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Protest gegen Endlagerprojekt Bure

STOPBURE INITIATIVEN c/o Bure Zone Libre, 2 rue del ‚église, F55290 Bure und
STOPBURE Trier im Antiatomnetz Trier, Pfützenstr.1, D54290Trier

Gemeinsame Pressemitteilung          –          Bure/Trier, den 20. Mai 2013

Protest gegen Endlagerprojekt Bure: 23. Mai 2013, 18Uhr

Atomkraftgegner rufen zum Boykott der öffentlichen Anhörung auf

Im französischen Bure – 60 km von Nancy – 150 km von der deutsch-französischen Grenze soll ein riesiges End­lager für Atommüll entstehen, Atomkraftgegner protestieren seit vielen Jahren gegen diese zweit­größte Atoman­lage der Groß­region: ”Jetzt soll dem Projekt ab 23. Mai 2013 durch ein öffentliches Anhörungsverfahren im Nachhinein eine demo­kratische Legitimation verschaf­ft werden, dabei steht Bure von Anfang an für Täu­schung, undemokra­tische Vor­ent­scheidungen, fehlende Transparenz und keinerlei echte Bürgebeteiligung.“ so Markus Pflüger von Stop Bure Trier.

44 regionale Anti-Atom-Gruppen rufen zum Boykott der öffentlichen Anhörung und zu Protest auf: ”Wir werden nicht an dieser öffentlichen Anhörung teilnehmen und fordern den Abbruch der öffentlichen Anhörung über ”CI­GEO“ und ein Ende des Projekts der unterirdischen Lagerung von langlebigem hoch- und mittelradioak­tivem Atommüll in Bure oder anderswo!“ so Frank Linke von Bure Zone Lib­re. Die Atomkraftgegner des internat­ionalen Widerstandshauses setzen sich für ein Ende der Forschungen im Labor von Bure und den sofortigen Atomausstieg ein und wollen eine andere selbstbestimmte Zukunft für Region und kommenden Ge­nerationen.

Auch deutsche Gruppen unterstützen den Aufruf zum Boykott und Protest: “Diese Anhörung ist eine undemokra­tis­che Alibiveranstaltung, statt einer entscheidungsoffenen echten Beteiligung wird hier ohne kritische Wissen­schaftler, Um­welt­verbände sowie ohne die Anrainerstaaten und deren Bevölkerung Demo­kratie simuliert, eine Propaganda­veran­staltung, die wohl die Kritiker beschäftigen soll, ohne Einfluß auf irgendwelche Entschei­dungen zu haben!“ kritisiert Markus Pflüger aus Trier, der auch im Vorstand des Vereins Bure Zone Libre ist.

”Für uns ist klar: wenn die Badewanne überläuft, muss zuerst der Wasserhahn ab­gedreht werden. Es reicht nicht einen Beobachter zu schicken, – wie bei Cattenom ist grenzüberschreitender Protest und Wi­derstand von Bevölkerung und Regierungen erforderlich! Denn wer schweigt stimmt zu: Regierungen geben der Atom­industrie sonst Rücken­deckung, denn für den Weiter­betrieb der Atomanlagen soll Bure als Scheinlö­sung für das ansich unlösbare Atom­müll­problem herhalten. Wir fordern die saarländische Landesre­gierung sowie Luxemburg auf, ihr Stillschweigen zu be­enden und Position gegen die Großregion als Atomklo zu beziehen – Rheinland-Pfalz hat mit seinem Antrag ”Cattenom abschalten – kein Endlager in Bure“ vom 8.12.2012 einen guten Anfang gemacht! Hier zeigt sich wer sich ernsthaft für eine ökologische Energiewende einsetzt oder die zentralistische Risiko­technologie Atomenegerie durch Igno­ranz unterstützt!“ so Markus Pflüger

