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Akualisierungen des Buches Hintergründe Störfälle

Panikmache, die 2.: Einsturz des Daches in Tschernobyl

Hier ist selbst die sonst seriöse „Zeit“ („… Europas wichtigstes Dach ist gerade teilweise eingestürzt„) unredlich (Es geht halt nichts über eine geile Schlagzeile …): Eingestürzt ist das Dach der „Maschinenhalle vier“, NICHT das Dach des Sarkophags. Es wurde – logischerweise – KEINE Radioaktivität frei gesetzt! Falls der Sarkophag einstürzen sollte (und das ist aufgrund des maroden Zustandes durchaus denkbar) haben nicht nur die Ukrainer ein ernstes Problem …

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Atom und Politik Hintergründe Störfälle

Meteoriten-Panik

(Zitat): „Ein Lichtblitz, eine Explosion, die Häuser wanktenIn der russischen Region Tscheljabinsk ist ein Meteorit auf die Erde gestürzt. Es gab Explosionen, etwa 1000 Menschen wurden verletzt. Gerüchte über erhöhte Strahlung dementieren die Behörden. Von Julia Smirnova. Im weiteren Text heißt es dann: Atomanlagen sind nicht betroffen

Es ist schon faszinierend zu sehen, welche Reflexe da in der (Pseudo-)Presse losgetreten werden.
Zunächst: Die gefährlichsten „Atomanlagen der Region“ – d.h. genauer Atommüll-Lager – liegen in Majak (Majak (russisch производственное объединение «Маяк» „Produktionsverbund ‚Majak‘“, von russ. Majak für „Leuchtturm“; auch als Chemiekombinat Majak oder Tscheljabinsk-65 bezeichnet) ist eine kerntechnische Anlage in Russland in der Oblast Tscheljabinsk bei Osjorsk. s.a. hier). Sie wurde zwar zu Sowjetzeiten zu der (damals „geheimen“, d.h. für Ausländer gesperrten) Stadt Tscheljabinsk gerechnet, liegt aber ca. 60 km nordöstlich und wird von dem „Einschlag“ (?), genauer von der Explosion des Meteoriten außer dem Knall und dem Blitz nicht allzuviel mitbekommen haben. Die Panikmache der „Welt“ ist etwa dem vergleichbar, wenn in Köln eine größere Bombe explodiert und in Russland darüber berichtet würde, die Menschen in Düsseldorf wären jetzt nicht verstahlt, weil die Ruine des Forschungsreaktor in Jülich nicht zerstört sei … Seriöser Journalismus sieht anders aus …

Einige Teile des Meteoriten schlugen in einem Stausee in der Nähe der Stadt Tschebarkul ein, einer riss nach Angaben der Regionalbehörden einen acht Meter grossen Krater ins Eis.“ meldet dagegen die Berner Zeitung. D.h. selbst WENN der Einschlag direkt in Majak stattgefunden hätte, wäre die Freisetzung an Radioaktivität überschaubar und weitaus geringer als Z.B. in Fukushima und wahrscheinlich noch geringer als seinerzeit in Harrisburg gewesen. Tschebarkul liegt wiederum ca. 60 km südlich von Majak, ca. 50 km westlich von Tscheljabinsk.

Die Schäden und Verletzten resultieren offenbar fast ausschließlich von Glassplittern der zerborstenen Fenster in Tscheljabinsk. Wo da die „Strahlung“ („Gerüchte über erhöhte Strahlung dementieren die Behörden.„) herkommen soll, erschließt sich nicht. Ein Dementi russischer Behörden dürfte selten richtiger gewesen sein. 😉 Zwar gibt es Meteoriten mit radioaktiven Bestandteilen, diese sind aber eher selten, wie ja auch bei den Gesteinen  auf der Erde. Häufiger Bestandteil sind „gängige“ Metalle wie Esen und Nickel, die eben nicht radioaktiv sind.

Wer sich übrigens über Majak informieren will, dem sei statt der „Welt“ der sehenswerte Film: „Verseuchtes Land – Die Atomfabrik Majak“ empfohlen … oder zumindest seriösere Quellen …

 

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Akualisierungen des Buches Hintergründe Terrorgefahr

Atommacht Nordkorea

(Erg. 14.2.2013) Nordkorea hat offenbar seine 3. Atombombe gezündet, wiederum (im Gegensatz zum 1. Versuch) erfolgreich. Dass es sich dabei um eine „miniaturisierte“ Bombe handelt, könnte die Entwicklung – vor allem im Zusammenhang mit dem kürzlich erfolgreichen Test einer Interkontinentalrakete – umso gefährlich machen. Damit droht den USA und Europa – nicht nur wie bisher den Nachbarländern Südkorea und Japan – ein direkter möglicher Angriff. Allerdings ist die Logik: Kleine Sprengkraft, deswegen kleiner Sprengkopf, deswegen passt er auf leichte Interkontinentalrakete, NICHT zwingend. Ob das NKOR Design überhaupt auf eine Rakete paßt oder eher zu Flugzeugen gehören würde, ist noch vollständig offen. Die Waffenanpassung des Sprengsatzes steht noch aus. Fast oder alle Atommächte haben mit Flugzeugwaffen angefangen, weil sie dann nicht passend zum Raketendurchmesser vund -tragkraft entwickeln mussten. Vgl eine ältere Präsentation von Tom Cochran, einem der führenden Spezialisten https://www.bits.de/public/pdf/boell240205kl.pdf.

Die Explosion ereignete sich um ca. 4:00 Uhr auf dem Atomtestgelände Punggye Ri, wo bereits die beiden bisherigen Tests in 2006 und 2009 stattfanden.

Die US-Atomwaffen wurden 1991 u.a. aufgrund von Verhandlungen mit Nordkorea aus dem Süden des geteilten Landes abgezogen. Weitere Gründe waren technische Sicherheitsbedenken und der zeitgleiche Abzug des Großteils der US-Atomwaffen aus Europa (s.a.: https://www.bits.de/public/ndrinfo/20121006.htm). Allerdings ist bis heute nicht völlig klar, ob wirklich alle Atomwaffen abgezogen wurden. Nordkorea hat den Atomwaffensperrvertrag (NVV) 2003 einseitig gekündigt (s.u.).

Nordkorea verfolgt beide Möglichkeiten, an waffenfähiges Spaltmaterial zu kommen. Zum einen werden Brennstäbe aus Reaktoren aufgearbeitet und das Plutonium daraus gewonnen, zum anderen wurde mithilfe von Kadir Khan und Pakistan (wahrscheinlich im Tausch gegen Raketentechnik) eine Anreicherung mit Zentrifugen aufgebaut, um (bombenfähiges) Uran 235 zu gewinnen.

Zwar ist es Nordkorea per UN-Resolutionen verboten, Raketen- oder Atomtechnik zu entwickeln. Allerdings ist dies in Anbetracht der nicht sanktionierten Verstöße anderer Staaten gegen den Atomwaffensperrvertrag (NVV) unglaubwürdig:

Artikel I

Jeder Kernwaffenstaat, der Vertragspartei ist, verpflichtet sich, Kernwaffen und sonstige Kernsprengkörper oder die Verfügungsgewalt darüber an niemanden unmittelbar oder mittelbar weiterzugeben und einen Nichtkernwaffenstaat weder zu unterstützen noch zu ermutigen noch zu veranlassen, Kernwaffen oder sonstige Kernsprengkörper herzustellen oder sonstwie zu erwerben oder die Verfügungsgewalt darüber zu erlangen.

