchungen ergaben, dass die Mutationsraten (Keimbahn) 2 bis 10 x höher sind. Es werden 10.000 Zellen pro Tag untersucht. Bei Rauchschwalben gab es in Gebieten mit mittlerer Kontamination bis zu 40% Abweichungen bei Spermien. In den höher verseuchten Gebieten gab es keine  Rauchschwalben mehr! Albinismus liegt bei Rauchschwalben auch heute noch deutlich höher als in einer Vergleichsgruppe in Dänemark (6,6% zu 0,85%). Auch bei Kühen zeigt das Fell häufig weiße Flecken, die es vorher nicht gab. Die Anzahl an Tumoren beträgt 1,5% in Tschernobyl, in einer Vergleichsgruppe in Dänemark 0,3%. Bei Tschernobyl gilt weiterhin: Wucherungen in Augen sind gehäuft, die Vogelgehirne sind 5% kleiner. Das gilt auch für Mäuse, die Zahlen sind jeweils von den Hintergrundstrahlen abhängig. Die Rückenmarkierung von Feuerwanzen deformiert ebenfalls. Bei Baumringen ist das Ereignis „Tschernobyl“ direkt ablesbar.

Auswirkungen auf die Vielfalt der Tierarten: 896 Zählungen in Tschernobyl und 1100 in Fukushima wurden jeweils parallel in sauberen und verstrahlten Gebieten durchgeführt. In beiden Fällen gibt es nachweislich eine Rückgang der Arten und der Anzahl der Tiere. In Tschernobyl gibt es negative Auswirkungen auf fast alle untersuchten Arten. Die Lebenszeiten verkürzten sich, es gab weniger Nachkommen, einige Tierarten starben aus. Säugetierpopulationen wurden anhand von Spuren im Schnee untersucht, bei Wölfen gab es bisher keine Auswirkungen. Die Tiere, die überlebten, gaben die Deformationen an die nächsten Generationen weiter. Auswandernde Tiere tragen die geschädigten Gene in andere Regionen.

Hier der Link zur Kurzfassung

Hier der Link zum Vortrag

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Cornelia Hesse-Honegger

Änderungen von Insekten

Zeichnerische Darstellung von Deformationen durch Gifte und Strahlung. Anhand von zahlreichen Untersuchungen von Insekten in der Nähe von AKWs oder in verstrahlten Gebieten und in entsprechenden Vergleichsgebieten wurde eine weit überdurchschnittliche Schädigung der Insekten in den strahlenbelasteten Gebieten nachgewiesen.

Beispiel aus dem Vortrag

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Dr. Eisuke Matsui

Gesundheitsbuch für Kinder

Die Regierung vor Ort hat fast nichts getan für die Kinder. Die Gesundheit der Kinder ist sehr schlecht. Die Notunterkünfte für Evakuierte sind nahe den Orten mit hohen Strahlungswerten. Zudem wird die abgebaggerte radioaktiv belastete Erde nahe dieser Behausungen in einfachen Plastiksäcken gelagert. Werte wie 6 mSv/a sind nicht ungewöhnlich, selbst in Innenräumen werden noch Werte um 2 mSv/a gemessen. Grenzwerte gibt es nur für Cs-137, nicht jedoch für das ebenfalls vorhandene Sr-90. Es gibt eine Art „Radiphobie“, welche Schutzmaßnahmen noch schwieriger manchen. Die Ukraine sieht eine Umsiedlung bei > 5 mSv/a vor, bei > 1 mSv wird Umsiedlung empfohlen. In Japan liegt der Wert bei 20 mSv.

Hier der Link zu dem Vortrag

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Isamu Takamatsu

Health problems after the accident of Fukushima Daiichi Nuclear Power Plant Outbreak of childhood thyroid cancer in Fukushima

Gesundheitsprobleme nach dem Unfall von Fukushima

Es wurden 74 Fälle von Schilddrüsenkrebs gefunden in der Region Fukushima. Diese werden von der Regierung verleugnet. Krebs und andere Erkrankungen werden sich jedoch häufen. Prof. Suzuki behauptet, die höhere Anzahl wäre nur auf die bessere und genauere Untersuchung zurück zu führen.

Alle Kinder in der Region werden untersucht, bei Knoten bis zu einer bestimmten Größe (> 5 mm) wird ein 2. Mal untersucht und wenn das Ergebnis bestätigt wird, wird operiert. Erst wenn das entnommene Gewebe als „Krebs“ eingestuft wird, wird die Krankheit anerkennt. Der japanische Durchschnitt 1975 – 2008 waren 0,5 pro 100.000 Fällen bei Kindern. Bis 2013 war die Rate in den untersuchten Gebieten inzwischen deutlich, um ein Mehrfaches, erhöht. Die Regionen wurden pro Jahr nacheinander einzeln untersucht. D.h. in der hauptsächlich betroffenen Region wurde seit 2 Jahren nicht mehr untersucht.

