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"Störfall Atomkraft" in Presse und Öffentlichkeit Akualisierungen des Buches Atom und Politik Hintergründe Terrorgefahr

Das erfolgreiche Scheitern

(erstellt am 18.1.2016, Überarbeitung am 19.1.2016)

Selbst von neutralen Beobachtern wird der Erfolg der Vereinbarungen mit dem Iran zu dessen Atomprogramm überschwänglich gefeiert. Doch dies ist nicht angemessen, wenngleich ein Scheitern auch die wesentlich größere Gefahr, nämlich die eines Krieges mit Freisetzung großer Mengen an Radioaktivität bedeutet hätte. Doch der „Erfolg“ zeigt nur eines, dass die zivile Nutzung der Atomenergie immer die Hintertür des Bombenbaus offen lässt und dass es keine Sicherheit gibt, dass Missbrauch ausgeschlossen wird. Anhaltspunkte dazu sind:

  1. Wenn die iranischen Techniker (Zitat SZ) „000 der einst mehr als 18.000 betriebsfähigen Zentrifugen einmotten“, so verbleibt 1/3 der Zentrifugen in Betrieb: Da dies zugelassenen Zentrifugen aber die älteren Bauarten sind, wird die Geschwindigkeit der Anreicherung um deutlich mehr als den Faktor 3 verlangsamt. Der „Weg zur Bombe“ bleibt aber somit offen.
  2. Wenn (Zitat SZ) „bis auf 300 kg … an angereichertem Uran“ nicht abgegeben wurden, so ist dies allein kein ausreichendes Material für eine Atombombe. (Berechnung: Der Anreicherungsgrad darf max. 3,7% betragen für den Bombenbau benötigt der Iran eine Anreicherung > 90%, gebraucht werden ca. 20 kg pro Bombe.) Die weitere Anreicherung ist mit den verbliebenen Zentrifugen in wenigen Monaten allerdings machbar, die mögliche Frist wird von Experten mit „ca. einem Jahr“ geschätzt.
  3. In der Vergangenheit wurden mehrfach nicht gemeldete Atomanlage im Iran „entdeckt“, es ist zu vermuten, dass es weitere nicht gemeldete Anlagen gibt oder dass solche Anlagen neu gebaut werden. Dass dort weitere Zentrifugen (auch modernster Bauart) laufen oder angereichertes Uran lagert darf nach den bisherigen Erfahrungen nicht ausgeschlossen werden.

Sicherlich wäre der von Teilen der israelischen Regierung (und den Falken in den USA) erwogen Militäreinsatz definitiv keine Alternative gewesen, dieser hatte die gesamte Region ins Chaos gestürzt (s.a. hier). Jetzt müssen die Verträge bis zum letzte Komma durchgesetzt werden und dabei darf nicht an Kosten für ausreichendes Fachpersonal und einer großen Anzahl Kontrollen gespart werden. Jeder hier gesparter Euro kostet uns alle später Abertausende. Und vor allem müssen der weiteren Verbreitung der „zivilen“ Nutzung in der Region (Saudi-Arabien, Emirate, Ägypten … ) mit aller wirtschaftlichen Kraft ein Riegel vorgeschoben werden.

Entscheidend hat die Verhandlung die katastrophale Dummheit der Administration Bush/Bolton 2004/05 erschwert. Sie hat damals mit der These „zero enrichment“ einen verhandelten Lösungsansatz des Schweizer Botschafters in Teheran. Tim Guldimann, torpediert, dem Teheran zugestimmt hatte und der Iran exakt maximal 164 Zentrifugen gelassen hätte. (S.a. die beiden BITS-Studien von Otfried Nassauer:
https://www.bits.de/public/pdf/rr06-1.pdf   und https://www.bits.de/public/pdf/bn06-1.pdf