Verstöße dagegen: USA – Indien, China – Pakistan, Frankreich – Israel … übrigens auch Deutschland mit der faktischen Verfügungsgewalt über die Atomwaffen in Büchel!

Artikel II

Jeder Nichtkernwaffenstaat, der Vertragspartei ist, verpflichtet sich, Kernwaffen oder sonstige Kernsprengkörper oder die Verfügungsgewalt darüber von niemandem unmittelbar oder mittelbar anzunehmen, Kernwaffen oder sonstige Kernsprengkörper weder herzustellen noch sonstwie zu erwerben und keine Unterstützung zur Herstellung von Kernwaffen oder sonstigen Kernsprengkörpern zu suchen oder anzunehmen.

Verstöße dagegen: USA – Indien, China – Pakistan, Frankreich – Israel …

Artikel VI

Jede Vertragspartei verpflichtet sich, in redlicher Absicht Verhandlungen zu führen über wirksame Maßnahmen zur Beendigung des nuklearen Wettrüstens(!!) in naher Zukunft und zur nuklearen Abrüstung(!!) sowie über einen Vertrag zur allgemeinen und vollständigen Abrüstung unter strenger und wirksamer internationaler Kontrolle.

Verstöße dagegen: USA – Russland…

Artikel X

(1) Jede Vertragspartei ist in Ausübung ihrer staatlichen Souveränität berechtigt, von diesem Vertrag zurückzutreten, wenn sie entscheidet, dass durch aussergewöhnliche, mit dem Inhalt dieses Vertrags zusammenhängende Ereignisse eine Gefährdung der höchsten Interessen ihres Landes eingetreten ist. Sie teilt diesen Rücktritt allen anderen Vertragsparteien sowie dem Sicherheitsrat der Vereinten Nationen drei Monate im Voraus mit. Diese Mitteilung hat eine Darlegung der aussergewöhnlichen Ereignisse zu enthalten, durch die ihrer Ansicht nach eine Gefährdung ihrer höchsten Interessen eingetreten ist.

DAS hat Nordkorea als Unterzeichnerstaat (1985) am 9. Januar 2003 ordnungsgemäß gemacht.

  • Der gesamte Text des NVV findet sich hier.
  • Eine gute Zusammenfassung der Entwicklung in Nordkorea und des Umgangs mit dem NVV – auch seitens der USA gibt Uli Cremer hier
  • sowie die IPPNW-Seite Atomwaffena-z.

 

weitere Quellen:

https://www.spiegel.de/politik/ausland/obama-verurteilt-nordkoreas-atomtest-als-angriff-auf-weltfrieden-a-882762.html

https://newsticker.sueddeutsche.de/list/id/1417430

https://www.tagesschau.de/ausland/nordkorea630.html

https://de.wikipedia.org/wiki/Nordkoreanisches_Kernwaffenprogramm

https://www.naturefund.de/erde/atlas_der_welt/aufstieg_asiens/atomwaffen_und_hungersnot_in_nordkorea.html

 

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Atom und Politik Demonstration Entsorgung Hintergründe Kongresse Laufzeitverlängerung

Beschluss der Atommüllkonferenz 2013 in Kassel

(s. a. hier) 03. 02. 2013

Auf Einladung der AG Schacht Konrad, des Asse II Koordinationskreises und der Bürgerinitiativen aus Gorleben und Morsleben debattierten gestern Delegierte aus rd. 30 Umwelt- und Anti-Atom-Initiativen über den Umgang mit dem Atommüll. Die Ergebnisse flossen in folgende Erklärung ein:
1. Für einen angemessenen, sorgfältigen und verantwortbaren Umgang mit dem Atommülldesaster ist ein reiner Parteienkonsens bei weitem nicht ausreichend, es muss vielmehr eine gesellschaftliche Verständigung über das weitere Vorgehen mit allen radioaktiven Hinterlassenschaften erfolgen. Das vom Bundesumweltministerium vorgelegte Endlagersuchgesetz muss unverzüglich ausgesetzt werden. Die neue Landesregierung von Niedersachsen darf wegen der besonderen Betroffenheit des Bundeslandes einem derart eiligen und unausgewogenen Gesetzesentwurf nicht zustimmen.
2. An erster Stelle kann nicht bereits die Ausarbeitung eines Gesetztes stehen, vielmehr bedarf es zuerst der sorgfältigen Aufarbeitung der Fehler der Vergangenheit und einer öffentlichen Analyse der Ursachen, um daraus Lehren für einen angemessenen weiteren Prozess ziehen zu können.
2. Ein dem Stand von Wissenschaft und Technik angepasstes Verfahren muss Rückschritte zulassen und einem unabhängigen Legislatur-übergreifenden externen Kontrollgremium mit der Kompetenz zur Rücküberweisung unterliegen. Der Bevölkerung sind dabei weitreichende substanzielle Mitbestimmung und Kontrollrechte einzuräumen, sowie rechtliche Überprüfungsmöglichkeiten zu erhalten.
3. Die Rückstellungen der Energieversorgungsunternehmen müssen in einem öffentlich-rechtlichen Fond zur Verfügung gestellt werden.
4. Der einzige akzeptable und langfristig sichere Schutz der Bevölkerung vor radioaktiven Stoffen besteht darin, die Produktion dieser Stoffe unverzüglich zu stoppen und Atomanlagen sofort still zu legen. Die auf der Atommüllkonferenz 2013 vertretenen Standortinitiativen rufen deshalb bundesweit anlässlich des 2. Jahrestages der atomaren Katastrophe von Fukushima und zum Gedenken an die Opfer in Japan für den 09. März 2013 zu einer Katastrophenschutzübung in Form einer Aktions- und Menschenkette um das AKW- Grohnde, sowie zu Aktionen an den Atomanlagen Neckarwestheim, Gronau und Grundremmingen auf.

Sicher ist nur das Risiko! Wir warten nicht auf die Katastrophe.

Kassel, den 02. Februar 2013

ASSE-II-Koordinationskreis
BI Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.
Arbeitsgemeinschaft Schacht KONRAD e.V.
BI Morsleben
Kontakt: Martin Donat 0160 99 58 66 52

Wolfgang Ehmke 0170 – 510 56 06

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Der Autor des Buches und Betreiber dieser Seite nahm als geladener Gast aktiv an der Veranstaltung teil und unterstützt uneingeschränkt diese Position!

Karl-W. Koch

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Atom und Politik Hintergründe

Krieg in Mali

Afrika – ausgebeutet, verraten, verloren?

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Aktuelle Meldungen zum Thema finden Sie in der Reihenfolge der Eingänge HIER:

https://www.tagesschau.de/ausland/mali424.html

Einen Blog zum Thema finden Sie hier:

https://www.menschenrechte3000.de/TuaregMali/

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Die aktuelle Lage in Mali wirft eine Reihe ungeklärter Fragen auf und zeigt, dass die Hintergründe vielfach unbekannt oder zumindest unklar sind. So verfügt die durch einen Putsch gegen den demokratisch gewählten Präsidenten Cheick Modibo Diarra[1] an die Macht gekommene Gruppierung wohl kaum über eine rechtliche oder gar demokratische Legitimierung. Dieser wiederum war nach dem Putsch vom März gegen den demokratisch gewählten Präsidenten Amadou Toumani Touré an die Macht gekommen.[2]

Erste Meldungen über Morde und Hinrichtungen[3] der „Regierungs“-Truppen an Tuareg zeigen Ähnlichkeiten mit Syrien, wo auch beiden Seiten Unrecht und Verbrechen vorgeworfen werden und sich nicht belegen lässt, dass es „eine rechtsstaatlich handelnde Seite“ und einen „verbrecherischen Aggressor“ gibt. Die NYT meldet das Desertieren kompletter Truppenteile von – durch die USA – ausgebildeten „Eliteeinheiten“(anti-insurgents) der Malischen Armee zu den säkulären Tuareg und Islamisten, grundlos wird dies nicht geschehen …

Bezeichnend auch die vollkommene Hysterisierung der Lage: Frankreich und andere Staaten gehen von maximal 3.000 bis 4.000 aktiven Kämpfern aus. Diese würden zwar aufgrund der gut ausgebauten Straßen binnen weniger Stunden nach Bamako gelangen, wie sie allerdings die 2-Millionen-Hauptstadt dauerhaft kontrollieren wollen, ist noch nicht mal ansatzweise erklärbar.