Kritik in der Diskussion wird die lange Spanne vor/nach den Untersuchungen kritisiert, ein Massenscreening kann das nicht sein. Dazu wäre viel kürzere Intervalle nötig, auch müssten viel größere Gruppen untersucht werden.

Hier der Link zu dem Vortrag

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Toshiya Morita

Leben in Zonen hoher Strahlung

Nicht alle Kinder tragen Mundschutz. Prof. Yamashita gab Entwarnung: „nur 1/100 der Radioaktivität aus Tschernobyl, ruhig an die Luft gehen, keine Mundschutz ist nötig. Die Angst ist viel schädlicher!“ Viele Familien oder Familienangehörige sind geflohen. In dem konkreten Fall waren die Messwerte 5 µSv/h, in der Nähe gab es einen Hotspot mit 150 µSv/h, direkt auf dem Schulweg. Hoffnungsvoll stimmt eine Initiative von jungen Muttern im ganzen Land, die andere Mütter mit Kinder spontan aufnahm. Diese organisieren auch Demos. Mittlerweile gibt es seit Dezember 2012 freitags regelmäßig Demos vor dem Parlament in Tokyo, mittlerweile sind es regelmäßig mehrere Tausend Demonstranten.

Hier der Link zu dem Vortrag: liegt noch nicht vor!

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Dr. Katsuma Yagasaki

Wie lassen sich die Strahlungswerte absenken?

Die Vertuschung der tatsächlichen Strahlungswerte ist ein 2. „Atomkrieg“ gegen die Bevölkerung, die Verantwortlichen sind „Täter“. Regelmäßige Messungen zeigen, dass die offiziellen „Messposten“ nicht stimmen. Davon gibt es landesweit 675 Stück. Die Umgebung der Messstellen wurde zur Hälfte dekontaminiert. Beispiel: das Messgerät zeigt 3,294 µSv/h, in 10 m Entfernung wurde dann eine eigne Messung durchgeführt. Die eignen Messungen waren im Durchschnitt 0,4 µSv/h höher, es gab starke Schwankungen zwischen 0,1 und über 1 µSv/h, aber alle Werte waren höher als die offiziellen. Schon die Kalibrierung waren offenkundig derart falsch, dass nur 90% gemessen wurden. Nur ca. 50% des tatsächlichen Wertes werden abgezeigt. Weiterhin werden die tatsächlichen Werte runter gerechnet mit dem Argument, die Menschen wären ja nur max. 40% der Zeit im Freien, also werden die Werte entsprechend abgesenkt.

Hier der Link zu dem Vortrag: liegt noch nicht vor!

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Mako Oshidoro

Zur aktuellen Lage der Situation in der Präfektur Fukushima

Alle denken, Japan sei ein freies demokratisches Land: die Wahrheit sieht ganz anders aus!“ Zeitschriften lehnen die Veröffentlichung von Artikel ab, wenn nicht gleichzeitig drei „Pro“-Artikel veröffentlicht werden. Bei Fernsehauftritten werden Begriffe wie „TEPCO“ oder „Atom“ vertraglich ausgeschlossen. Es existieren schwarze Listen mit Menschen, mit den „nicht gesprochen werden sollen“, auf der Liste steht auch der vorherige Premier Kan. Auch Beschattungen durch den Geheimdienst sind nicht ungewöhnlich. Von mir interviewte Mütter werden auf dem Nachhause-Weg verfolgt, Auto-Nr.-Schilder fotografiert etc. Die Sicherheitsbeamten sind darauf bedacht, gesehen zu werden, um die Menschen einzuschüchtern. Die Großen Medien veröffentlichen nichts.

Ein Interview mit einem Arbeiter ergab, dass Todesfälle bei den Arbeitern nur die gezählt werden, die am Arbeitsplätze sterben. Wer zu Hause stirbt oder wegen der hohen Strahlung aussetzen muss und dann stirbt wird nicht erfasst. Abgetan wird das mit Äußerungen wie „vielleicht war er vorher schon krank“.

Um zu demonstrieren, dass „alles harmlos“ ist, werden die Lebensmittel aus der Region in den Schulen verteilt. Vorher kamen die Nahrungsmittel von außerhalb, heute kommen 70% aus der Region. Um der Verstrahlung „zu begegnen“ werden die Richtwerte hoch gesetzt. Richtwerte gibt es aber nur zu Cs, es gibt aber auch Verstrahlung durch Sr und U. Veröffentlichungen dazu werden aus Scham und Respekt vor der eignen Heimat meistens sogar von den betroffenen Mütter abgelehnt.

