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Entsorgung

Verseuchtes Land – Die Atomfabrik Majak

Russland 2009, 31 min, russisch mit dt. oder engl. UT, 5.00 €   OEK013

Majak war die erste Anlage zur industriellen Herstellung spaltbaren Materials in der Sowjetunion. Im dem geheimen kerntechnischen Kombinat Mayak wurde waffenfähiges Plutonium produziert und nukleare Brennstäbe wiederaufbereitet. Während der über 60 Betriebsjahre gab es in Majak mehrere Unfälle, viele tausend Quadratkilometer Land wurden durch radioaktiven Abfall verseucht und in eine Ödnis verwandelt. Hunderttausende Menschen wurden und werden Opfer der radioaktiven Kontamination.

Im Zentrum des Leidens liegt das Dorf Musljumowo, 30 Kilometer vom Atomkomplex entfernt. Kaum einer hier ist gesund. Die Menschen leiden an chronischen Krankheiten wie Bluthochdruck, Herzproblemen, Arthritis und Asthma. Jeder zweite Frau  ist unfruchtbar, jedes dritte Neugeborene kommt mit Missbildungen zur Welt, jedes zehnte Kind wird zu früh geboren. Die Zahl der Krebserkrankungen ist drastisch erhöht.

Den Link gibt es HIER

Deutsche Bearbeitung:

autofocus Videowerkstatt e.V. in Zusammenarbeit mit der Heinrich Böll Stiftung

Produktion: Greenworld Russia

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Hintergründe Störfalle

Virenangriff auf iranische Atomanlagen!

Laut einer Meldung in der Frankfurter Rundschau vom 6.12.2010 („Iran bleibt Beweise schuldig“) gibt der Iran mittlerweile zu, dass der Virenangriff im September die Urananreicherung in Natanz „für einige Zeit stillgelegt“ hat. Hier der Störfall-Beitrag vom 28.9.:

Ein Virus-Angriff auf Industriecomputer scheint auf das iranische Atomprogramm zu zielen.

Fachleute bezeichnen den Virus als das beste Schadprogramm der Computergeschichte. Bisher gab es derartiges nur in der Fantasie von Science-Fiktion-Autoren. Der Virus Stuxnet knackt Betriebssoftware, die Industrieanlagen, Kraftwerke oder Ölplattformen steuert.

30.000 Rechner seien im Iran bisher infiziert worden, jedoch ohne ernsthaften Schaden anzurichten, wurde bestätigt. Extrem bedenklich ist, dass das Ziel der Attacke offenbar der kurz vor Betriebsbeginn stehende Reaktor Buschehr war. Allerdings bestritten Regierungsstellen Teheran, dass Rechner in Buschehr überhaupt betroffen seien.

Geheimdienste als Hintermänner?

Noch bedenklicher wird es, wenn die Hintermänner dieses Angriffs gesucht werden. Experten wie Hersteller von Antivirenprogramm, Symantec und Kaspersky sprechen von einer hochkomplexer Software, deren Entwicklung sehr teuer gewesen sein muss. Derartige Entwicklungskosten könnten am ehesten Geheimdienste schultern. „Es ist ein großes Projekt – extrem gut geplant und sehr gut finanziert“, sagte ein Symantec-Experte der BBC. Stuxnet greift in der Steuersoftware an und kann – neben Ausspähen – auch die technischen Prozesse so manipulieren, dass sich die Industrieanlage im Extremfall selbst zerstört. So kann die Schmierung abgestellt, die Kühlung oder Heizung gestoppt, Lüftungssysteme manipuliert und z.B. Gase freigesetzt oder Alarmsysteme abgeschaltet werden.

Siemens im Iran?