 220px-Map_sahel

Illustration: Felix Koenig (King), aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Sahelzone

Der Krieg in Mali ist – wie der im Sudan, in Norden Nigers, in Mauretanien einer der ersten, wenn nicht in der Gesamtheit der Konflikt im Sahel DER erste Klimakrieg. Wie vor Jahrzehnten vorhergesagt ist die Sahelzone (das Gebiet südlich der Sahara, quer durch den afrikanischen Kontinent) DIE Region der Welt, in der sich der Klimawandel als erstes mit verheerenden Wirkung in einer Art einstellt, dass die Vernichtung von Lebensräumen und damit die Vertreibung ganzer Völker die direkte Folge ist.

Im aktuellen Krieg in Mali geht es – wie die Geiselnahme in Algerien deutlich zeigte – um die Rohstoffe der Region und den Zugriff darauf. Selbstverständlich strahlt die Sicherheit oder Unsicherheit des Staates Mali auf die Nachbarregion aus.

Frankreichs Uran kommt zum großen Teil aus dem Nachbarstaat Niger (Arlit: Akouta und Imouraren), selbst die gesamte EU bezieht ca. 20 % ihres Uran aus dem Niger. Auch dort im Norden des Staates ist die Region durch Islamisten extrem destabilisiert.[4] Und „Frankreich will kein 2. Afghanistan in der Nähe seiner Minen.[5] Mittlerweile meldet Reuters, dass „Französische Spezialeinheiten die (Uran-) Bergwerke in Niger schützen (werden).“

 Dokument4Uranproduktion Frankreichs –
historischer Verlauf bis heute (in Kilotonnen)
aus „Störfall Atomkraft“, VAS, 2010
Quelle: Jörg Schindler und Werner Zittel: Uranium Resources and Nuclear Energy. Ottobrunn: Energy Watch Group, 2006

Die heimischen Vorkommen in Frankreich sind seit etlichen Jahren restlos ausgebeutet. Auch „deutsches“ Uran und das anderer EU-Staaten, das aus Frankreich bezogen wird, stammt somit aus Niger. Und Frankreich braucht Uran nicht nur für seine 59 AKWs, sondern vor allem auch für die „Force de Frappe“.

Die gesamte Region, bereits seit etlichen Jahren ein Dauer-Krisenherd – wurde durch den Sturz Ghaddafis und das folgende Machtvakuum in Libyen[6] weiter destabilisiert und gleichzeitig mit einer großen Anzahl von Waffen und „freigesetzten“ Soldaten (ehemalige Söldner in libyschem Dienst) hochgerüstet. Die Tuareg haben in Mali wie in Niger in den letzten Jahrzehnten mehrfach revoltiert, die von den Kolonialmächten willkürlich (teilweise mit dem Lineal auf einer Karte) gezogenen Grenzen haben – wie in anderen Regionen der Welt – schlicht ein Volk „übersehen“ und damit einen Dauer-Krisenherd geschaffen. Islamische Kämpfer (häufig schlicht unter Al Qaida abgestempelt) greifen die Möglichkeit zur Destabilisierung und Nutzung für ihre Interessen (Schädigung der westlichen Staaten und Schaffung von Grundlagen für religiöser Macht unterworfener Gebiete) auf und sorgen mit für sie geringem Aufwand für weitere „Failed States“.

Die Reaktion der westlichen Staaten darauf mit militärischer Gewalt ist bereits in Somalia und Afghanistan gescheitert und wird auch hier wieder scheitern.

 

Internationale und deutsche Rechtslage

Dass in Mali ein Putschisten-Regime[7] unterstützt wird, verstößt gegen unsere demokratischen und rechtlichen Grundsätze und ist ein weiterer Grund, keinerlei militärische Unterstützung zu gewähren.

Auch die internationale Grundlage fehlt entgegen den gängigen Behauptungen. Die Resolution 2085 (UN-Sicherheitsrat am 20. Dezember 2012, einstimmig verabschiedet) sieht die Entschließung die Aufstellung einer „afrikanisch geführten“ Blauhelm-Truppe vor. Von einer einseitige, unabgesprochene Militäraktionen der ehemaligen Kolonialmacht oder der Großmächte ist an keine Stelle die Rede. Zudem enthält die Resolution eine wichtige Klausel: „Vor dem Beginn offensiver Operationen muss die militärische Planung weiterentwickelt werden“ und der Sicherheitsrat hätte vor dem Einsatz sein Einverständnis kundtun müssen. Frankreich kann allenfalls darauf verweisen, dass die UN nachträglich, am 14. Januar, die seit drei Tagen stattfindende französische Intervention bestätigte, also ihr nicht widersprach. Es gab allerdings weder eine gemeinsame Erklärung noch eine neue Resolution. [8]

Ein militärisches Eingreifen, sei es eine Unterstützung Frankreichs oder ein direktes Engagement mit eignen Soldaten, entbehrt also jeder rechtlichen Grundlage. Es löst nicht den Konflikt, es verschärft ihn. Vielmehr müssten die EU (und Deutschland) politische und wirtschaftliche Kanäle nutzen, die teilweise vorhanden sind, um eine Deeskalierung zu betreiben. Dass nicht einmal darüber nachgedacht wird, ob und wie mit reinen Schutzmaßnahmen für die Zivilbevölkerung und Verhandlungen mit beiden Seiten (die sich ja beide völkerrechtlich ins Unrecht gesetzt haben und offenbar auch weiter ins Unrecht setzen), zeigt das Denken unserer PolitikerInnen …

Unser deutsches politisches Denken und Handeln sollte in Richtung der Ursachenbekämpfung (Vertreibung durch Klimawandel, Hungernsnöte und Trinkwassermangel, Zerstörung durch die industrielle Ausbeutung von Rohstoffen, Umweltverschmutzung, …) gehen und hier vorbeugend aktiv werden.

 

Uneingeschränkte Zustimmung in Mali?