Der Begriff „Evakuierung“ wird abgelehnt, weil dies ja eingestehen würde, dass die Region verseucht ist, daher nennt man das „Austausch“. Daran nehmen vor allem Mädchen aus der Oberstufe teil, ca. 15 Jahre. Diese haben sich meistens aufgrund eigner Internetrecherche entschieden, an dem „Austausch“ teilzunehmen. Die anderen glauben der öffentlichen Meinung, es sei alles sicher. Weit überproportional entscheiden sich junge Menschen künftig – anders als vor dem 11.3.2011 – keine Kinder zu bekommen vor dem Hintergrund der Belastungen.

Die Ausbreitung von Iod, die hauptsächlich in Richtung Süden war – anders als bei Cs, das ging Richtung Nordwesten – wurde den Betroffenen nicht mitgeteilt. Die Belastung lag dabei vor allem in der Luft, weil es nicht geregnet hat und die Nuklide nicht ausgewaschen wurden.

Direkte Untersuchungen der Belastungen vor Ort wurden abgelehnt mit der Begründung, die nötigen Geräte wären „zu schwer“, sie wögen 230 kg. Wenige Tage später wogen dieselben Geräte laut Regierungskreisen „plötzlich“ offiziell 1.000 kg.

Für eine Bewertung der Folgeschäden müsste untersucht werden, wie die Menschen direkt nach der Katastrophe gelebt haben: Haben sie belastetes Wasser getrunken, trugen sie Mundschutz, haben sie belastete Nahrungsmittel zu sich genommen, wie lange waren sie im Freien und somit direkt der Strahlung ausgesetzt etc.?

Nach Untersuchungen an Reis wurde herausgefunden, dass es im Juli 2012 eine weitere große radioaktive Freisetzung gegeben haben muss. Ebenso wurde im August 2013 ein Alarm im Block 1 ausgelöst, bei dem offenbar wiederum eine größere Menge Radioaktivität freigesetzt wurde. Die Schornsteine der explodierten Einheiten sind noch in Betrieb, hierüber wird abgeblasen, wenn der Druck im geschmolzenen Kern zu groß wird. Die Belastung am Kamin des Block 1 selbst beträgt 15 Sv. Die tragende Konstruktion des Kamin (120 m Höhe) ist durch Erdbeben, Tsunami und Explosionen äußerst beschädigt und instabil, kann aber wegen der Radioaktivität nicht repariert werden. Die einzige Gegenmaßnahme ist eine ständige Beobachtung.

Hier der Link zu dem Statement

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Prof. Dr. Detlev Schauwecker

Öffentlichkeitspolitik in Japan

Kritiker der Atomenergie führen regelmäßige Prozesse gegen die Wiederinbetriebnahme von AKWs oder gegen die Geheimhaltungsvorschriften. Selbst in Regierungskreisen wird geschätzt, dass 60% der Bevölkerung für einen Atomausstieg sind. An der trennenden Gebirgslinie gibt es mittlerweile eine Unterscheidung in das belastete Ostjapan und das unbelastete Westjapan. Es finden bereits Umzüge und Abwanderungen in erkennbarem Maß statt. Auch die Auswanderung ins Ausland ist gestiegen. Sogar der Berg Fujijama (südwestlich von Tokyo) wird wegen der Belastung bei Ausflügen gemieden.

Es gibt ca. 70 Messstationen in der Region, wo gekaufte Nahrungsmittel auf Strahlung gegen Gebühr überprüft werden können. Auch einige Landwirte messen und veröffentlichen die Messwerte, die Kontrollmöglichkeiten dazu sind allerdings eingeschränkt, man muss die Ergebnisse „glauben“.

Der Versuch, eine grüne Partei flächendeckend zu gründen, ist völlig gescheitert. Einzig die Kommunisten sind gegen die Atomindustrie, die verschiedenen Varianten der Konservativen sind alle mehr oder weniger für die Fortführung der Atomindustrie. Als einzige Wahrnehmung in der Öffentlichkeit sind Fischer massiv gegen AKWs, es wurden dadurch bereits Neubauten verhindert. Rechtsradikale streiten massiv alle Gefahren ab und behaupten, die Koreaner würde dies alles fördern, um Japan zu schwächen.

Das „Geheimhaltungsgesetz“ ist in Ausarbeitung und wird voraussichtlich in den nächsten Monaten in Kraft treten, zum großen Teil gibt es allerdings bei den Medien einen „vorauseilenden Gehorsam“.

Hier der Link zu dem Vortrag: liegt noch nicht vor!