Stuxnet nutzt gleich vier Schwachstellen von Windows-Betriebssystemen nutzt, bevor er sich gezielt in die Steuerungssoftware der Firma Siemens einnistet. Hier stellt sich allerdings die Frage, wie Siemens-Software in den Iran gekommen ist, angesichts eines angeblich rigiden Boykottes der entsprechenden Atom-Komponenten. In einem Blog wird ein Pressefoto eines Buschehr-Monitors mit einer Siemens-Fehlermeldung gezeigt. Siemens behauptet, man habe in Buschehr weder den Reaktor gebaut noch die Software für den Betrieb geliefert. Weltweit, auch in Deutschland, scheinen Siemens-Software gesteuerte Industrieanlage betroffen zu sein, in Deutschland wurde der Virus offenbar entdeckt. (Quellen: FR, FAZ, ZDF-Heute Nacht am 28.9.2010, 0:30)

Hintergrundbericht in der FAZ

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Entsorgung

Röttgen lehnt Atomtransport nach Russland ab

Bonn (dpa) – Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) hat die Genehmigung für den umstrittenen Atomtransport aus dem westfälischen Zwischenlager Ahaus nach Russland verweigert. Das teilte Röttgen am Montag in Bonn mit. Insgesamt sollten per Castor-Transport 951 Brennelemente, die ursprünglich aus einem DDR-Forschungsreaktor stammen, in das russische Atomkombinat Majak gebracht werden.

Montag, 6. Dezember 2010 10:46:00

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Mehr dazu mit weiteren guten Links findet sich hier. Einen Campact-Aufruf gegen den Transport können Sie hier unterzeichnen.

Voruasgegangen war eine Initiative der Grünen im Bundestag:

Auf Initiative von Bündnis 90/DIE GRÜNEN hin unterrichtete die Regierung am Mittwoch den Umweltausschuss über den geplanten Atommüllexport nach Russland.

Die wichtigsten Ergebnisse der Unterrichtung waren, dass die Regierung selbst erste Zweifel an der Verantwortbarkeit dieser Billiglösung hegt und eine für den 1.12. geplante Unterzeichnung des betreffenden Staatsabkommens mit Russland vorerst ausgesetzt hat. Zweitens wurde dem Ausschuss ein Gutachten der GRS vorgelegt, das Ihr im Anhang erhaltet. Das Wichtigste daraus in Kürze hier, weitere Stellen sind im Gutachten markiert:
1. Die GRS zählt ausführlich die gravierenden Probleme in und um Majak auf, zieht ganz am Ende (S.31) aber unverständlicherweise das Fazit, eine „schadlose Verwertung“ des Atommülls sei in Majak trotzdem gegeben. Dabei räumt sie auf Seite 29 ein, dies gelte nur, wenn man die Tatsache außer Acht lässt, dass Majak die am stärksten kontaminierte Gegend der Welt ist.

2. Die GRS stellt fest, dass ein innerdeutscher Entsorgungsweg ebenfalls weiter gangbar ist (S.30) und widerspricht damit der bisherigen Regierungslinie.

Wir werden den geplanten Atommüllexport weiter konsequent bearbeiten, um ihn zu verhindern – unter anderem mit unserem ebenfalls beigefügten Antrag.

Sylvia Kotting-Uhl MdB, Atompolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen

Das Gutachten finden Sie hier, den Antrag hier

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Demonstration Termine

Ahaus Demo gegen Russen-Castor

am 12. Dezember wird es eine größere Demo gegen die unverantwortbare Atommüll-Verschieberei von Ahaus ins radioaktiv verseuchte, russische Majak geben, zu der wir NRW-GRÜNEN gemeinsam mit den Anti-Atom-Initiativen aufrufen. Den GRÜNEN Aufruf findet ihr unten angefügt. Wir GRÜNEN wollen am 12. Dezember in Ahaus in einem breiten gesellschaftlichen Bündnis für den Ausstieg aus der Atomkraft, für einen konsequenten Ausbau der erneuerbaren Energien und gegen internationalen Atommülltourismus demonstrieren. Die Demo wird um 14 Uhr am Ahauser Atommüll-Zwischenlager beginnen. Es ist geplant, das Zwischenlager mit einer Menschenkette in die Zange zu nehmen.

Bitte kommt zahlreich zur Demo nach Ahaus. Aus einigen Orten NRWs sind bereits Busse unter GRÜNER Beteiligung in Planung (u.a. Düsseldorf, Duisburg, Münster, Schwerte). Einen Überblick gibt es (in kürze) unter www.gruene-nrw.de. Weitere Einzelheiten zur Demo werden nach und nach auf www.kein-castor-nach-ahaus.de zu finden sein.