In Malis gebildeter Minderheit wird die Frage, ob eine militärische Intervention in Norden Malis nötig ist – und gegen wen dort überhaupt Krieg geführt werden soll, denn auch völlig unterschiedlich beantwortet:
– Es gehe um einen Krieg gegen die Hand- und Fuß-Abhacker, „einen Krieg gegen den Terrorismus“, bei dem Mali nicht alleingelassen werden dürfe. Oder:
– Die Menschen nennen den Putsch gegen diese Klasse „heilsam“ und drängen auf radikale Veränderungen. Ausländische Soldaten sollen keinen Fuß auf malischen Boden setzen. Der islamische Terrorismus werde vom Westen nur als Vorwand benutzt, um sich militärisch in der Sahara festzusetzen und die Hand auf die Ressourcen Norden der Region zu legen.[9]

Aber Mali war auch nach 1992 nicht die afrikanische Musterdemokratie, als die der Staat immer wieder gern dargestellt wird.. Die meisten Parteien dienten dazu, sich an die „Fleischtöpfe“ heranmachen. Korruption war offenkundig, pro Jahr verschwanden 150 Mio. Euro Staatsgelder in dunklen Kanälen, auch mindestens ein Drittel der Entwicklungshilfe. Die Wahlbeteiligung war die niedrigste in Westafrika, Fälschungen waren alltäglich. Kaum ein Politiker genießt mehr das Vertrauen der Bevölkerung, insbesondere der Interims-Präsidenten Dioncounda Traoré. Er verkörpert den moralischen Niedergang einer Politiker-Generation, die 1991/92, von großen Hoffnungen begleitet, Malis neue Demokratie errichtete. Heute gilt: Wer vom bisherigen System profitierte, will die Macht der gestürzten Klasse restaurieren; wer auf einen grundlegenden Wechsel hofft, will genau das verhindern.[10]

 

HINTERGRÜNDE:

 

Der drittgrößte Kontinent der Erde steckt in der Krise: 80 Millionen Menschen sind von einem andauernden Kontinentalkonflikt betroffen. In den letzten sieben Jahren zählte man in 23 verschiedenen Staaten Afrikas BürgerInnen- bzw. internationale Kriege. Die Ausbeutung der Bodenschätze und Ressourcen wie Gold, Diamanten, Kobalt, Uran, Palladium, Koltan, Öl oder Kaffee stehen im Mittelpunkt des Interesses.[11]
Der Kolonialismus hat eine Heimat, den afrikanischen Kontinent. Mitte bis Ende des vorletzten Jahrhunderts übertrafen sich die Großmächte in der Ausbeutung des Kontinents. Nach der Unabhängigkeit der Staaten ab Mitte des letzten Jahrhunderts  verschob sich in den meisten Fällen die Herrschaft von Briten, Franzosen, Belgier und Deutschen auf Marionetten im Namen der alten Mächte oder neue Mächte. USA, China und die UdSSR (heute Russland) übernahmen fast übergangslos die Rolle der Kolonialisten. Demokratische Ansätzen hielten sich meistens nur wenige Jahren, bevor sie von den alten oder neuen „Herrschern“ meist abrupt beendet wurden.

Oft fiel die Entscheidung über die neue Machtverteilung erst nach langen Kriegen der Konkurrenten, beispielhaft sei hier der Stellvertreterkrieg zwischen der UdSSR und den USA in Angola oder auch der Kampf um die Vorherrschaft im „westlichen Lager“ zwischen Frankreich und den USA im Kongo.

Die längjährige Sonderrolle Südafrikas ist mittlerweile auch Geschichte, nach dem Ende der Apartheid mit offenbar ähnlich negative Folgen wie andernorts: Die demokratisch gewählte Regierung des ANC unter Mandela, die mit großem Optimismus – anfangs völlig zu Recht – gefeiert wurde, ist zu einer ähnlich korrupten, auf die eigne Machtsicherung bedachten, mafiösen Struktur verkommen wie in den meisten anderen Ländern, deren weitere Entwicklung das Schlimmste verheißt! [12]

Der Fluch des Kontinentes ist sein Reichtum, der schon immer fremde Herren anlockte, seien es

–      Platin, Gold, Kupfer und Diamanten im Süden,

–      Koltan im Kongo,

–      Uran in Namibia, Niger, Südafrika

–      Öl in Algerien, Sudan, Nigeria, Gabun und Libyen.

Wir schwarzen Afrikaner hatten das Land, die Weißen die Bibel. Der weiße Mann sagte uns: ›Lasst uns beten!‹ Nachdem wir die Augen zum Gebet geschlossen hatten, war es umgekehrt: Die Weißen hatten das Land, wir die Bibel.“ (Musa Dube, Aktivistin und Theologin aus Botswana)

 

Flächenbrand in Afrika?

Nach dem Südwesten Afrikas, wo sich oberhalb von Südafrika und Namibia eine riesige Kriegs- und Unruheregion sich bereits bis zum Äquator erstreckt, ist somit der zweite Teil des Kontinentes auf dem Weg in einen Flächenbrand. Die bisherigen Regionalkonflikte (z.B. Elfenbeinküste) werden in einem neuen großen Krieg aufgehen. Eskaliert dann – wie zu befürchten – im arabischen Norden die Lage in den Ländern des „arabischen Frühlings“ und in Südafrika, so steht der gesamte Kontinent in Flammen!

 

 

Brandherd Kongo

Dem „afrikanischen Kontinentalkrieg“ (insgesamt neun afrikanische Staaten sind mit Truppen oder der Unterstützung von Rebellen beteiligt) sind bisher über vier Millionen Tote als mittelbare oder unmittelbare Folge des Krieges zum Opfer gefallen, weitere 16 Millionen KongolesInnen sind Menschenrechtsverletzungen ausgesetzt, unzählige Menschen sind geflohen.

 

Die Rolle des arabischen Frühlings in Afrika

Noch nie hatten Demokratie und die immer wieder gern zitierten „westlichen Werte“ irgendeine Bedeutung in der Afrika-Politik der „westlichen Staaten“. Unterstützt wurden die Diktatoren, selbst die der übelsten Sorte wie Idi Amin Dada oder „Kaiser“ Bokassa, die Gewinnmaximierung versprachen oder der Ausbeutung zumindest den geringsten Widerstand entgegen setzten. Waren es Demokraten – gut. Waren es Mörder und Mafiosi – auch gut! Blockpolitik spielte dabei in den Zeiten des „Kalten Krieges“ zwar eine große, aber nicht die einzige Rolle. Da wechselte auch schon mal eine regionale Großmacht wie Ägypten die Seiten, wenn die Kasse stimmte. Aber auch die andere Seite war nicht wählerischer: Der Verbrecher Gaddafi brauchte „nur“ dem Terrorismus abzuschwören und seine Atomwaffen-Bausteine abzuliefern (alle?), um vorübergehend im Kreis der Geachteten mitspielen zu dürfen. Selbst seine Chemiewaffen dürfte er behalten, was dem Westen nach der Entwicklung in Libyen heute größte Kopfschmerzen bereitet. Sein Unterdrückungsregime wurde erst angeprangert, als die weltweite Stimmung es opportun erscheinen ließ. Dann wurden allerdings auch gleich „Nägel mit Köpfen“ gemacht, das UN-Mandat wurde drastisch überschritten und sein Regime von der Macht gebombt.

 

Auswirkung des Machtvakuums in Libyen

Was man sich damit erkauft hat, wird in diesen Tagen so langsam offensichtlich: Waffen aus Ghaddafis Lager bewaffnen die sog. „Aufständigen“ in Mali und andernorts. Die Hoffnung, dass nicht auch die (nachweislich vorhandenen) Chemie– und die (vermuteten) Biowaffen diesen Weg gefunden haben, wird sich vermutlich in den nächsten  Monaten als „frommer Wunsch“ entpuppen …

Damit haben die westliche Länder mit der Zerschlagung des Ghaddafi-Regimes nicht nur Libyen destabilisiert, sondern die gesamte Region!