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Dr. Frank Boulton

Überblick über Energieverbrauch und Atomindustrie in GB

Neben den bekannten kritischen Stellen wie den AKWs (alle an der Küste!) und Sellafield/Windscale gibt es auch die U-Bootbasis Holy Loch, wo es Probleme mit Strahlung und Belastungen gibt.

Das UK ist Energie-Netto-Importeur, Kohle und Kernkraft sind von 2010 auf 2012 deutlich angestiegen, Wind spielt keine Rolle, Biomasse dagegen schon. Elf neue AKWs sind geplant. EdF zahlt 92,5 £ pro MWh, das Doppelte des Marktpreise

In Sellafield lagern 100 t Plutonium! (das entspricht 10 – 20.000.000 Bombenäqulivalent der Nagasakibombe).

Bei dem Unfall in Windscale 1957 wurden 750 TBq freigesetzt inkl. 22 TBq Cs-137 und 740 TBq I-131.
Bei der geplanten Unabhängigkeit von Schottland spielt der Atomausstieg eine Rolle, die Schotten wollen den Atomkurs der Briten definitiv nicht mitmachen.

Hier der Link zu dem Vortrag: liegt noch nicht vor!



[1] CT … Computertomographie

[2] International Commission on Radiological Protection = Internationale Strahlenschutzkommission

[3] Artherienverkalkung

 

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Akualisierungen des Buches Atom und Politik drohender Atomkrieg Terrorgefahr Vorträge

Lässt sich ein Atomkrieg noch verhindern?

Die Menschheit hat seit 1945 beträchtliches Glück gehabt. Obwohl eine vernichtende neue Waffe – die Atombombe – entwickelt worden war, wurde sie – nach einem zweimaligen Einsatz – bisher nie wieder im Kriegsfall verwendet. Betrachtet man rückwirkend, wie knapp entsprechende Entscheidungen und Handlungen an einem möglichen Einsatz vorbei gingen, lässt sich nur mit „großem Glück“ charakterisieren. Sachliche Überlegungen oder rationale Abwägungen waren in den entscheidenden Phasen zumindest nicht immer entscheidend.

Aus dem – über lange Zeit stabilen – Kreis der fünf Atommächte sind mittlerweile neun Staaten geworden, die über die Einsatzmöglichkeit von Atomwaffen verfügen. Hinzugekommen sind die sog. „Faktischen“ Atommächte Indien, Pakistan und Nordkorea, die alle drei den Besitz von Atomwaffen zugeben oder sich gar damit brüsten sowie Israel. Deren Besitz von Atomwaffen ist ein offenes Geheimnis, zeitweise verplaudert sich auch mal ein hochrangiger Politiker[1].

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Akualisierungen des Buches Hintergründe Störfälle

Update: Nächste „kritische“ Panikmeldung oder ernstzunehmende Schreckensmeldung?

Die Meldung scheint sich dieses Mal zu bestätigen. Die Tagesschau hat ebenfalls die Meldung übernommen, dabei ist sogar von 71 Betroffenen die Rede:

71 US-Soldaten haben Klage gegen den Betreiber des havarierten Atomkraftwerks Fukushima in Japan eingereicht. Grund: Sie alle sind erkrankt – nach einem Einsatz in dem Gebiet des Pazifiks, in das Tepco zuvor radioaktiv verseuchtes Wasser eingelassen hatte.
weiter unter:
https://www.tagesschau.de/ausland/us-soldaten-fukushima100.html

… es scheint sich also leider wirklich zu bewahrheiten, und die viel grausamere Wahrheit wird hinterher kommen … Wenn einige Wochen im Umfeld der sicher damals ebenfalls hohen Radioaktivität schon diese (für Fachleute in der Tat nicht unerwartete) Wirkung zeigt (über 1% schwere Erkrankungen innerhalb von 3 Jahren), welche Folgen werden dann die seit Monaten extremen Wasser- (und vermutlich auch Luft-)Belastungen auf Anwohner, Fischer und vor allem die Arbeiter vor Ort haben, die seit Jahren (weitgehend erfolglos) versuchen, die Katastrophe einzudämmen? Kein Wunder, dass Presseberichte darüber in Japan mittlerweile unter Strafe gestellt wurden! (Kommentar des Verfassers)

Alter Beitrag vom 5.1.:

Unter der Überschrift „51 US-Matrosen erkranken nach Fukushima-Einsatz an Krebs“ meldet (als bislang einziges deutsches Medium, von kleineren Tageszeitungen abgesehen) die „Deutschen Wirtschafts-Nachrichten“ eine dramatische Entwicklung an Bord des US-Flugzeugträgers „USS Ronald Reagan“: „ Crew-Mitglieder eines US-Flugzeugträgers wurden nach einem Rettungseinsatz in Japan mit verschieden Krebsarten diagnostiziert. Die Matrosen klagen gegen Tepco auf Schadensersatz. Sie werfen dem Unternehmen Fahrlässigkeit im Umgang mit der Atom-Katastrophe vor.