”Die Antiatombewegung dort braucht unsere grenz­übers­chreitende Solidarität und praktische Unterstützung. Daher rufen wir alle auf sich anden Protesten ge­gen das Endlagerprojekt Bure in Lothringen zu engagie­ren, Auftakt der Protestaktionen gegen Atomkraft und die Abspra­che unter den Nukleokraten ist der 23. Mai 2013 von 18 bis 22 Uhr in Bure.“ so Frank Linke ”Hier werden wir unsere unmissverständliche Absage an das CIGEO-Projekt und die Atomkraft vor dem Fest­saal von Bure ausdrücken!“ Es ist der erste Termin des öffentlichen Anhö­rungsverfahren, das bis Oktober an 14 Orten nur in Frankreich stattfindet, Informationen in Deutschland oder Luxemburg sind nicht vorgesehen.

Zahlreiche Kritikpunkte am Endlagerprojekt werden seit Jahren totgeschwiegen so die Kritik der Atomkraftgegner: ”Es gibt einen eklatanten Widerspruch zum französischen Gesetz, das drei Standorte vorschreibt – nur Bure zu untersuchen ist eine il­legale Vorfestlegung. Zudem wurden mit millionenschweren Subventionen die Zustim­mung zu einem „Versuchslabor“ erkauft, dabei war von Anfang an klar, dass es kein ”Versuch“, sondern eine un­demokratische Vor­entscheidung gab, dies ohne echte Bürgerbeteiligung. Bei der gesamten Planung und Durch­setzung des Endlager­projekts fehlte Bürgerbeteiligung und Transpa­renz – jetzt sind Tatsachen und Abhängigkei­ten geschaffen worden. Die aktuelle Bürgerinformation ist eine Alibiveranstaltung und simuliert Demokratie, sie kommt eh zu spät und soll die Öf­fentlichkeit täuschen.
Merkwürdigkeiten und Vertuschungen gehören bei Bure dazu: Es gibt laut einer Untersuchung der Geologen Murrot und Mul­ler geologischen Verwerfungen im Ge­biet, diese fehlen auf der Karte der ANDRA. Das Gebiet hat einen grundwasserreichen Un­tergrund, was die Gefahr einer radioaktiven Verseu­chung erhöht – es geht um die hydrogeo­logischen Zusammenhänge z.B. bis ins Pariser Becken. Bure hat ein bedeutendes Geothermiepotential, was aber nicht untersucht wird, da ein Gesetz zum Schutz der Naturvorkommen dann eigentlich andere Nut­zungen verbietet. Zudem gibt es auch eine deutsche und europäische Beteiligung (EURA­TOM) – geht es also doch um ein europäi­sches Endlager? Das Projekt muss auch die angrenzen­den Regie­rungen in­teressieren, diese müssen eingebun­den werden und sollten sich einmischen – wer gegen Cattenom ist muss auch gegen Bure sein! Das Endlager in der Region von Bure wird anfangs übrigens ein großes ungesichertes oberirdi­sches CAS­TOR-Lager, Grenzwerte werden dann nach oben gesetzt und radioaktive Emissionen und Unfälle sind wie in Cattenom leider wahrscheinlich.“ (10 Kritikpunkte siehe Hintergrundtext)

Ansprechpartner für Rückfragen (deutschsprachig):  Frank Linke (Bure Zone Libre) T.:  0033 683878200
Markus Pflüger (Stop Bure im Antiatomnetz Trier) T. (d) 0651 9941017 Handy: 0172 7379388 mail@markus-pflueger.de
Contacts francais:
Bure Zone Libre 0033329454177 leherissonvengeur@gmail.com  burezoneblog.over-blog.com
EODRA: 0033 (0)6 16 27 14 91 Mirabel Lorraine Nature Environnement: 0033 (0)329 751972 – 0033 (0)981983012 – https://pandor.at
Burestop 55 : 0033 (0)6 86 74 85 11 – www.burestop.eu

Hintergrundtext und Aufruf der Atomkraftgegner in deutsch: https://antiatomnetz.blog.de 

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