Eine echte Demokratisierung hat der arabische Frühling im Norden Afrikas fast nirgends gebracht. Diktatoren wurden abgelöst durch unklare Verhältnisse oder durch unklare Militärstrukturen oder eine islamische „Gottesherrschaft“, welche die Freiheiten weiter einschränkte als zuvor. Es bleibt ohnehin die Frage, ob eine Demokratisierung im westlichen Sinn das ist, was die Mehrheit der Bevölkerung will (bzw. wollte). Ob sie nicht viel mehr ein Ende der Korruption und der Bereicherung und Selbstbedienungsmentalität der beherrschenden Klasse als vorrangiger ansieht, wohl wissend bzw. lernend, dass „Demokratie“ dieses Problem nicht unbedingt löst.

 

Tuareg

Die Tuareg sind ein zu den Berbern zählendes Volk in Afrika, dessen Siedlungsgebiet sich über die Wüste Sahara und den Sahel erstreckt. Sie leben seit Jahrhunderten nomadisch im Gebiet der heutigen Staaten Mali, Algerien, Niger, Libyen und Burkina Faso und zählen heute, die Angaben schwanken stark, etwa eineinhalb bis zwei, nach Eigenangaben bis drei Millionen Menschen.

Die Tuareg mussten immer wieder um das Recht kämpfen, als freies Volk anerkannt zu werden und nach ihrer Tradition leben zu dürfen. Im 19. Jahrhundert leisteten sie der vordringenden Kolonialmacht Frankreich in der Saharazone lange Zeit heftigen Widerstand. Erst 1917 wurde ein Friedensvertrag geschlossen. Mit dem Ende der französischen Kolonialherrschaft in Westafrika 1960 wurde das Siedlungsgebiet der Tuareg zwischen den nunmehr unabhängigen Staaten Mali, Niger und Algerien aufgeteilt, wobei kleinere Gruppen der Tuareg auch in Libyen und Burkina Faso leben. 1990 bis 1995 revoltierten die Tuareg in Mali und Niger aufgrund der Unterdrückung und Ausgrenzung durch die jeweiligen Regierungen. Mitte der 1990er Jahre wurden die Aufstände nach der Unterzeichnung von Friedensverträgen beendet. 2007 beschuldigte eine Tuareg-Rebellengruppe die Regierung in Niger, den Friedensvertrag nicht einzuhalten. Außerdem fordern sie einen Anteil des Gewinns aus dem Uranabbau in den Uranminen bei Arlit.[13] Auch träumen die Tuareg von einem eignem Staat: Azawad!

 

Die Rolle Chinas

Chinas Interessen in der Außenpolitik sind seit langem vor allem von dem Ziel der Sicherung der in immer größeren Maß gebrauchten Rohstoffe gekennzeichnet. Schon früh richtete die Führung der KP ihr Augenmerk auf den von den anderen Großmächten vernachlässigten afrikanischen Kontinenten. Hier ließ sich nach ihrer (richtigen!) Einschätzung mit geringem Aufwand großer Ertrag ernten. In weitgehender Stille und eine Ebene unterhalb der politischen Öffentlichkeit wurden zahlreichen Entwicklungs- und Wirtschaftshilfen angeschoben, die einen nachhaltigen Zugriff auf die Rohstoffe – auch im Falle von Regime-Changes – sicherstellten. Um seine angesichts tiefer sozialer Spaltungen, gravierenden Umweltproblemen, Korruption und demographischen Verwerfungen weiterhin schwierige innere Entwicklung weiter erfolgreich voranbringen zu können, bleibt China weiter auf Zugänge zu Ressourcen und Energie sowie gesicherte Handelswege angewiesen. Dabei sieht sich China auf Augenhöhe mit der Weltmacht USA (und mit Russland und der EU sowieso), agiert aber durchaus klüger, unauffälliger und weniger mit militärischen als mit wirtschaftlichen „Waffen“. Dabei sind die Prinzipien chinesischer Politik wie die gegenseitige Nichteinmischung in die inneren Angelegenheiten und die hohe (gegenseitige) Wertschätzung nationaler Souveränität hilfreich. Während oft abfällig vom „neuen Kolonialismus chinesischer Prägung“ gesprochen wird, verweist China auf sein durchaus beachtliches Engagement in der afrikanischen Entwicklungszusammenarbeit. Staatspräsident Hu Jintao hat 20 Länder dort bereist, auch der Premier und der Außenminister sind regelmäßig auf dem Kontinent unterwegs. Sino-afrikanische Treffen auf Ministerebene sind üblich. Hunderte von Verträgen haben chinesische Regierung und Privatunternehmen mit Afrikanern abgeschlossen. China hat milliardenschwere Kredite gegeben und Zigtausende Arbeiter nach Afrika geschickt; fast eine Million Chinesen leben jetzt dort. Sie haben Hunderte Krankenhäuser und Tausende Straßenkilometer gebaut, Regierungsgebäude, Bahnlinien, Fußballstadien. Ohne diese Hilfe läge Afrika weit hinter seinem heutigen Stand zurück.

Dabei ist China auch durchaus bereit, strategische Partnerschaften, auch mit der EU einzugehen. Aber gerade die USA beobachten Chinas Vormarsch in Afrika argwöhnisch. Ihrer Meinung nach sichert sich die zweite Weltmacht mit viel Geld und rauen Methoden Rohstoffe und politischen Einfluss, ohne Rücksicht auf Arbeiter und die Natur. Nicht erwähnt wird dabei, dass die USA (und die EU und Russland) mit den ähnlichen Methoden arbeiten …

 

Werbeflüge für die französische Rüstungsindustrie

Ein Krieg ist immer auch eine Gelegenheit, Waffen im Einsatz zu zeigen. Wenn man diese an Dritte verkaufen will, ist ein Kriegseinsatz, wobei sich die Technik bewährt, besonders hilfreich. François Hollande hielt sich am 14. Januar in Abu Dhabi in den Vereinigten Arabischen Emiraten und dort auf der französischen Militärbasis auf. Dort sprach er zu den am Golf stationierten Offizieren folgende Worte: „Es kann sein, dass wir Ihre (Kampfflugzeuge) ,Rafale’ in Mali benötigen. Zeigen Sie ihnen (den reichen Golfarabern) alle Vorzüge des ,Rafale’!“ Antwort eines Offiziers: „Die Emirate schätzen den ,Rafale’ sehr, Monsieur le Président.[14]

 

Uranvorkommen in Afrika: (Recherche: Günther Wippel, uranium-network.org)

1. (bekannte) Vorkommen in Mali:
(1) Falea (Südwest-Mali, nahe der Grenze zu Guinea, weit entfernt von dem Konflikt in Nord-Mali)
Vorkommen: ca. 5.000 t Uran (sowie Kupfer und Silber)
Stadium: „fortgeschrittene Exploration“, bisher kein Abbau.
Eigentümer: Fa. Rockgate, Canada (https://www.rockgatecapital.com/s/Home.asp)
Details zu Widerstand etc.pp.: www.falea21.org
(2) Ein Vorkommen im Adrar de Iforas / „Kidal Project“, (nördliches Mali)
Größe des Vorkommens unbekannt; nach allen Recherche-Ergebnisse höchstwahrscheinlich unbedeutend.
(3) Ein Vorkommen / „Samit Project“ (nordöstlich von Gao / ‚mittlerer Norden‘ von Mali)
Größe des Vorkommens: ca. 200 t Uran
(https://investing.businessweek.com/research/stocks/charts/charts.asp?ticker=OKU:AU)
Das entdeckte Vorkommen ist zu klein und nahezu unbedeutend.