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Hintergründe Kongresse Termine

Anti-Urankonferenz im Oktober 2013 in Tansania

Vom  1.  bis  6.  Oktober  2013  wird  in  Tansania  eine  große Konferenz  stattfinden  zu  „Uranium  Mining:  Impact  on  Health  and Environment“.  Teil  der  Konferenz  sind  Besuche  in  die  Region Bahi und ein Treffen mit der Afrikanischen Uranallianz. Sie wird organisiert von den tansanischen NGOs Legal and Human Rights Center (LHRC) und  der National Coalition on Uranium Mining  (NaCUM). https://www.ippnw.org/pdf/2013-conference-uranium-mining-tanzania.pdf

Von europäischer Seite unterstützt die Internationale Ärztevereinigung zur Verhinderung des  Atomkrieges (IPPNW). Auch uranium-network.org wirkt mit.

Bereits 2012 war eine erfolgreiche  Konferenz in Bamako, Mali, mitdem Titel „Uranium, Health and Environment“ organisiert worden. Die Dokumentation ist online verfügbar. www.uranium-network.org

Fragen und Registrierung per Email an mail@uranium-network.org

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Es gibt auch eine African Uranium Alliance (AUA) Infos unter https://www.nuclear-free.com/deu/aua.htm

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Akualisierungen des Buches Hintergründe Terrorgefahr

Atommacht Nordkorea

(Erg. 14.2.2013) Nordkorea hat offenbar seine 3. Atombombe gezündet, wiederum (im Gegensatz zum 1. Versuch) erfolgreich. Dass es sich dabei um eine „miniaturisierte“ Bombe handelt, könnte die Entwicklung – vor allem im Zusammenhang mit dem kürzlich erfolgreichen Test einer Interkontinentalrakete – umso gefährlich machen. Damit droht den USA und Europa – nicht nur wie bisher den Nachbarländern Südkorea und Japan – ein direkter möglicher Angriff. Allerdings ist die Logik: Kleine Sprengkraft, deswegen kleiner Sprengkopf, deswegen passt er auf leichte Interkontinentalrakete, NICHT zwingend. Ob das NKOR Design überhaupt auf eine Rakete paßt oder eher zu Flugzeugen gehören würde, ist noch vollständig offen. Die Waffenanpassung des Sprengsatzes steht noch aus. Fast oder alle Atommächte haben mit Flugzeugwaffen angefangen, weil sie dann nicht passend zum Raketendurchmesser vund -tragkraft entwickeln mussten. Vgl eine ältere Präsentation von Tom Cochran, einem der führenden Spezialisten https://www.bits.de/public/pdf/boell240205kl.pdf.

Die Explosion ereignete sich um ca. 4:00 Uhr auf dem Atomtestgelände Punggye Ri, wo bereits die beiden bisherigen Tests in 2006 und 2009 stattfanden.

Die US-Atomwaffen wurden 1991 u.a. aufgrund von Verhandlungen mit Nordkorea aus dem Süden des geteilten Landes abgezogen. Weitere Gründe waren technische Sicherheitsbedenken und der zeitgleiche Abzug des Großteils der US-Atomwaffen aus Europa (s.a.: https://www.bits.de/public/ndrinfo/20121006.htm). Allerdings ist bis heute nicht völlig klar, ob wirklich alle Atomwaffen abgezogen wurden. Nordkorea hat den Atomwaffensperrvertrag (NVV) 2003 einseitig gekündigt (s.u.).

Nordkorea verfolgt beide Möglichkeiten, an waffenfähiges Spaltmaterial zu kommen. Zum einen werden Brennstäbe aus Reaktoren aufgearbeitet und das Plutonium daraus gewonnen, zum anderen wurde mithilfe von Kadir Khan und Pakistan (wahrscheinlich im Tausch gegen Raketentechnik) eine Anreicherung mit Zentrifugen aufgebaut, um (bombenfähiges) Uran 235 zu gewinnen.