Auf zum Anti-Atom-Advent nach Ahaus!
12. Dezember um 14 Uhr am Atommüll-Zwischenlager

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Akualisierungen des Buches

Nordkoreas A-Bomben-Exporte

Ein Bericht von Experten der Vereinten Nationen listet Beweise für illegale Geschäfte Nordkoreas mit der Lieferung von Atomtechnik an Syrien, Iran und Burma auf. Brisant ist dabei, dass offenbar Raketen UND Bomben angeboten wurden. Burma diente vermutlich nur als Drehscheibe. Syriens Pläne (s. S. xy) sind mit der Bombardierung der Anlagen durch Israel wohl  Geschichte. Im September 2007 bombardierten israelische Kampfflugzeuge Al Kibar am Oberlauf des Euphrat. Israel und US-Geheimdienste unterstellten, dass es sich um die Baustelle eines Reaktors nach nordkoreanischem (und somit wiederum pakistanischem) Vorbild handelte. Der Protest Syriens gegen den israelischen Luftangriff war auffällig verhalten. Syrien ließ das ganze Areal schnell abdecken, dennoch fanden IAEA-Inspektoren dort Spuren von angereichertem Uran.

Hochbrisant ist allerdings die Verbindung zum Iran, sollte sie sich bestätigen. Würden die Infos offiziell durch die UN veröffentlicht, wäre dies vermutlich erstmalig die sog. „smoking gun“, der harte Beweis, dass Iran an Atombomben baut und so gegen den von ihm unterschriebenen NVV verstößt.

Der Bericht lag seit sechs Monaten unveröffentlicht in der Schublade, weil China sich seiner Veröffentlichung widersetzte. Die Washington Post und CNN veröffentlichten jüngst Auszüge, die ihnen von ungenannten Diplomaten zugespielt wurden.

Mehr hier im Original (Frankfurter Rundschau).

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Termine

Castor Frankreich => Lubmin

Ein Castortransport geht von Südfrankreich durch ganz Deutschland nach Lubmin von 22. bis 23.12.2010. Er könnte aber auch früher fahren.

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Termine

Demo Tschernobyl-Gedenktag I

Neckarwestheim wird am Samstag, den 23.4.11. zum 25-jährigen Tschernobyl-Jahrestag eine größere Demo organisieren,

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Ökostrom / erneuerbare Energien

Tchibo: Grüner Strom mit einem Fragezeichen

8. November 2010

Nun also auch Tchibo: Deutschlands größter Kaffeeröster steigt ins Ökostrom-Geschäft ein. In ganzseitigen Zeitungsannoncen und im Internet wirbt die Firma für „Grünen Strom“ aus „100 Prozent Wasserkraft“. Der Preis liegt vielerorts unter den Basistarifen der örtlichen Grundversorger, die großteils Atom- und Kohlestrom liefern. Also, alles super? Mehr hier

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Hintergründe

Treppenwitz der Weltgeschichte …

Laut US-Präsident Obama wollen „Indien und die USA gemeinsam gegen die illegale Weiterverbreitung von Atomwaffen vorgehen“ … (Heute Journal am 8.11.2010 um 19:00 Uhr). Zur Erinnerung: Indien hat bis heute den NVV („Atomwaffensperrvertrag“) NICHT unterschrieben, sich illegal Atomwaffen beschafft, mit Pakistan mehrere „Beinah-Atomkriege“ bis Minuten vor dem „Druck auf den roten Knopf“ ausgefochten und wurde für all dies von den USA mit der Zusage Wissens- und Techniktransfer zur „zivilen“ Nutzung der Atomenergie belohnt, womit die USA selbst massiv gegen den NVV verstießen.

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Entsorgung

Röttgen: Rückholbarkeit über 500 Jahre!!!

Rückholbarkeit über 500 Jahre ist die Grundforderung laut Umweltminister Röttgen für das gesuchte Endlager. Im gleichen, von Thomas Walde sehr scharf geführten,  Interview mit ZDF-Berlin Direkt betonte er mehrfach ausdrücklich die „ergebnis-offene“ Endlagersuche, konnte allerdings nicht die Frage nach der Alternative für den Fall beantworten, dass die „ergebnis-offene“ Endlagersuche erbringt, Gorleben sei nicht geeignet. Auch die mehrfach wiederholte Frage nach dem „Durchpeitschen des Gesetzes durch das Parlament“ konnte Röttgen nicht befriedigend beantworten.