 

2. Niger:

Die großen Uranvorkommen liegen in Niger:
Imouraren, Eigentümer AREVA (neue Mine in der Nähe von Arlit)
Nach Firmenangaben könnte diese open-pit-mine 5.000 t Uran PRO JAHR produzieren – und das auf 35 Jahre hinaus.

3. Weitere:

Weiterhin hat AREVA Zugriff auf das Trekoppje-Vorkommen in Namibia (ca. 26.000 t U) sowie auf große und vollkommen unbeeinträchtigt von politischen oder kriegerischen Wirren abbaubare Vorkommen in Canada sowie Nunavut (Nord-Canada).

 

Weitere Infos:

https://www.gesichter-afrikas.de/rohstoffe-ressourcen-in-afrika.html

https://www.taz.de/Debatte-Mali/!109425/

 



[1] Der Stern berichtet: „Malis Regierungschef Cheick Modibo Diarra steht nach seiner Festnahme durch Armeeangehörige laut seiner Familie unter Hausarrest. … Diarra war in der Nacht offenbar im Auftrag von Hauptmann Amadou Haya Sanogo von etwa 15 Soldaten zeitweise festgenommen worden. Sanogo war bereits an einem Putsch im März beteiligt, bei dem der langjährige Präsident Amadou Toumani Touré gestürzt wurde. Nach seiner Gefangennahme kündigte Diarra am Dienstagmorgen den Rücktritt der gesamten Regierung an. Ein Militärsprecher in Bamako sagte der Nachrichtenagentur dpa, Präsident Dioncounda Traoré werde noch am Dienstag einen neuen Regierungschef ernennen.“ (Quelle: https://www.stern.de/politik/ausland/gezwungener-ruecktritt-malis-regierungschef-diarra-unter-hausarrest-1940238.html)

[2]Am 21. März 2012 kam es zu einem Militärputsch. Die Putschisten begründeten den Staatsstreich mit der Unfähigkeit von Präsident Amadou Toumani Touré, den Aufstand der Tuareg im Norden des Landes unter Kontrolle zu bekommen. Jedoch konnte die Armee nach dem Putsch die Gebiete im Norden nicht halten und verlor nach und nach die Städte Kidal, Gao und Timbuktu an Tuareg-Rebellen.
(Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Forces_Arm%C3%A9es_et_de_S%C3%A9curit%C3%A9_du_Mali)

Im Oktober 2001 schied er (Amadou Toumani Touré) als Brigadegeneral aus der Armee Malis aus und kandidierte im Mai 2002 für die Präsidentschaftswahlen. Im zweiten Wahlgang konnte er sich gegen den ehemaligen Minister Soumaïla Cissé mit 64,35 Prozent der Stimmen durchsetzen. Am 29. April 2007 wurde er für eine weitere Amtszeit wiedergewählt. Touré ist parteilos. (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Amadou_Toumani_Tour%C3%A9)
Touré hatte sich 1991 selbst an die Macht geputscht, diese aber 1992 wieder an eine zivile Regierung abgeben. (ebenda)

[3]Wir haben Aussagen von Zeugen gesammelt, die von etwa 30 Hinrichtungen berichten“, sagt Florent Geel, Sprecher der Internationalen Vereinigung für Menschenrechte, FIDH, in Bamako. Die FIDH überprüfte diese Aussagen und trug weitere Details zusammen – und könne nun beweisen, so Geel, „dass in der Gegend von Sévaré tatsächlich solche Hinrichtungen stattgefunden haben. Dass die Täter zu den malische Truppen gehören – und dass vor allem ethnische Gruppen wie die Tuareg zur Zielscheibe geworden sind.“ (https://www.tagesschau.de/ausland/mali422.html)

s.a.: https://www.spiegel.de/politik/ausland/menschenrechte-schwere-vorwuerfe-gegen-armee-in-mali-a-879361.html

[4] Ähnlich instabil ist die Lage in Malis östlichem Nachbarland Niger. Seit Jahren kämpfen Tuareg-Rebellen gegen die Zentralregierung in Niamey. Seit 2008 ist auch al-Qaida im Islamischen Maghreb (AQIM) in Niger aktiv. Dazu kommen interne Machtkämpfe: 2010 putschte das Militär gegen Präsident Mamadou Tandja. Vor einem Jahr fanden zwar weitgehend freie Wahlen statt, dennoch sind weite Teile des Landes der Kontrolle der Regierung entzogen. Auf der Liste der gescheiterten Staaten, die vom US-Think-Tank Fund For Peace erstellt wird, belegt Niger seit Jahren traurige Spitzenplätze. (Quelle: https://www.spiegel.de/politik/ausland/militante-islamisten-in-mali-algerien-mauretanien-und-niger-a-878226.html)

[6]Die Sicherheitslage in Libyen hat sich seit Beginn des bewaffneten Aufstands gegen Diktator Muammar al-Gaddafi vor knapp zwei Jahren stetig verschlechtert. Die staatliche Armee hat sich praktisch aufgelöst, Waffen aus dem Arsenal der Streitkräfte haben die Märkte in der Region überschwemmt und sind in den Händen verschiedener Milizen gelandet. Auch anderthalb Jahre nach Gaddafis Sturz ist eine stabile, durchsetzungsfähige Zentralregierung nicht in Sicht. Perspektivisch wird die Macht in Libyen nicht in den Händen des Staates, sondern bei konkurrierenden Warlords liegen. Davon profitieren auch die anderen Islamistengruppen in der Region.“ (Quelle: https://www.spiegel.de/politik/ausland/militante-islamisten-in-mali-algerien-mauretanien-und-niger-a-878226.html)

[7]  „Das Regime in Mali besteht aus rivalisierenden Putschisten, was vom Staat noch übrig bleibt, versinkt in Chaos, die Armee ist desorganisiert.“ (Quelle: https://kurier.at/politik/ausland/hollande-waechst-mit-dem-mali-einsatz/2.618.148)

[8]

Aus „Begründung für Militärintervention in Mali entspricht nicht den Tatsachen. Frankreichs Alleingang verstößt gegen UN-Beschluss“ von Knut Mellenthin in „junge Welt“, Dienstag, 22. Januar 2013

[10] ebenda

[12]            „Schwer bewaffnete Polizisten, die scheinbar wahllos auf Demonstranten feuern. Leichen auf der Erde, Schreie, Tränengas. Die tödlichen Schüsse auf 44 Bergleute einer Platinmine in Marikana waren der schlimmste Zwischenfall dieser Art seit Ende der Apartheid – und er bringt Präsident Jacob Zuma in höchste Bedrängnis.“
(Quelle: https://www.spiegel.de/politik/ausland/blutbad-in-suedafrika-praesident-zuma-fuerchtet-die-politischen-folgen-a-851279.html)

 

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Akualisierungen des Buches Hintergründe Laufzeitverlängerung Störfälle

Zu früh gefreut: IAEA beendet NICHT faktisch Japans Atomindustrie

AKTUALISIERUNG 21.1.2013:

Die IAEA hat die Ummeldung von 47 Japanischen Atomreaktoren als langfristig außer Betrieb (“Long-Term Shutdown”) zurückgenommen. Diese Reaktoren gelten jetzt also wieder als „in Betrieb“, obwohl sie seit über einem Jahr keinen Strom erzeugen.