Zwar ist es Nordkorea per UN-Resolutionen verboten, Raketen- oder Atomtechnik zu entwickeln. Allerdings ist dies in Anbetracht der nicht sanktionierten Verstöße anderer Staaten gegen den Atomwaffensperrvertrag (NVV) unglaubwürdig:

Artikel I

Jeder Kernwaffenstaat, der Vertragspartei ist, verpflichtet sich, Kernwaffen und sonstige Kernsprengkörper oder die Verfügungsgewalt darüber an niemanden unmittelbar oder mittelbar weiterzugeben und einen Nichtkernwaffenstaat weder zu unterstützen noch zu ermutigen noch zu veranlassen, Kernwaffen oder sonstige Kernsprengkörper herzustellen oder sonstwie zu erwerben oder die Verfügungsgewalt darüber zu erlangen.

Verstöße dagegen: USA – Indien, China – Pakistan, Frankreich – Israel … übrigens auch Deutschland mit der faktischen Verfügungsgewalt über die Atomwaffen in Büchel!

Artikel II

Jeder Nichtkernwaffenstaat, der Vertragspartei ist, verpflichtet sich, Kernwaffen oder sonstige Kernsprengkörper oder die Verfügungsgewalt darüber von niemandem unmittelbar oder mittelbar anzunehmen, Kernwaffen oder sonstige Kernsprengkörper weder herzustellen noch sonstwie zu erwerben und keine Unterstützung zur Herstellung von Kernwaffen oder sonstigen Kernsprengkörpern zu suchen oder anzunehmen.

Verstöße dagegen: USA – Indien, China – Pakistan, Frankreich – Israel …

Artikel VI

Jede Vertragspartei verpflichtet sich, in redlicher Absicht Verhandlungen zu führen über wirksame Maßnahmen zur Beendigung des nuklearen Wettrüstens(!!) in naher Zukunft und zur nuklearen Abrüstung(!!) sowie über einen Vertrag zur allgemeinen und vollständigen Abrüstung unter strenger und wirksamer internationaler Kontrolle.

Verstöße dagegen: USA – Russland…

Artikel X

(1) Jede Vertragspartei ist in Ausübung ihrer staatlichen Souveränität berechtigt, von diesem Vertrag zurückzutreten, wenn sie entscheidet, dass durch aussergewöhnliche, mit dem Inhalt dieses Vertrags zusammenhängende Ereignisse eine Gefährdung der höchsten Interessen ihres Landes eingetreten ist. Sie teilt diesen Rücktritt allen anderen Vertragsparteien sowie dem Sicherheitsrat der Vereinten Nationen drei Monate im Voraus mit. Diese Mitteilung hat eine Darlegung der aussergewöhnlichen Ereignisse zu enthalten, durch die ihrer Ansicht nach eine Gefährdung ihrer höchsten Interessen eingetreten ist.

DAS hat Nordkorea als Unterzeichnerstaat (1985) am 9. Januar 2003 ordnungsgemäß gemacht.

  • Der gesamte Text des NVV findet sich hier.
  • Eine gute Zusammenfassung der Entwicklung in Nordkorea und des Umgangs mit dem NVV – auch seitens der USA gibt Uli Cremer hier
  • sowie die IPPNW-Seite Atomwaffena-z.

 

weitere Quellen:

https://www.spiegel.de/politik/ausland/obama-verurteilt-nordkoreas-atomtest-als-angriff-auf-weltfrieden-a-882762.html

https://newsticker.sueddeutsche.de/list/id/1417430

https://www.tagesschau.de/ausland/nordkorea630.html

https://de.wikipedia.org/wiki/Nordkoreanisches_Kernwaffenprogramm

https://www.naturefund.de/erde/atlas_der_welt/aufstieg_asiens/atomwaffen_und_hungersnot_in_nordkorea.html

 

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Hintergründe Terrorgefahr

IPPNW: Naher Osten ohne Massenvernichtungswaffen

Das verschneite Helsinki sollte Austragungsort einer historischen Konferenz sein. Einziger Punkt auf der Tagesordnung: die Einrichtung einer Zone frei von Massenvernichtungswaffen im Nahen Osten. Eine Woche vor Weihnachten, am 17. Dezember, sollten die Verhandlungen beginnen – die vielleicht wichtigsten für Frieden und Sicherheit im Nahen Osten. Die Konferenzräume blieben jedoch leer. Wer kam, das waren etwa 40 VertreterInnen von Nichtregierungsorganisationen aus aller Welt. Auf Einladung einiger finnischer Friedensorganisationen trafen sie sich vom 14. bis 16. Dezember 2012 unter dem Motto: »Ein Naher Osten ohne Massenvernichtungswaffen«. Mehr auf dem atomwaffenfreien Blog (Link: https://atomwaffenfrei.wordpress.com/2012/12/22/die-staaten-an-den-verhandlungstisch-schubsen/ )

In Helsinki verabschiedete Resolution

(Link: https://www.tlaxcala-int.org/article.asp?reference=8896 ) Signal aus Helsinki für Nahen Osten ohne Kernwaffen

