… war vermutlich gar keine. Wie die ersten fachkundigen Kommentare richtig bewerten zeigt das gemessene Erdbeben (Stärke ca. 5,0) die Zündung einer mehr oder minder „normalstarken“ Atombombe, auch das schon Besorgnis-erregend genug. Immerhin ist dies der 4. Atomversuch Nordkoreas, bei einer als Panne einzustufenden Verpuffung und 3 gelungenen Versuchen kann sich Nordkorea damit sich endgültig zum elitären Kreis der Atommächte zählen.
Unterschied Atombombe – Wasserstoffbombe:
Eine Atombombe funktioniert über Kernspaltung (Fission, von Uran oder Plutonium) und benötigt dafür Neutronen. Die in der Kettenreaktion freigesetzte gewaltige Energie führt zur Vernichtung des Zieles, es werden große Mengen an Strahlungen freigesetzt.
Eine Wasserstoffbombe ist noch „eine Nummer größer“. Sie funktioniert – wie die Sonne – über Kernverschmelzung (Fusion, von Wasserstoff zu Helium). Auch dabei werden wieder extrem große Energiebeträge (das weit mehr als 100-fache einer Atombombe) schlagartig freigesetzt. Zur Zündung ist allerdings eine derart große Energiemenge erforderlich, dass dazu bereits eine „herkömmliche“ Atombombe genutzt wird.
Ein Experte (des Spiegels, Markus Becker, Brüssel) vermutet, dass ggfls. eine „geboosteten Spaltbombe“ gezündet wurde. Dabei werden einer (Plutonium-) Atombombe geringe Mengen der Wasserstoff-Isotope Deuterium und Tritium zugesetzt. Die zusätzlich freigesetzten Neutronen verstärken die Wirkung bis zur Verdoppelung.
Die Nuklide der Explosion dürften nach 24 bis 48 Stunden Japan erreichen. Eine genaue Analyse der Radioisotope erlaubt dann auch endgültige Rückschlüsse auf die Art der Explosion.
Weitere Quellen:
https://www.spiegel.de/politik/ausland/nordkorea-meldet-test-einer-wasserstoffbombe-a-1070660.html
https://www.zeit.de/politik/ausland/2016-01/pjoengjang-nordkorea-erdstoss
https://www.tagesschau.de/ausland/nordkorea-215.html
https://www.sueddeutsche.de/politik/nordkorea-kims-kalkuel-hinter-dem-atombombentest-1.2806470
2 Antworten auf „Nordkoreas angebliche Wasserstoffbombe“
[…] [5] https://www.stoerfall-atomkraft.de/site/?p=2899 […]
[…] der erste angebliche Test einer H-Bombe 2016 offenbar ein „Fake“ war (s.a. HIER) spricht einiges dafür, dass es dieses Mal tatsächlich gelungen ist, eine H-Bombe zu zünden. […]