Hier der Kommentar von Mycle Schneider: (en)
https://www.worldnuclearreport.org/IAEA-Japan-Reactor-Status-Incident.html

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Die weltweite Atomaufsichtsbehörde IAEA (deutsch IAEO) hat überraschend faktisch die Atomwirtschaft in Japan beendet. 47 von 61 AKWs wurden auf den Status „Long-Term Shutdown“ (Dauerabschaltung) eingestuft, eines hatte diesen Status bereits zuvor, 9 AKWs sind bereits endgültig abgeschaltet. Damit sind derzeit nur noch 3 AKWs in Betrieb, 2 weitere sind noch in Bau. Dadurch wurde gleichzeitig die Zahl der weltweit in Betrieb stehenden AKWs um 10 % auf 390 verringert.

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IAEA: 47 japanische Reaktoren im “Langzeitstillstand”

16. Januar 2013

Ein historischer Erfolg: die Internationale Atomenergie-Organisation sieht offenbar ein Wiederanfahren der vielen japanischen Atomreaktoren, die nach dem GAU von Fukushima abgeschaltet wurden, nicht in Sicht. In der Datenbank “Pris” wurden jetzt 47 Meiler mit dem Status “longterm-shutdown” (Langzeit-Stillstand) versehen.

Anzahl AKW weltweit, Stand: 16.01.2013

Anzahl AKW weltweit, Stand: 16.01.2013

Der Wahlausgang in Japan liess Atombefürworter aufatmen: Sie war Ende Dezember erst wenige Tage im Amt, da verkündete die neue Regierung, Japan setze wieder auf die Atomkraft. Der neue Premier Shinzo Abe will damit Abstand vom Atomausstieg nehmen, den die Vorgängerregierung nach der Katastrophe von Fukushima beschlossen hatte. 47 Meiler stehen still. Drei Reaktoren befinden sich trotz des Protestes tausender Menschen wieder in Betrieb.

Nun hat offenbar auch die Internationale Atomenergie Organisation die Hoffnung vorerst aufgegeben, dass es zu einem zeitnahen Neustart des japanischen Atomprogramms kommt: alle 47 Reaktoren wurden in der offiziellen Datenbank “Power Reactor Information Service” (PRIS) auf den Status “longterm shutdown” gesetzt. Grundsätzlich ist dieser Status Anlagen vorbehalten, die teilweise für Jahre oder Jahrzehnte für Instandsetzungsarbeiten abgeschaltet werden.

Damit befinden sich weltweit laut IAEO noch 390 Atomreaktoren in Betrieb. Zuletzt waren 1986 – im Jahr des Tschernobyl-Unfalls – vergleichbar viele AKW in Betrieb.

AKW in Japan, Stand: 16.01.2013; Quelle: iaea.org

Grafik AKW in Japan, Stand: 16.01.2013; Quelle: iaea.org

Quelle: https://www.contratom.de/2013/01/16/iaea-4-japanische-reaktoren-im-langzeitstillstand/

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Historic Move: IAEA Shifts 47 Japanese Reactors Into “Long-Term Shutdown” Category

Wednesday 16 January 2013

In an unprecedented move, the International Atomic Energy Agency (IAEA) has shifted 47 Japanese nuclear reactors from the category “In Operation” to the category “Long-term Shutdown” (LTS) in its web-based Power Reactor Information System (PRIS). The number of nuclear reactors listed as “In Operation” in the world thus drops from 437 yesterday to 390 today, a level last seen in Chernobyl-year 1986 and a dramatic step of the IAEA’s official statistics in recognizing industrial reality in Japan. This is without doubt a unique revision of world operational nuclear data.
However, numerous questions remain. The definitions of the IAEA’s reactor status categories remain unclear. Units can remain in the LTS category for many years, without any apparent limit. Japan has now 48 units listed as LTS, one of which is the fast breeder reactor Monju that has not been generating electricity since a sodium fire severely damaged the plant in 1995, while three further units at Kashiwazaki-kariwa have not been generating power since an earthquake hit the site in 2007.
Of the other 47 Japanese units, 42 have been retroactively classified as LTS as of 1 January 2012 (strangely including the 3 Kashiwazaki-kariwa units), while five reactors have retroactively entered that listing between 14 January and 26 March 2012. One reactor, Tomari-3 in Hokkaido—the last one to generate electricity before the country entered a two-month nuclear-free period between 5 May and 5 July 2012—remains, for unknown reasons, in the categories “In Operation” (world overview) and “Operational” (country file). This is despite the fact that only two reactors are currently effectively generating power in Japan, units 3 and 4 at the Ohi plant in Fukui Prefecture.
The future of the Japanese nuclear power plants remains highly uncertain. In spite of a clearly more pro-nuclear government that came in with the election of Prime Minister Shinzo Abe, it will likely take years until more power plants could get back on line. Abe stated on 4 January 2013:

„We will first of all determine whether or not to restart nuclear power plants on the basis of scientific safety standards. Then over the course of roughly three years we will assess the futures of existing nuclear power plants and transition to a new stable energy mix over ten years. The new construction or replacement of nuclear power plants is not a matter that is able to be determined immediately. Naturally this is an area in which we should make our determination in accordance with the principle of gradually decreasing our degree of reliance on nuclear power to the greatest extent possible.“

Other sources have also suggested that it could take a long time for nuclear plants to adapt after the newly established Nuclear Regulatory Authority will come up with new safety standards in July 2013.

Quelle: https://www.worldnuclearreport.org/spip.php?article132

 

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Akualisierungen des Buches Hintergründe

Krieg in Mali

Einige Hintergründe zu dem Kriegseinsatz Frankreichs in Mali. Es gibt in Mali Uranvorkommen, die bereits kurz vor Beginn des Abbaus stehen. Hauptlieferant für das „französische“ (und damit teilweise auch für „deutsches“ Uran) ist das benachbarte Niger, dessen Nordregion, wo die großen Minen liegen, ebenfalls seit lange extrem destabilisiert sind, mit den selben Hintergründen (Toureg, All Qaida, Folge der Ereignisse in Libyen …)

Am besten bringt es der folgende Absatz auf den Punkt:
„Für Frankreich wäre eine weitere Destabilisierung der Region auch deswegen unerwünscht, weil aus dem Nachbarland Niger ein Großteil des von Frankreich für seine AKWs benötigten Urans stammt (Schmutziges Uran) und hier die Sicherheit bereits länger durch Islamisten gefährdet wird (Al-Qaida und der Uran-Boom in Afrika). Auch in Mali gibt es Uranvorkommen (Frankreichs Uran-Interessen bringen Mali auf Kriegskurs), beispielsweise im Grenzgebiet von Mali mit Guinea und Senegal und im Norden des Landes, in dem es auch Erdölfelder gibt.
(Quelle: https://www.heise.de/tp/artikel/33/33379/1.html)

weitere Hinweise:
Mali:
https://umweltfairaendern.de/2013/01/krieg-um-uran-mali-niger-und-der-uranabbau-fuer-atomkraftwerke/
https://www.anti-atom-aktuell.de/archiv200/225/225uranabbau.html

https://www.nuclear-risks.org/fileadmin/user_upload/pdfs/MALI_Bericht.pdf

und zu Niger:
https://umweltfairaendern.de/2012/07/uranlieferant-niger-hunger-und-krieg/
https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/uranfoerderung-in-niger-der-gelbe-fluch-a-686763.html

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Akualisierungen des Buches Hintergründe Störfälle

Neues aus Japan

(Jutta Paulus)

ein paar zumeist weniger hübsche Neuigkeiten aus Japan

– TEPCO eröffnet ein zentrales Büro für Wiederaufbau in Fukushima. Langfristig sollen 4000 Menschen dort arbeiten und sich um den ordnungsgemäßen (!) Rückbau der Ruinen und um die Belange der BewohnerInnen der betroffenen Gebiete kümmern. Ob das hilft?
https://www3.nhk.or.jp/daily/english/20130104_23.html

– Mehr und mehr EinwohnerInnen lehnen die finanziellen Vergünstigungen für nahe AKW wohnende Menschen ab:
https://ajw.asahi.com/article/0311disaster/fukushima/AJ201301020092
Ich wusste ehrlich gesagt gar nicht, dass es die gibt! Ist eigentlich Schweige- bzw. Bestechungsgeld, und das wird vielen jetzt klar.