(Link: https://www.neues-deutschland.de/artikel/807634.signal-aus-helsinki-fuer-nahen-osten-ohne-kernwaffen.html ),ND, 18.12.2012IPPNW-Fachgespräch am 28.1.2013

(Link: https://www.ippnw.de/aktiv-werden/termine/artikel/6fe6c2cb2d/friedenpolitische-alternative-im-kon.html ): UN-Konferenz für eine massenvernichtungswaffenfreie Zone im Mittleren und Nahen Osten

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Demonstration Hintergründe

Update 30.12.: Anti-AKW-Demonstranten in Osaka teilweise wieder frei

Liebe Freunde,

Prof. Shimonij und ein weiterer Demonstrant wurden freigelassen, herzlichen Dank an alle, die die Petition unterstützt haben. Jedoch sitzen noch 5 weitere Demonstranten in Untersuchungshaft. Es gibt erste Berichte in Japan, ich werde sie übermitteln, sobald sie übersetzt sind.

Herzlich

Sebastian Pflugbeil

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eine E-Mail von Sebastian Pflugbeil vom 26.12.2012

Liebe Freunde,
in den vergangenen Wochen sind mehrere Demonstranten in Osaka festgenommen worden, die gegen die Verbrennung von kontaminiertem Schutt aus der Fukushimaregion in der Müllverbrennungsanlage am Rand von Osaka protestiert haben. Nach allem, was ich bisher in Erfahrung bringen konnte, waren diese Verhaftungen völlig überzogen, die Leute sitzen immer noch in Untersuchungshaft. Für die Freilassung gibt es im Internet eine Petition, um deren Mit-Unterzeichnung meine japanischen Freunde bitten. Das ist der Link dazu:
https://keepcivicactivity.jimdo.com/english/

Helen Caldicott hat sich zu dem Fall folgendermaßen geäußert:
Statement from Dr. Helen Caldicott in support of Professor Shimoji
Professor Shimoji is a brave and moral man who is worried about his students and future generations. It is imperative that he be supported in his quest to halt incineration of radioactive waste in Osaka and elsewhere in Japan as this will add to the misery, sickness and deaths that will be the Fukushima legacy.
Helen Caldicott

(zu finden auf der Seite https://fukushimavoice-eng.blogspot.jp/  zunächst kommt ein leeres Blatt, dann muß man home anwählen, dann kommen mehrere Texte zu der Geschichte, auch Briefe von Prof. Shimonij, dann kommt der Text von Helen Caldicott)

Ich habe zu der Geschichte folgenden Text nach Japan geschickt (er wird gerade übersetzt):
Ich habe Professor Shimoij in Osaka kennengelernt. Er machte auf mich einen sehr besonnenen Eindruck. Wir teilen die Sorge um die Auswirkungen der Verbrennung von kontaminiertem Müll aus der Fukushimaregion. Ein Teil der Radioaktivität wird über den Schornstein in die Umwelt gelangen, der andere Teil über die Asche ins Meer. Dabei werden sowohl die Arbeiter der Müllverbrennungsanlage als auch die Anwohner im weiteren Umfeld unmittelbar gefährdet. Niemand kann garantieren, daß die freigesetzten Radionuklide nicht auch in die Nahrungskreisläufe im Meer gelangen. Ich war sehr beeindruckt, wie detailliert sich Prof. Shimonij mit dieser komplizierten Materie vertraut gemacht hat und habe in unserem Gespräch viel gelernt.
Ich appelliere an die verantwortlichen Behörden in Osaka, den Protest gegen die Müllverbrennung nicht zu kriminalisieren. Die jungen Familien mit ihren kleinen Kindern, die ich bei durchweg friedlichen Demonstrationen in Osaka beobachtet habe, haben gute Gründe, besorgt zu sein.
Japan muß ebenso wie Deutschland nach Fukushima neue Wege beschreiten – das eröffnet ausgezeichnete Möglichkeiten der Zusammenarbeit zwischen unseren Ländern. Ich hoffe auf die Weisheit der Regierenden in Japan und Deutschland, mit der Bevölkerung gemeinsam diese neuen Wege zu erschließen.
Weihnachten wäre eine gute Gelegenheit, Professor Shimonij und die anderen verhafteten Demonstranten freizulassen. Alle noch nicht geklärten Fragen können dann ebenso geklärt werden. Ich grüße Professor Shimonij und seine Freunde und die Familien der Verhafteten und werde sehr aufmerksam verfolgen, was mit ihnen geschieht.
Sebastian Pflugbeil

Die Stimmung in Japan ist sehr niedergedrückt wegen der unglücklich verlaufenden Wahlen. Unterstützung von außen wird dringend erbeten.
Mit guten Wünschen zum Neuen Jahr
Sebastian Pflugbeil

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Akualisierungen des Buches

Die gesundheitlichen Folgen von Uranmunition

(Quelle:) *IPPNW/ICBUW-Report:

Uranwaffen müssen geächtet werden

Die gesundheitlichen Schädigungen durch Uranmunition für Zivilbevölkerung, Soldaten und Umwelt sind so gravierend, dass sie international geächtet werden muss. Zu diesem Ergebnis kommt der Report „Die gesundheitlichen Folgen von Uranmunition.