Und Eines ist unerlässlich: Der NVV („Atomwaffensperrvertrag“) muss endlich von allen Unterzeichnern, vor allem von den Atomwaffenstaaten (USA; Russland, China, Frankreich, Großbritannien ernst genommen und umgesetzt werden. Das bedeutet – ohne irgendeine Interpretationsalternative – die Abrüstung bis auf „Null“. Das Gegenteil wird aber gemacht, aktuell werden von fast allen Atomwaffenstaaten Modernisierungen vorangetrieben! Auf die Nicht-Unterzeichner-Staaten muss wirtschaftlicher und politischer Druck aufgebaut werden, der einen Ausstieg aus dem Programm alternativlos macht. Vor allem müssen jegliche Zusammenarbeiten im nuklearen Bereich (wie z.B. mit Indien) sofort unterbunden und unter Sanktionen (wie im NVV vorgesehen) gestellt werden.

Weitere Quellen:

https://www.auswaertiges-amt.de/DE/Aussenpolitik/RegionaleSchwerpunkte/NaherMittlererOsten/Iran/Iranisches-Nuklearprogramm_node.html
https://www.zeit.de/politik/ausland/2015-12/atomabkommen-iran-uran-abtransport
https://www.spiegel.de/politik/ausland/iran-muss-95-prozent-seines-angereicherten-urans-beseitigen-a-1043598.html
https://www.tagesschau.de/ausland/iran-atomabkommen-101.html

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Boell-VA in Koblenz: Die Flüchtlinge aus Fukushima und ihr Leben

Ein kurzer Bericht von der Veranstaltung:

Die Flüchtlinge aus Fukushima und ihr Leben

        07. November 2014 19:00 Uhr
Koblenz, Schöffenhaus am Florinsmarkt

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"Störfall Atomkraft" in Presse und Öffentlichkeit Akualisierungen des Buches Hintergründe

„Plusminus“: Nur halber Atomausstieg – Deutschland exportiert weiter Brennelemente

Weitere Infos zum Thema finden Sie bei Astrid Schneider HIER

Thema „Uran“ bei Plusminus am Mittwoch, 11. September, um 21.30 Uhr in der ARD:

———————–

Zitat: Wenn Uran zur Weiterverarbeitung verschifft wird, ist häufig nicht bekannt, aus welchem Abbaugebiet es stammt oder wofür es bestimmt ist“, kritisiert die Uranexpertin und Autorin von „Störfall Atomkraft„, Astrid Schneider.

Stand: 10.09.2013 15:16 Uhr
In Deutschland werden auch nach Abschaltung des letzten Atomkraftwerks weiterhin Brennelemente für den Export hergestellt. Das deckt eine Recherche des Wirtschaftsmagazins „Plusminus“ vom NDR im Ersten auf. Die Urananreicherungsanlage im westfälischen Gronau und die Brennelementefabrik im niedersächsischen Lingen erhielten unbefristete Betriebsgenehmigungen. Ein aktueller Antrag des Landes Nordrhein-Westfalens im Bundesrat, das Atomgesetz zu ändern, um die Urananreicherung in Deutschland zu beenden, wurde auf unbestimmte Zeit vertagt.

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"Störfall Atomkraft" in Presse und Öffentlichkeit Störfälle

Katastrophale Verharmlosung

Am 28.6. überschreibt der TV den Bericht über eine Katastrophenschutzübung in Cattenom und der Nachbarkreise mit dem verharmlosenden Zitat „Es besteht keinerlei Gefahr für die Region“. Das Gegenteil ist richtig! So wurde zwar völlig realistisch eine Kernschmelze in einem der vier Reaktorblöcke angenommen, aber dann die falschen Schlüsse gezogen. Fukushima – im hochindustrialisierten Japan – hat gezeigt, wie schnell ein derartiger Fall eintreten kann. Zwar ist hier kein Erdbeben in der Stärke des japanischen Tohoku-Bebens 2011 der Stärke 9 zu erwarten, allerdings waren die AKWs in Fukushima auch auf Erdbeben etwa der Stärke 8 (eine Zehnerpotenz weniger) ausgelegt. Erdbeben der Stärke 6 sind in Europa an vielen Stellen, auch in Cattenom, möglich, die Erdbebenauslegung des AKWs liegt mit Sicherheit deutlich unter diesem Wert! Terroranschläge oder Flugzeugabstürze können die gleiche Folge haben. Fazit 1: Eine Kernschmelze in Cattenom ist nicht auszuschließen!