– US-amerikanische Matrosen verklagen TEPCO wegen Lügen hinsichtlich der radioaktiven Belastung. Sie waren an Bord des Flugzeugträgers Ronald Reagan auf humanitärer Mission nach 03/11. TEPCO und die japanische Regierung hatten die ganze Zeit erklärt, es bestünde keine Gefahr für die Helfenden. Die Seeleute klagen auf 100 Mio US-Dollar Entschädigung.
https://ajw.asahi.com/article/0311disaster/fukushima/AJ201212300020

– Ein Spezialteam aus USA war seit dem 16.03.2011 vor Ort, aber niemand im japanischen Krisenteam wusste zunächst davon (HÄ?). Die Messungen des Teams wurden nicht bzw. zu spät ausgewertet. Viele EinwohnerInnen wurden daher nicht evakuiert, trotz hoher Belastungen.
https://english.kyodonews.jp/news/2012/12/202165.html

– Bei Aufräumarbeiten wurden (und werden?) radioaktive Materialien nicht sachgemäß gesammelt. Die Auflagen des Umweltministeriums (welches auch für die Arbeiten bezahlt, anscheinend ist TEPCO da gar nicht gefordert) werden nicht beachtet. Reporter haben drastische Missstände beobachtet (belastete Erde wird in Flüsse oder in den Wald gekippt, es wird nur rund um die Messstellen dekontaminiert etc.). Auch hier das „alte“ Problem, welches auch in den AKW-Ruinen besteht: die beauftragten Firmen reichen an Subkontraktoren weiter, die Kette wird immer länger. Verantwortlich ist dann „niemand“, die eigentlichen Vorgaben kommen nie bei den ArbeiterInnen, die oft von der Straße weg engagiert werden, an; die VorarbeiterInnen wissen gar nicht, was Radioaktivität bedeutet oder anrichten kann. Zumal in Japan die Propaganda zu Gunsten der guten gesundheitlich unbedenklichen zivilen Atomkraft und in Kritik der bösen zerstörerischen Atombombe seit den 50er Jahren sehr prominent ist.
https://ajw.asahi.com/article/0311disaster/fukushima/AJ201301040058
https://ajw.asahi.com/article/0311disaster/fukushima/AJ201301040073
https://ajw.asahi.com/article/0311disaster/fukushima/AJ201301040076

– Arbeiter in den AKW-Ruinen wurden nicht ausreichend auf radioaktive Belastung überwacht. Die Strahlung wurde nur mit normalen Dosimetern, die an der Brust getragen wurden, aufgezeichnet. Spezielle Dosimeter für die Belastung der Extremitäten wurden erst Monate nach Beginn der Arbeiten ausgegeben. Dabei war die Belastung in Bodennähe teils wesentlich höher als in Brusthöhe.
https://mainichi.jp/english/english/newsselect/news/20130104p2a00m0na015000c.html
Die Übersichten von TEPCO schweigen dazu:
https://www.tepco.co.jp/en/press/corp-com/release/betu12_e/images/121227e0101.pdf

– Wasserproblem: Blöcke 1 – 3 werden momentan mit knapp 400 Kubikmeter/Tag gekühlt. Das Wasser läuft aus den durchlöcherten Druckbehältern heraus in die Keller. Von dort wird es in die Behandlungskaskade gegeben; Ergebnis ist hoch belasteter Schlamm (aus der Cäsiumfilteranlage, der in Containern gelagert wird), stark belastetes Wasser (aus Umkehrosmose und Aufkonzentration, welches ebenfalls gelagert wird) und schwach belastetes Wasser, welches wieder zur Kühlung verwendet wird. Da die Aufreinigungsanlage manchmal ausfällt oder gewartet werden muss, ist der Kreislauf nicht immer im Gleichgewicht. In diesem Fall pumpt man Wasser von Keller zu Keller (auch die Keller der Turbinengebäude werden „genutzt“), um den Wasserspiegel bei der Schwelle zu halten, bei der nichts überläuft und auch das Grundwasser nicht belastet wird (angeblich). Es soll Wald gerodet werden, damit man weitere Lagerbehälter unterbringen kann (das hab ich nicht von unten stehendem Link, weiß aber nimmer, wo ich es gelesen hatte).
https://www.tepco.co.jp/en/press/corp-com/release/betu12_e/images/121226e0501.pdf

Den Stahlträger, der ins Abklingbecken von Block 3 gestürzt ist (warum, hab ich nirgends gefunden), hat man mittlerweile wieder rausheben können. Nix Schlimmes passiert.

Atomstromfreie Grüße
Jutta Paulus

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Hintergründe Terrorgefahr

IPPNW: Naher Osten ohne Massenvernichtungswaffen

Das verschneite Helsinki sollte Austragungsort einer historischen Konferenz sein. Einziger Punkt auf der Tagesordnung: die Einrichtung einer Zone frei von Massenvernichtungswaffen im Nahen Osten. Eine Woche vor Weihnachten, am 17. Dezember, sollten die Verhandlungen beginnen – die vielleicht wichtigsten für Frieden und Sicherheit im Nahen Osten. Die Konferenzräume blieben jedoch leer. Wer kam, das waren etwa 40 VertreterInnen von Nichtregierungsorganisationen aus aller Welt. Auf Einladung einiger finnischer Friedensorganisationen trafen sie sich vom 14. bis 16. Dezember 2012 unter dem Motto: »Ein Naher Osten ohne Massenvernichtungswaffen«. Mehr auf dem atomwaffenfreien Blog (Link: https://atomwaffenfrei.wordpress.com/2012/12/22/die-staaten-an-den-verhandlungstisch-schubsen/ )

In Helsinki verabschiedete Resolution

(Link: https://www.tlaxcala-int.org/article.asp?reference=8896 ) Signal aus Helsinki für Nahen Osten ohne Kernwaffen

(Link: https://www.neues-deutschland.de/artikel/807634.signal-aus-helsinki-fuer-nahen-osten-ohne-kernwaffen.html ),ND, 18.12.2012IPPNW-Fachgespräch am 28.1.2013

(Link: https://www.ippnw.de/aktiv-werden/termine/artikel/6fe6c2cb2d/friedenpolitische-alternative-im-kon.html ): UN-Konferenz für eine massenvernichtungswaffenfreie Zone im Mittleren und Nahen Osten

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Hintergründe Ökostrom / erneuerbare Energien Vorträge

Wieviel Leitung braucht das Land?

Der nachfolgende Vortrag soll eine grundlegende  Problematik des Ausbaus der Erneuerbaren Energien in Deutschland aufzeigen …

Die aktuelle Planung (??) ist ein Nebeneinander der beiden Varianten, wobei keinerlei Konzept erkennbar ist:

•Wie werden beide Varianten vernetzt?

•Wo werden welche Schwerpunkte gesetzt?

•Wo sind welche Speicher erforderlich?

•Welchen Leitungsausbau brauchen wir für das endgültige System?

Den gesamten Vortrag als PPP finden Sie hier.