Die gesellschaftliche Debatte um den Einsatz einer umstrittenen Waffe“ der internationalen Ärzteorganisation IPPNW in Zusammenarbeit mit der International Coalition to Ban Uranium Weapons (ICBUW). Abgereichertes Uran (engl. Depleted Uranium) entsteht bei der Anreicherung von Kernbrennstoff für Atomkraftwerke und von waffenfähigem Uran für Atombomben. Weltweit nutzen Militär und Rüstungsfirmen Waffen mit Uranmunition, zum Beispiel um Panzer zu zerstören oder Bunker zu sprengen. Unter anderem besitzen die USA, Großbritannien, Frankreich, Russland, Griechenland, die Türkei, Israel, Pakistan, Saudi-Arabien und Thailand diese Waffen.

Bei der Explosion dieser Munition bildet sich ein Aerosol mit Partikelgrößen im Nano-Bereich. Diese Partikel gelangen durch Einatmen, durch Aufnahme mit dem Wasser oder Nahrungsmitteln, aber auch über Wunden in den menschlichen Körper. Im Blut gelöstes Depleted Uranium (DU) wird in wenigen Tagen über die Nieren ausgeschieden, aber im Skelett eingelagerte Uranpartikel liegen dort jahrelang und bestrahlen die umliegenden Zellen mit Alpha-Teilchen. Das verursacht Knochentumore und Leukämie. Eingeatmete Uranpartikel werden in der Lunge abgekapselt oder in regionale Lymphknoten transportiert, wo sie dauerhaft verbleiben und Krebs erzeugen können.

Es gibt inzwischen reichlich Fachliteratur über die schädlichen Wirkungen des Urans. In den Gesundheitsteil dieses Reports haben die Ergebnisse von über 100 wissenschaftlichen Arbeiten Eingang gefunden. Es sind vorwiegend experimentelle Studien an Zellkulturen, Tierversuche mit Ratten und Mäusen, aber auch epidemiologische Untersuchungen aus den DU-belasteten Kriegsgebieten. Diese Erkenntnisse widerlegen die Behauptung von Befürwortern und Nutzern dieses Waffentyps, die Gefährlichkeit von Uranmunition sei äußerst gering. Im Irak, wo Uranwaffen 1991 und 2003 eingesetzt wurden, berichten Ärzte über den alarmierenden Anstieg schwerer Fehlbildungen bei Neugeborenen: Nicht nur in Basra, sondern auch in Fallujah, der 2004 und 2005 stark umkämpften Stadt. Deshalb gab die WHO 2010 zusammen mit dem irakischen Gesundheitsministerium eine Studie in Auftrag, mit der Art und Frequenz der Fehlbildungen in sechs irakischen Provinzen untersucht werden sollen.

DU schädigt das Leben auf zweifache Weise: Als Schwermetall ist es chemotoxisch, als radioaktive Substanz radiotoxisch. Beide Wirkungen potenzieren sich. Für die betroffenen Bevölkerungen ist das Vorsorgeprinzip von großer Bedeutung , um toxische und radiologische Langzeitschäden von Kriegen zu verhindern. „Wir müssen unsere Kinder und die nachfolgenden Generationen wirksam schützen,“ so Dr. Winfrid Eisenberg, Kinderarzt und Mitautor der Studie. IPPNW und ICBUW unterstützen den auf der UN-Generalversammlung eingebrachten Resolutionsentwurf zum Thema Uranmunition als ersten Schritt zu einer Ächtung von Uranwaffen. Darin findet sich zum ersten Mal die Bezugnahme auf das Vorsorgeprinzip: Danach müsste der Verwender von Uranmunition deren Ungefährlichkeit für Umwelt und Zivilbevölkerung vor einem Einsatz nachweisen.

Den Report finden Sie unter https://www.kurzlink.de/uranmunition

*Pressekontakt:* Angelika Wilmen, Tel. 030 — 698 074 15, Deutsche Sektion der Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges, Ärzte in sozialer Verantwortung (IPPNW), Körtestr. 10, 10967 Berlin, www.ippnw.de