Beim Drohen einer Kernschmelze wäre eine sofortige Evakuierung des betroffenen Gebietes die einzige verantwortliche Reaktion. Auf was warten die Verantwortlichen? Auf das Ausbrechen einer Panik und einer unkontrollierten Massenflucht? In DIESES Chaos sollen dann wohl die Kinder aus den KiTas und Schulen geschickt werden, deren „Schließung zum jetzigen Zeitpunkt nicht angeordnet“ wird? Fazit 2: Die Behörden können noch nicht einmal in der Übung rational und konsequent reagieren!

Die Übungsregion mit einem 30 km-Umkreis ist das unrealistischste an dem gesamten Szenario. In Japan stand immerhin die Evakuierung der 230 km entfernten Hauptstadt Tokio zur Debatte. Eine Kernschmelze in Cattenom würde mit Sicherheit eine Fläche von 100 und mehr Kilometer in Windrichtung (meist Südwest!) dauerhaft verstrahlen. Obwohl die Erfahrungswerte aus Tschernobyl und Fukushima vorliegen, wird von den Verantwortlichen so getan, als wäre nur eine kleine, überschaubare und kontrollierbare Fläche mit wenigen tausend Menschen im Katastrophenfall betroffen. Fazit 3: Wir werden bewusst belogen!

All dies lässt nur eine Schlussfolgerung zu: jede weitere Stunde Betrieb der AKWs in Cattenom ist unverantwortbar, die Reaktoren müssen sofort vom Netz.

Der Bericht im Trierischen Volksfreund findet sich hier:
https://www.volksfreund.de/nachrichten/region/rheinlandpfalz/rheinlandpfalz/Heute-im-Trierischen-Volksfreund-Cattenom-Katastrophenschutzuebung-Zurzeit-besteht-keine-Gefahr-fuer-Rheinland-Pfalz;art806,3202835

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"Störfall Atomkraft" in Presse und Öffentlichkeit

Allgemeine Zeitung: NACHTVORLESUNG

Die Folgen von Fukushima

27.05.2011 – ALZEY

Von Thomas Ehlke

NACHTVORLESUNG Experten beleuchten mögliche Auswirkungen auf Gesundheit

Die Schreckensbilder der Atom-Katastrophe von Fukushima sind auch den Menschen im Alzeyer Land noch in wacher Erinnerung. Viele fragen sich, ob und welche gesundheitlichen Beeinträchtigungen uns drohen. Antworten darauf gibt die nächste Nachtvorlesung unter dem Titel „Super-GAU in Japan – Gibt es wirklich keine gesundheitlichen Auswirkungen auf unsere Gesundheit“, zu der Gesundheitsnetz und Allgemeine Zeitung am Dienstag, 7. Juni, um 19 Uhr in die Räume des Bildungswerks des Alzeyer und Wormser Handwerks in der Alten Güterhalle (Bahnhofstraße 38) einladen.

Erneut wird Moderator Dr. Günter Gerhardt zwei ebenso kompetente wie interessante Referenten vorstellen können: Karl-Wilhelm Koch, Sprecher der rheinland-pfälzischen Grünen, Bereich Energie und Ökologie, und Dr. med. Annette Bänsch-Richter-Hansen, Fachärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapeutin in Wiesbaden.

Chronologie der Katastrophe im Überblick

Dr. Annette Bänsch-RichterHansen wird zur Chronologie und Deutung der Fukushima-Katastrophe Stellung nehmen und dabei falsche öffentliche Darstellungen in den Fokus rücken. „Die Wahrheit erfahren wir nur scheibchenweise“, sagt sie. Zudem nimmt sie den radioaktiven Fallout und seine Auswirkungen unter die Lupe. Auch die Wiesbadener Medizinerin wird einen Vergleich mit Tschernobyl anstellen und sie wird die Zuhörer über den Umgang mit Strahlendaten informieren. In ihrem Vortrag geht Dr. Annette Bänsch-Richter-Hansen aber auch auf das vom Zusammenschluss „Internationale Ärzte zur Verhütung des Atomkrieges – Ärzte in sozialer Verantwortung e.V.“ angeregte nationale Aktionsprogramm „Dezentrale Energiewende“ ein.

In seinen Ausführungen wird der Hillesheimer Chemiker und Diplom-Ingenieur Karl-Wilhelm Koch gesundheitliche Auswirkungen im Vergleich Tschernobyl – Fukushima darstellen. Zudem wird er auf die grundsätzlichen Gefahren der Atomindustrie in Deutschland eingehen und im Zusammenhang damit die Sicherheit und Gefährdungslage der deutschen AKWs beleuchten. Welche Gefahren drohen hier? Kann es ein „Fukushima“ in Deutschland geben? Letztlich wird er auf die Frage: „Ist ein Sofortausstieg möglich?“ antworten. Koch ist seit über 20 Jahren in der Anti-AKW-Bewegung aktiv. Bei den Grünen ist er Sprecher der Landesarbeitsgemeinschaft „Ökologie/Energie“ und auf Bundesebene der Koordinator des Arbeitskreises „Atom“ (www.stoerfall-atomkraft.de). Der Eintritt zur Nachtvorlesung ist wie immer frei.

https://www.allgemeine-zeitung.de/region/alzey/alzey/10786885.htm

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"Störfall Atomkraft" in Presse und Öffentlichkeit

Hinweis bei WDR

am Dienstag, 15. März 2011, 21.00 – 21.00 Uhr als Lesetipp:

https://www.wdr.de/tv/quarks/sendungsbeitraege/2011/0315/lesetipps_atomunfall.jsp

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"Störfall Atomkraft" in Presse und Öffentlichkeit

ND: „Weder sicher noch nötig“

Die sehr ausführliche Buchbesprechung  im „Neuen Deutschland“ anlässlich der Buchmesse
finden Sie hier:

(Zitat) Einen weiteren Schwerpunkt, und das ist sein eigentliches Verdienst, setzt das Buch auf die militärische Atomkraft-Nutzung. Trennen ließen sich beide Anwendungsbereiche bekanntlich noch nie. »Durch die ›zivile‹ Nutzung (der Atomkraft, Anm. RP) ist die Gefahr der Verbreitung von Atomwaffen und atomwaffenfähigem Material unkontrollierbar geworden«, schreiben die Herausgeber. Nicht nur in Ländern wie Pakistan oder Iran, selbst in einem demokratischen Rechtsstaat sei eine Abgrenzung zwischen beiden Brennstoffkreisläufen schwierig bis unmöglich. Auch Deutschland könnte aufgrund seines kerntechnischen Know How »innerhalb weniger Monate in die Atomwaffenproduktion einsteigen«.

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"Störfall Atomkraft" in Presse und Öffentlichkeit Hintergründe Laufzeitverlängerung

Uranknappheit

Das Thema Uranknappheit, eines der wesentlichen Kapitel in „Störfall Atomkraft“, hat es am 9.8. bis auf die Titelseite der Frankfurter Rundschau geschafft, hier die Links:

https://www.fr-online.de/wirtschaft/energie/das-uran-wird-knapp/-/1473634/4540892/-/index.html

https://www.fr-online.de/wirtschaft/energie/akw-geht-der-treibstoff-aus/-/1473634/4540900/-/index.html

https://www.fr-online.de/politik/-akw-exporte-sind-wahnsinn-/-/1472596/4540898/-/index.html